Mit einem anderen Kurs hätte die AfD bei der Bundestagswahl viel mehr Stimmen holen können, glaubt die frühere Parteichefin Frauke Petry, die 2017 nach dem erstmaligen Einzug der AfD in den Bundestag die Fraktion und dann auch die Partei im Streit verließ. Die Radikalen hätten in der Alternative für Deutschland die Oberhand gewonnen, und das sei auch den Wählern nicht verborgen geblieben, meint die promovierte Chemikerin aus Sachsen, die jetzt im Herbst dieses Jahres aus dem Bundestag ausscheidet und sich dann, wie sei erklärt, ins Privatleben zurückziehen will. Ihr Nachfolger Jörg Meuthen befinde sich heute in einer ähnlichen Position wie sie damals, als sie abgesägt wurde, glaubt die Politikerin: Er werde von den radikalen Kräften aus seinem Amt gedrängt. „Er kann den Weg der Partei nicht aufhalten, das ist das politische Drama, dass die AfD den Platz blockiert, den andere politische Kräfte dringend einnehmen müssen.“ Auf die Frage, wohin dieser Weg führe, antwortet Petry in dem Video-Interview mit mir: „Der Trend, sich den Extremisten anzupassen, den sehen wir in allen Parteien, und die Opportunisten wollen nur eines, nämlich ihr Mandat zu verlängern, und nicht für Inhalte einzustehen, oder sich gegen die zu wenden, die am Ende den größten Aktionismus zeigen, und das sind meistens die Radikalen oder sogar die Extremisten.“ In der AfD könne das, so glaubt die frühere Vorsitzender der Partei, inzwischen niemand mehr aufhalten. Das Ziel, bürgerliche Koalitionsmöglichkeiten zu schaffen, sei heute in weiter Ferne. Auch an der CDU und der FDP übt die frühere Parteichefin heftige Kritik. Sehen Sie sich hier das Interview in ganzer Länge an – wegen der Zensur und Sperrung meines Youtube-Kanals können meine 330.000 Abonnenten das Interview auf meinem Kanal nicht sehen. Ja nicht einmal erfahren, dass ich es gemacht habe.
Bild: PrivatText: br