Exzessive Corona-Maßnahmen: Tour de France wird zur Tour de Farce Rückfall in düstere Zeiten

Von Daniel Weinmann

Wer geglaubt hat, dass die „Pandemie“ nach dem Auslaufen der letzten Maßnahmen vorbei ist, wird spätestens mit Blick auf die diesjährige Tour de France eines Besseren belehrt. Was sich die Organisatoren des größten und traditionsreichsten Radrennens der Welt laut der Nachrichtenagentur Reuters ausgedacht haben, erinnert an die finstersten Zeiten der Coronakrise.

Um zu vermeiden, dass Fahrer – wie zuletzt beim Giro d’Italia – wegen positiver Corona-Tests das Rennen beenden müssen, greifen die Verantwortlichen mit ihrem sogenannten Anti-Covid-Protokoll ganz tief in den „Corona-Werkzeugkasten“. Fahrer und Teammitglieder dürfen weder Autogramme schreiben noch außerhalb ihrer Hotels essen gehen.

Gespräche mit Zuschauern oder Autogramme sind verboten. Zudem müssen sie sich einer Ausgangssperre beugen. Streng reglementiert ist auch der Zugang von Journalisten zum Fahrerfeld. Möglich ist dies ausschließlich am 29. Juni zum Tour-Startpunkt Bilbao – und nur mit Maske, draußen wohlgemerkt!

»Beschränken Sie die Interaktionen außerhalb der Rennblase«

Dazu muss man wissen, wurden am vergangenen Samstag gut 3.200 testpositive Franzosen gemeldet. Zum Vergleich: Vor Jahresfrist waren es noch 25.000 gewesen. Dennoch durften Fahrer und Betreuer ihre Hotels verlassen, während die Teams in Restaurants außerhalb des Hotels essen gehen durften. Der Zugang zum Fahrerlager war für Journalisten zumindest bis zur Mitte des Rennens offen, als die Organisatoren beschlossen, den Kontakt zu untersagen, um „die Verbreitung von Covid-19 zu bekämpfen“.

„Für alle Teammitglieder: Respektieren Sie die Einschränkungen – beschränken Sie die Interaktionen außerhalb der Rennblase. Respektieren Sie die soziale Distanz im Hotel. Kommen Sie den Zuschauern nicht zu nahe“, zitiert Reuters die Anweisung. Es scheint, als hätten die Veranstalter nicht mitbekommen, dass positive Tests keinerlei Aussagekraft hinsichtlich einer potenziellen Ansteckung besitzen.

Der frühere Straßenrad-Weltmeister Julian Alaphilippe begrüßte die übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen auf seiner Pressekonferenz am vergangenen Samstag: „Ich bin mit dem Flugzeug zur Dauphiné-Rundfahrt geflogen und war der Einzige, der im Flugzeug eine Maske trug. Vielleicht ist das zu viel, aber ich möchte nicht das Risiko eingehen, im Juli zu Hause zu bleiben und nicht an der Tour de France teilnehmen zu können.“

Einschränkungen auch bei der Tour de Suisse

Die Angst vor den Organisatoren scheint groß – und die vielen Monate harter Vorbereitung mit vielen Entbehrungen sollen nicht umsonst gewesen sein: „Wir müssen in einer Bubble bleiben“, sagte Alaphilippe, der sich vor wenigen Tagen eindrucksvoll als Gewinner der zweiten Etappe der Dauphiné-Rundfahrt zurückmeldete, gegenüber der Sportzeitung L’Equipe. Sonst riskieren wir, zu Hause bleiben zu müssen. Dann sind alle Opfer, die wir gebracht haben, für nichts gewesen.“ Alaphilippe scheint ganz offensichtlich kaum von der Wirksamkeit der Impfung überzeugt zu sein.

Auch die Organisatoren der an diesem Sonntag beginnenden Tour de Suisse scheinen Lunte gerochen zu haben. Sämtliche Mitarbeiter des wichtigsten Radrennens der Schweiz sollen Masken tragen, wenn sie mit den Rennteams interagieren. Fühlt sich jemand krank, wird die Person sofort getestet – und muss nach Hause fahren, wenn der Test positiv ausfällt. „Wir versuchen, das Maximum zu machen“, unterstreicht Tour-Chef Olivier Senn. Fakt sei jedoch, dass man keine Vorgaben der Kantone oder des Bundes habe. Es liege vor allem an den Teams und Fahrern, sich selbst zu schützen.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Screenshot Youtube-Video Tour de France

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