Alles woke oder was? Vorsicht bei der Buchauswahl! „Keine Lust mehr auf Uralt-Kinderbücher aus vergangenen Zeiten“

Von Daniel Weinmann

Immer mehr Kinderbuchklassiker stehen auf der roten Liste der woken Kulturkrieger. Die Sprache wird bereinigt: Was irgendeine Minderheit stören könnte, muss entweder ganz weg oder umgeschrieben werden. Beispiele gibt es zuhauf. Der Thienemann-Verlag knickte ein und passte Bilder und Sprache in seiner Neuausgabe von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ an.

In den Lindgren-Klassikern wurde Kapitän Langstrumpf schon 2009 zum Südseekönig umbenannt. Das böse „N-Wort“ haben die betroffenen Verlage unter vorauseilendem Gehorsam angeblich freiwillig aus den Neuausgaben von Lindgrens Werken gestrichen. „Kleine Hexe“-Schöpfer Otfried Preußler setzte sich im hohen Alter sogar höchstselbst dafür ein, dass die „Negerlein“ zu „Messerwerfern“ wurden. Dies bewahrte ihn jedoch nicht davor, als Schulnamensgeber gecancelt zu werden.

Laut dem „Reader zur Fachtagung 3. Baustelle Inklusion der Fachstelle Kinderwelten“ sind „grundsätzlich alle Bücher, die ausschließlich weiße deutsche Kinder darstellen“, nicht empfehlenswert. Die Website „familie.de“ machte sich jüngst für ein „Plädoyer für einen neuen Kinderbuch-Kanon“ stark. Das zur Ströer Media Brands GmbH gehörende Portal widmet sich nach eigener Darstellung der „Familie von A bis Z: Ob Kinderwunsch, Schwangerschaft, Basteltipps oder Familienleben – hier findest du Tipps und Rat zu Themen, die Eltern interessieren.“

»Überholte Geschlechterklischees finden wir darin zuhauf«

Dazu gehört offensichtlich auch das Trommeln für den politisch korrekten Zeitgeist. In „Warum ich diese beliebten Kinderbücher nicht mehr vorlese“, beschreibt die Autorin, warum sie „keine Lust mehr auf Uralt-Kinderbücher aus vergangenen Zeiten mit ihren ultraverstaubten Formulierungen“ hat. Rassismus sei eines ihrer großen Probleme, „aber auch überholte Geschlechterklischees finden wir darin zuhauf.“ „Vorsicht bei der Buchauswahl“, mahnt die Verfasserin, „Kinder lernen durch Vorlesen“ – und empfiehlt sogleich „anti-rassistische Kinderbuch-Alternativen“.

Die linksgrüne Umerziehung betrifft indes längst nicht nur Kinderbücher. Besonders drastisch zeigt dies eine kürzlich erschienene Studie, die die Friedrich-Naumann-Stiftung zusammen mit dem „Die jungen Unternehmer“ in Auftrag gegeben hatte. Gegenstand war die Analyse von 40 Schulbüchern der Fächergruppen Wirtschaft, Politik, Sozialwissenschaften, Wirtschaft, Geschichte und Geografie.

»Zweifelhafte Charaktereigenschaften der Unternehmer«

Eines der zentralen Ergebnisse: Eigenverantwortliches Denken kommt nur am Rande vor. Stattdessen tritt der Staat in den Büchern „als universeller und häufig als paternalistischer Problemlöser auf“. Insgesamt finden die Autoren ein „sehr begrenztes, teilweise Karikatur ähnliches Zerrbild von Unternehmern“.

Ähnlich sieht es im Bereich Wirtschaftsgeschichte aus. Hier diene die Darstellung von historischen Unternehmern vor allem der Beschreibung von „Missständen, die angeblich durch den ‚freien Wettbewerb’ sowie die zweifelhaften Charaktereigenschaften der Unternehmer“ entstanden seien.

Unter den Aufgaben, die die Schüler zu lösen haben, finden sich Vorschläge machen, was Unternehmen in Bangladesch tun könnten, um Näherinnen besser zu bezahlen. Oder: „Diskutiert in der Klasse, ob ihr es für möglich haltet, eine soziale Gerechtigkeit in Deutschland zu erreichen bzw. zu erhalten.“

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Screenshot Youtube-Video Phoenix

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