Demo zieht durch Berliner City-West Enormer Zulauf bei #allesdichtmachen / #allesaufdentisch-Künstlerdemo

Von Mario Martin

Am heutigen Samstag demonstrierten in der Berliner City-West mehrere tausend Menschen gegen die Corona-Maßnahmen und den drohenden Impfzwang.

Aufgerufen hatte wieder das Bündnis #friedlichzusammen, das sich aus Künstlern aus dem Umkreis der #allesdichtmachen/#allesaufdentisch-Aktion zusammensetzt; unter anderem die Schauspielerin Miriam Stein:

Da die vorherige Demo am zweiten Weihnachtsfeiertag stattgefunden hatte, erzeugte der heutige Demonstationszug wegen der zahlreichen Einkäufer, die auf dem Ku’damm unterwegs waren, eine ganz andere Resonanz. Die Teilnehmer forderten die Zuschauer immer wieder auf, sich anzuschließen.

Wer Wert auf die Zuordnung der Teilnehmer in ein Sinus-Milieu (eine Gesellschafts-Gruppe mit bestimmten sozialen Kriterien) legt, der geht wohl nicht fehl, die meisten Demonstranten dem linksliberalen und bürgerlichen Lager zuzuordnen. Sogar Anhänger der Antifa waren unter den Teilnehmern zu sehen.

Im Vergleich zur Veranstaltung am 26.12. waren diesmal wesentlich mehr junge Menschen anwesend. Die Anzahl der Teilnehmer hat sich nach Einschätzung des Autors mindestens verdreifacht. Die Pressestelle der Polizei gibt die Zahl mit 1.800 an. Der Autor schätzt etwa das Doppelte.

Vielleicht finden sich ja auch fleißige Leser, die hier nachzählen möchten:

Die Menschen verliehen ihren Forderungen nun auch wesentlich nachdrücklicher Gehör. Immer wieder waren lautstarke Sprechchöre zu hören, am häufigsten: “Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung!”, “Runter vom Sofa, auf die Straße!” und “Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Freiheit raubt!”

Vielfältig waren auch die Botschaften, die auf den zahlreichen Schildern zu lesen waren. Immer wieder wurde die sofortige Beendigung der Segregation und Spaltung durch die 2G-Regeln gefordert.

Die Polizei agierte unauffällig. Die meisten Teilnehmer hielten sich an die Corona-Maßnahmen, trugen allerdings nicht immer die angeordnete Maske. Die Polizei schritt auch nicht ein, um die wissenschaftlich ohnehin nicht fundierte Maßnahme durchzusetzen.

Die Stimmung war während des ganzen Umzugs ausgelassen und elektrisierend:

Gegen Ende der Demo formierte sich Gegenprotest durch Teile der Antifa. Nahe der Gedächtniskirche, an der Kreuzung Hardenbergstraße/Joachimstaler Straße, postierte sich eine Gruppe von etwa 20 jugendlichen Antifa-Mitgliedern, die den friedlichen Demonstranten “Corona-Leugner raus aus den Kiezen!” und “Wir impfen Euch alle!” entgegenschrie. Die Demonstranten hielten mit “Nazis raus!” dagegen. Scheinbar gibt es inzwischen auch innerhalb der Antifa einen Richtungsstreit über die Frage, auf welcher Seite man steht.

Die Polizei hielt die beiden Gruppen aufmerksam auseinander und agierte auch hier deeskalierend.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Mario Martin ist Ökonom und arbeitet als Software-Projektmanager in Berlin.

Bilder: Mario Martin
Text: mm

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