Böhmermanns Omerta – Steuergeld? Gern. Transparenz? Nie.
 Ein Minister schweigt, der Satiriker zuckt – und Geld fließt im Nebel.

Es gibt diese ganz besonderen Momente, in denen man sich als Journalist fragt: Lebe ich eigentlich in einer Satire-Sendung – oder in der Vorabendserie „Staatsversagen Total“? Die neueste Folge kommt aus dem Haus der Kulturen der Welt (HKW), dem staatlich alimentierten Kultur-Flaggschiff in Berlin. Titel: Die Möglichkeit der Unvernunft. Klingt wie ein Böhmermann-Gag. Ist aber echt. Und leider sehr ernst.

Denn diese „Unvernunft“ ist nicht nur Programm, sondern offenbar auch Buchhaltungspraxis. Seit Wochen versucht die „Berliner Zeitung“, herauszufinden, wer eigentlich für das Spektakel von ZDF-Satiriker Jan Böhmermann im HKW zahlt. Eine harmlose Frage. Die Antwort? Ein einziges Rätselraten. Jeder zeigt auf jeden, keiner auf sich selbst. Und Böhmermann? Zuckt auf der Pressekonferenz die Schultern: „Ich weiß es nicht.“

Das muss man sich mal vorstellen: Der Mann, der sonst mit der Lupe auf Spendenquittungen anderer zoomt, bekommt eine millionenteure Bühne – und hat angeblich keinen Schimmer, wer das bezahlt hat. Das ist als würde Julian Assange sagen: „Sorry, ich hab den Server nicht gefunden.“

Dabei liegen die Zusammenhänge längst offen auf dem Tisch – nur will sie offenbar niemand sehen. Bereits im September hatte ich darüber berichtet, wie diese „Unvernunft“-Show zwar offiziell nicht „projektgefördert“ wird, wie es Neudeutsch heißt, aber sehr wohl über das staatlich alimentierte HKW läuft – das wiederum 57 Millionen Euro Jahresbudget aus dem CDU-geführten Kanzleramt hat. Damit ist klar: Ausgerechnet CDU-Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hält, wenn auch über Umwege, den Geldhahn für den CDU-Hasser Böhmermann offen. Das ist nicht nur eine kuriose Personalie – es ist politische Selbstaufgabe mit Etathaftung (siehe hier meinen Text dazu).

Vom ZDF kommt ein flinker Verweis ans HKW. Das HKW schweigt. Das Kulturstaatsministerium erklärt wortreich, man fördere „nur institutionell“. Ja klar – und Coca-Cola sponsert nur den Kühlschrank, nicht das Getränk. Obwohl das Logo des BKM – also des Kulturstaatsministeriums im Bundeskanzleramt unter Führung von CDU-Mann Weimer – auf sämtlichen Werbematerialien prangt. Und irgendwer muss die ganze Gaudi ja bezahlt haben. Und zwar nicht zu knapp.

Juristisch spannend wird es bei einem möglichen Fall von Doppelfinanzierung: Böhmermanns Produktionsfirma Ehrenfeld UE GmbH gehört zur Gruppe 5, und die wiederum zu über 90 Prozent dem ZDF. Gleichzeitig produziert er für denselben Sender das Magazin Royale – gebührenfinanziert. Wenn jetzt zu den Zwangsgebühren auch noch staatliche Projektmittel oben drauf dazukommen, wird aus Transparenz ganz schnell ein Spiegelsaal.

Kopp Vertreibung 2

Und mitten in diesem Spiegelkabinett: Ein CDU-Staatsminister, der sich nach außen als Kultur-Wendehals gibt – und gleichzeitig die rotgrüne Kulturlandschaft weiter brav und untertänigst durchfinanziert. Bei dem Worte und Taten diametral auseinander gehen: Weimer lobt bürgerliche Werte, während er Rapper mit Palästina-Shirts und Hammer-und-Sichel-Symbolen auf der Böhmermann-Bühne duldet – sogar am 7. Oktober, dem Jahrestag des Hamas-Massakers. Was früher Doppelmoral war, heißt heute einfach: Kunstförderung.

In der Privatwirtschaft würde man sagen: Interessenkonflikt – rote Karte! Im Kulturbetrieb nennt man’s: Experimentelle Ästhetik. Und weil niemand den Rechnungshof rufen will, machen alle brav den Hampelmann im Zuständigkeitsballett. Nur der Steuerzahler darf nicht mittanzen.

Die bitterste und absurdeste Pointe der ganzen Posse ist aber: Der große Enthüller verheddert sich selbst im Schweigen. Der selbsternannte Wächter der Demokratie findet auf einmal nichts mehr aufklärungswürdig – zumindest nicht, wenn es um ihn selbst geht. Und so bleibt ausgerechnet die Finanzierung seiner Schau über „Demokratie und Transparenz“ undurchsichtig. Das alles kann man sich nicht ausdenken, bei jedem Drehbuch würde es heißen: Unbrauchbar, der Autor übertreibt, mit ihm ist die Phantasie durchgegangen.

Aber im Deutschland des Jahres 2025 ist das Realität. Zwangsgebühren- und steuerfinanziert.

Alles, was einem bleibt, ist ein bitteres Kopfschütteln. Vielleicht ist das wirklich die „Möglichkeit der Unvernunft“: Dass Satire nicht mehr die Mächtigen stört, wozu sie eigentlich da ist, sondern im Gegenteil – sich zum Schoßhund der Mächtigen machen lässt. Kunst als Feigenblatt. Mit Steuergeld. Und betreutem Applaus.

Ein Minister aus der CDU. Ein Festival mit Israel-Hassern. Ein Aufdecker, der keine Fragen beantworten will. Willkommen in Deutsch-Absurdistan.

In der DDR wusste man wenigstens, wer die ganze Propaganda bezahlt. Heute verschwindet alles hinter Nebelgranaten und Zuständigkeitsgeplänkel. Eigentlich wäre das ein Fall für den Bundesrechnungshof. Würde Böhmermann seinem eigenen Image auch nur im Ansatz gerecht werden – er müsste genau diesen Fall selbst aufklären, in der nächsten Folge seiner Show.

Aber wir wissen: Der Mann schaut nur dort hin, wo’s politisch passt. Und garantiert nicht in den eigenen Spiegel.

Wer am Ende zahlt? Natürlich Sie.

Klar, das ist bitter. Aber trösten Sie sich: Immerhin leben wir nicht in Nordkorea. Sie müssen nicht klatschen – noch nicht.

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