Es ist ein Video, das hohe Wellen schlägt. So hohe, dass es die Gesinnungspolizei bei Youtube, die dort im Auftrag der Regierung zensiert, inzwischen gelöscht hat. Zwei Berliner Feuerwehrmänner äußern sich in dem Streifen kritisch zu ihrem Arbeitgeber („Klima der Angst“) und zu Impfnebenwirkungen („Da stimmt was nicht“). Im BeDaZ („besten Deutschland aller Zeiten“) ist so etwas nicht mehr durch das einstige Recht auf freie Meinungsäußerung zulässig. Die Google-Tochter Youtube, die als Monopolist ans deutsche Grundgesetz gebunden ist, setzt sich über dieses einfach hinweg mit ihrer Zensur – offenbar ganz auf Wunsch unserer Regierung, mithilfe willfähriger Subunternehmer.
Das Video hat für massiven Aufruhr gesorgt. Zwei im Bild und auch im Ton unkenntlich gemachte Männer, nach eigenen Angaben Mitarbeiter der Berliner Feuerwehr und auch dem Interieur nach bei dieser gefilmt, haben unter anderem die Impfpflicht in der Behörde kritisiert. Dafür, dass sie anonym auftreten, geben die beiden Männer einen Grund an, der heutzutage mehr als plausibel klingt: „Angst davor, was die Behördenleitung mit uns macht, wenn wir den Mund aufmachen.“ Von Terror gegen kritische Kollegen ist die Rede, und von unfassbaren Zuständen in der Behörde – die einen nur dann nicht überraschen, wenn man das Staatsversagen in Berlin bereits seit längerem kennt. Ansehen können Sie sich das Video im zensurfreien Internet hier.
Einer der beiden, ein Rettungssanitäter, erzählt: „Am Anfang hat es geheißen: Corona kommt aus China, es ist gefährlich. Leute sterben, wir fahren Leichen mit Lkw in die Pathologie, so fing das ja alles an.“ Er und seine Kollegen hätten sich „komplett mit Schutzausrüstung angezogen“, als die ersten Corona-Fälle bei uns bekannt wurden: „Man hatte Sorge: Was passiert, wenn ich es kriege?“ Zwei bis drei Monaten später habe sich „aber herauskristallisiert, dass dieses Virus nicht so tödlich ist, wie es uns verkauft wird“.
‘Intensivstationen schon vorher überlastet‘
Was der Mann weiter zu sagen hat, passt nicht ins Narrativ der Regierung und den Meinungskorridor von Youtube: Die Intensivstationen seien „bereits vorher überlastet gewesen und sind es immer noch“. Auch die Pflege, so der Feuerwehrmann, war „schon vorher überlastet und ist es immer noch“.
Er habe mit einem älteren Herren geredet, sagt der andere Feuerwehrmann in dem Video, der seine vierte Impfung hinter sich gehabt habe. Der alte Mann beklagte sich demnach, es gehe ihm „mit jeder Imfpung schlechter“. Kommentar des zweiten Feuerwehrmannes: „Das mit den Nebenwirkungen ist eine schwierige Sache, weil man eben nicht erfährt, was im Krankenhaus herausgekommen ist.“ Für Sanitäter sei es „schwierig zu sagen: Sind es Impfnebenwirkungen? Ist es eine Vorerkrankung? Oder ist es einfach ein plötzlich auftretendes Ereignis?“ Wenn er sich aber auf Bauchgefühl und Erfahrung verlasse, komme er zu dem Schluss: „Da stimmt was nicht.“
„Ist das Video echt?“, fragt die Berliner Zeitung: „In einer Einstellung des Videos sind im Hintergrund zumindest ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Berlin sowie Schutzanzüge der Feuerwehr zu sehen. In einer anderen Einstellung sind im Hintergrund blaue Spinde zu erkennen, in denen Rettungsdienstkleidung aufbewahrt wird. Diese Spinde sind in nahezu allen Berliner Feuerwachen zu finden. Zudem trägt einer Männer einen Pullover, auf dem das Logo der Feuerwehr Berlin zu erkennen ist.“
Bestrafender Ton
Der Arzt Paul Brandenburg sagte, er könne die Echtheit der Quellen bestätigen. Auch die Reaktion der Feuerwehr Berlin legt nahe, dass die beiden Männer wirklich ihre Mitarbeiter sind. In einer Mitteilung der Behörde heißt es laut Berliner Zeitung, in dem Video würden „nicht akzeptable Aussagen zur Corona-Pandemie und teilweise auch politische Botschaften getätigt“. Und weiter: „Die Berliner Feuerwehr distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten des Videos und den darin getätigten Äußerungen und Darstellungen.“ Die Aufnahmen seien offenbar in Dienstgebäuden der Berliner Feuerwehr entstanden, bestätigt die Behörde. Sie will nun „weitere Schritte einleiten, sofern diese geboten sind“. Ihre Erklärung klingt insgesamt weniger nach Selbstkritik oder Selbstzweifeln als nach einer Bestrafung der unbotmäßigen Mitarbeiter.
Dass Youtube bzw. Google kritische Äußerungen von Feuerwehrmännern einfach löscht, zeigt einmal mehr, wie sich der Konzern zum Handlanger der Regierung macht und die Meinungsfreiheit unterdrückt – was der Konzern als Monopolist laut höchstrichterlichen Entscheidungen nicht mit dem Hausrecht rechtfertigen kann. Insidern zufolge agiert Youtube dabei in engem Einvernehmen mit der Bundesregierung – die quasi die Zensur im „Outsourcing“ von dem US-Konzern bzw. dessen deutschen Zensur-Auftragsfirmen erledigen lässt. Bei Facebook erledigt diese Arbeit etwa der Bertelsmann-Konzern.
Dass die Feuerwehrmänner aus Angst vor Repressionen anonym auftreten müssen, ist schlimm genug. Dass sie auch so noch mundtot gemacht werden, ist unerträglich. Und erinnert an eine Aussage von Kurt Tucholsky: „In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“
Text: br