Der DGB macht sich zum „Deutschen Gender-Bund“ Arbeitnehmer-Vereinigung auf Abwegen

Von reitschuster.de

Gewerkschaften spielen seit jeher eine zentrale Rolle im Kampf um soziale Gerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen. Doch in jüngster Zeit scheinen sie ihre Schwerpunkte verlagert zu haben: Nicht nur die Arbeitsverhältnisse, sondern auch die Sprache soll verändert werden. Besonders der vehemente Einsatz vieler Gewerkschaften für das Gendern ist bemerkenswert und hat nun eine neue Dimension erreicht. Ein Beispiel dafür ist die Verleihung eines Negativpreises durch den DGB-Sachsen an Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU), weil das Gendern an sächsischen Schulen als Rechtschreibfehler gewertet wird. Der „Un-Gleichstellungspreis“ wurde erstmals vergeben und verdeutlicht, wie weit diese Debatte inzwischen geht.

Claudia Maaß, Vize-Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen, begründete den Schmähpreis mit den Worten: „Das Genderverbot an sächsischen Schulen ist ein fatales Signal, denn es bestraft eine Haltung und nicht einen unbewussten Rechtschreibfehler. Dabei gab es nie eine Notwendigkeit für dieses Verbot.“ Diese Aussage zeigt, dass die Gewerkschaft nicht nur die Verunstaltung der deutschen Sprache vorantreibt, sondern auch gegen diejenigen vorgeht, die sich für die Einhaltung sprachlicher Regeln einsetzen. Ein solches Vorgehen, in die Sprache einzugreifen und sie umzuformen, erinnert an Praktiken, die eher in totalitären Systemen als in demokratischen Gesellschaften zu finden sind – eine bedenkliche Entwicklung, die im Westen immer mehr Fuß fasst.

„Dass ein Kultusminister einen Negativpreis bekommt, weil er auf die Einhaltung von Rechtschreibregeln pocht, spricht Bände für die Beweggründe der Auszeichnenden und weniger für den Ausgezeichneten“, sagte Piwarz in einer Reaktion auf die „Preis“-Verleihung. „Dieser Logik folgend bekomme ich bald auch einen Negativpreis, weil ich mich an die Verkehrsregeln halte.“ Bezeichnend ist jedoch, dass Piwarz dennoch vor dem rot-grünen Zeitgeist einknickte und ein Bekenntnis zur „geschlechtergerechten und geschlechtersensiblen“ Sprache ablegte – nur eben ohne Genderzeichen.

Das Gendern, eine moderne Art des Gesslerhuts, dient in vielerlei Hinsicht als Demutsgeste gegenüber der rot-grün-woken Ideologie, die alle Sphären unseres Lebens durchdringt. In einigen Bereichen, wie beispielsweise bei der Polizei in vielen Bundesländern, kann man ohne diese ideologische Anpassung kaum noch Karriere machen. Das Gendern fungiert dabei nicht nur als ideologische Uniform, sondern führt auch zu einem erheblichen Verlust an Verständlichkeit und Sprachästhetik. Wenn Politiker, Journalisten und Gewerkschaften mit dem moralischen Anspruch auftreten, die Sprache verändern zu müssen, setzen sie eine fatale Dynamik in Gang: Aus ideologischem Größenwahn heraus greifen sie in die Sprachkultur eines ganzen Landes ein.

Der Preis, den wir für diese ideologische Aufrüstung der Sprache zahlen, ist hoch – er wird nicht in Geld, sondern in der Deformation der deutschen Sprache selbst gemessen. Was ursprünglich als Forderung aus radikalen linken Kreisen in die Gesellschaft eindrang und als Ausdruck von Inklusion und Gerechtigkeit gedacht war, führt zu einem Verlust an Klarheit und Ästhetik in unserer Sprache. Politiker und Medienhäuser haben das Gendern als Symbol einer modernen Gerechtigkeitspolitik in ihre Agenden aufgenommen und setzen es mit einer missionarischen Inbrunst um, die den eigentlichen Zweck der Sprache – Verständigung und Klarheit – oft ignoriert.

Medien, die eigentlich als Hüter der Sprache fungieren sollten, tragen durch ihre Veröffentlichungen dazu bei, das Gendern immer weiter zu verbreiten. Es taucht in TV-Nachrichten, Zeitungen und sogar in Kinderprogrammen auf und stört nicht nur den Lesefluss, sondern zerstört auch die sprachliche Ästhetik. Die Sorgfalt gegenüber der Sprache scheint zunehmend der Angst vor gesellschaftlicher Ächtung zu weichen.

Nun haben auch die Gewerkschaften diesen Trend übernommen und tragen ihn in die Arbeitswelt weiter. Dadurch wird nicht nur die Verständlichkeit von Tarifverträgen und Vereinbarungen beeinträchtigt, sondern auch das Vertrauen in die Sprache selbst. Was für die einen als Fortschritt erscheint, wird für die anderen zu einem unleserlichen Wirrwarr, das jegliche Klarheit opfert. Tarifverträge und Arbeitsvereinbarungen sollten klar, präzise und unmissverständlich sein – keine Spielwiese für ideologische Experimente.

Es ist absurd, dass Gewerkschaften, die früher für faire Löhne und sichere Arbeitsbedingungen kämpften, sich nun zur Sprachpolizei wandeln. Doch die Verantwortung für die Deformierung unserer Sprache liegt nicht allein bei den Gewerkschaften. Sie sind Teil eines größeren, systemischen Problems, das in der politischen und medialen Elite verwurzelt ist. Es ist beunruhigend, wie tief ideologische Strömungen inzwischen in alle Bereiche der Gesellschaft eingedrungen sind, von der Politik über die Medien bis hin zu den Arbeitnehmer-Organisationen.

Wäre man gutgläubig, müsste man sagen: Es ist höchste Zeit, dass alle Beteiligten erkennen, dass der Preis für das Gendern viel zu hoch ist. Doch Ideologen ist in der Regel egal, welcher Preis für ihre Ideologie gezahlt werden muss. Dieser Preis besteht beim Gendern nicht nur in der Spaltung der Gesellschaft, sondern auch in der Zerstörung sprachlicher Traditionen und der Verständlichkeit. Die deutsche Sprache darf nicht zum Spielball politischer oder ideologischer Interessen werden. Sie gehört uns allen und verdient es, in ihrer Schönheit und Klarheit bewahrt zu werden.

Politische Eingriffe in die Sprache müssen tabu sein. Sie haben weitreichende Folgen. Und wenn diese Eingriffe von Institutionen kommen, die eigentlich dem Gemeinwohl verpflichtet sind, sollten wir besonders wachsam sein. Denn der Preis, den wir durch das Gendern zahlen, ist nichts weniger als die Zerstörung eines wesentlichen Teils unserer kulturellen Identität – unserer Sprache.

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