„Correctiv“ verleiht sich selber einen Preis Gebührenfinanzierte Echokammer der Haltungsjournalisten

Ein Gastbeitrag von Collin McMahon"

Der linke Medienklüngel „Netzwerk Recherche“ verlieh auf seiner Jahrestagung am 19. Juli den „Leuchtturmpreis“ für „besondere publizistische Leistungen“ an „Correctiv“ für ihre Kolportage „Geheimplan gegen Deutschland“. Das wurde selbst linken Branchenbeobachtern wie Stefan Niggemeier von „Übermedien“ zu bunt, der eine „kritische Auseinandersetzung“ mit dem „Correctiv“-Bericht forderte. Was Niggemeier übersieht: Hier verleiht „Correctiv“ im Grunde einen Preis an sich selber – mit dem Geld der Bürger.

Der „Leuchtturmpreis“ wurde nur wenige Tage vor einer empfindlichen gerichtlichen Klatsche für „Correctiv“ und die eng mit ihr verbundene „Tagesschau“ verliehen. Auf eine Klage des Anwalts Ulrich Vosgerau hatte das Hamburger Oberlandesgericht der „Tagesschau“ bzw. dem NDR untersagt, zu behaupten, auf dem sogenannten „Potsdamer Geheimtreffen“, auch mal „Wannsee 2.0“ betitelt, sei „eine Ausweisung von deutschen Staatsbürgern diskutiert worden“, so Legal Tribune Online (LTO).

LTO-Chefredakteur Felix W. Zimmermann verfasste daraufhin mit Stefan Niggemeier und dem Leiter der Henri-Nannen-Schule Hamburg Christoph Kucklick einen Text auf „Übermedien“, nach dem der Correctiv-Bericht „nicht Preise, sondern Kritik“ verdiene – „und endlich eine echte Debatte“ anstatt der Selbstbeweihräucherung des „Leuchtturmpreises“.

„Kritische Fragen gab es auch auf einer Podiumsdiskussion nach der Preisverleihung keine“, so die journalistischen Überväter, dabei sei „längst … offenkundig, wie problematisch die Correctiv-Berichterstattung und ihre Rezeption sind. Und wie sehr gleichzeitig in weiten Teilen der seriösen Presse eine kritische Auseinandersetzung damit fehlt“.

Der Correctiv-Text sei „misslungen“, das Verhalten von Correctiv nach der Veröffentlichung „fragwürdig“ und die Berichterstattung vieler Medien „eine Katastrophe“, so Kucklick, Niggemeier und Zimmermann.

Was die Autoren sicher wissen, aber nicht thematisieren: Hier verleihen die Macher von „Correctiv“ im Prinzip einen Preis an sich selber.

Verflechtungen und Selbstbeweihräucherung

Ich habe bereits im Februar auf reitschuster.de über die enge Vernetzung von „Correctiv“, „Netzwerk Recherche“ und der „Tagesschau“ des NDR geschrieben. Die Selbstbeweihräucherung der längst in journalistischen Verruf Geratenen ist im Prinzip nur die logische Fortführung derselben Polit-NGO-Medienblase, die zum künstlich aufgeblasenen „Wannsee 2.0“-Skandal mit landesweiten Demos unter der Ägide der „Basisbewegung“ Campact (300.000 $ von Open Society 2021) geführt hat.

Eine künstlich erzeugte „Graswurzelbewegung“, die aus dem Hintergrund von NGOs und ihren Sprechpuppen in den Medien gesteuert wird, nennt man auf Englisch „Astroturfing“ (Rollrasen).

Der „Leuchtturmpreis“ wird vom „Netzwerk Recherche“-Vorstand vergeben, dessen 1. Vorsitzender Daniel Drepper gleichzeitig Mitbegründer von „Correctiv“ und Leiter des „Rechercheverbunds NDR/WDR/SZ“ ist.

„Correctiv“-Gründer David Schraven war bereits 2001 zusammen mit dem Ex-Chef vom „Rechercheverbund NDR/WDR/SZ“ Georg Mascolo (Ex-Spiegel-Chefredakteur) auf einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD Gründungsmitglied von „Netzwerk Recherche”, dessen Jahreskonferenz im Gebäude des NDR in Hamburg stattfindet.

Der ehemalige „Correctiv“ Co-Chef Markus Grill war bis 2017 im Vorstand von „Netzwerk Recherche“. Danach wechselte Grill zum „Rechercheverbund WDR/NDR/SZ“ und leitet nun das Berliner Büro des Investigativressorts der beiden ARD-Sender.

Verflechtungen im Mediennetzwerk

Die ehemalige Veranstalterin der „Netzwerk Recherche“ Jahreskonferenz beim NDR Julia Stein wechselte am 20.2.2023 in die Redaktion der Tagesthemen und schied 2023 aus dem „Netzwerk Recherche“ Vorstand aus.

Die neue 2. Vorsitzende von „Netzwerk Recherche“ Annelie Naumann „beschäftigt sich seit 2015 als freie Reporterin intensiv mit der rechtsextremen Szene und der Verbreitung von Desinformation“, darunter für die ehemalige Investigativ-Leiterin Anette Dowideit bei der „Welt“. Im „Medium“ Magazin nannte Naumann Dowideit ihr „Vorbild“. Dowideit wechselte 2023 als Stellvertretende Chefredakteurin zu „Correctiv“. Seit 2021 arbeitet Annelie Naumann zusammen mit dem verurteilten Strippenzieher des „Wannsee 2.0.“-Märchens Jan Peters („Ich erfinde Geschichten“) für Jan Böhmermanns umstrittenes Satiremagazin „ZDF Magazin Royale“.

https://tinyurl.com/hahne-raue-sitten

Laut Jahresbericht 2023 wird „Netzwerk Recherche“ im Wesentlichen von denselben Stiftungen finanziert, die auch „Correctiv“ finanzieren: Größter Geldgeber ist die Schöpflin Stiftung (100.000€), die Correctiv 2023 mit 286.000,00€ finanzierte. Zweitgrößte Geldgeberin von „Netzwerk Recherche“ ist nun die Kulturstaatssekretärin Claudia Roth mit 97.412€, die außerdem „Correctiv“ mit 200.000 Euro unterstützt.

Neu dazugekommen ist 2023 „Arena for Journalism in Europe“ mit 85.901 Euro, das 2019-21 mit 130.000 $ von der Open Society Foundation finanziert wurde, die Olin gemeinnützige GmbH für Umwelt- und Naturschutz mit 34.380 €, und die Öko-Suchmaschine Ecosia GmbH mit 10.000 €.

Dazu kommen die Kulturbehörde Hamburg (25.000 € für die Jahreskonferenz beim NDR), die ZEIT-Stiftung Bucerius (5.000 € für die Jahreskonferenz), Spiegel und SZ (je 10.000€), die Körber-Stiftung mit 11.360 €, die Freudenberg-Stiftung mit 7.000 €, die Augstein-Stiftung mit 6.500 €, die Landesanstalt für Medien NRW mit 8.400 € und das Global Investigative Journalism Network (10.017 €). GIJN wurde 2017-2021 mit 1.850.000 $ von der Open Society Foundation finanziert.

2023 hatte „Netzwerk Recherche“ Einnahmen von 691.365,10 €, davon gingen 121.369,27 € an die Jahreskonferenz beim NDR.

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Collin McMahon ist Autor von „George Soros‘ Krieg“ und „Der Zensurkomplex“. Neu erschienen ist gerade sein Buch „Donald Trump – Kampf gegen den Deep State„.

Bild: Shutterstock

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