Nein, es ist keine Satire. Und auch keine Falschmeldung von Gegnern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die das GEZ-System damit diskreditieren wollen. „Wir werden für eine Beitragserhöhung kämpfen“ – der ARD-Chef und SWR-Intendant Kai Gniffke sagte das tatsächlich. In Zeiten, in denen aufgrund der wirtschaftlichen Probleme alle den Gürtel enger schnallen müssen, will der stramm rot-grüne Anstaltsleiter den Bundesbürgern und den Ausländern in der Bundesrepublik noch tiefer in die Tasche greifen.
Als Begründung führte der Fernseh-Apparatschik an, es brauche Ressourcen, um der Aufgabe der ARD als öffentlich-rechtlicher Rundfunk nachzukommen. Es wäre „unverantwortlich, wenn ich sage: ‚Wir schmeißen einfach mal 1000 Leute raus‘“, so Gniffke laut „FOL“. Und: „Programm bedeutet immer Menschen, die das machen.“ Der ARD-Chef verwies auf die Bezahlung der Mitarbeiter und die „Preisentwicklung“, wie er die Inflation nennt – das klingt besser. Selbst wenn es um die Begründung für ihren Geldhunger geht, „framen“ die Öffentlich-Rechtlichen noch.
Was dann folgt, wirkt fast wie Realsatire. „Ich weiß, wie die Gesellschaft über uns denkt und redet. Deshalb habe ich gesagt: ‚Ja, wir werden kleiner, wir werden effizienter, wir teilen uns mehr Arbeit.‘“
Wie bitte? Gniffke kennt den Unmut über das pervertierte System und will trotzdem noch mehr Geld von den Menschen? Das kann man dann nur noch mit einer völligen Abgehobenheit im GEZ-Elfenbeinturm erklären.
Gniffke kündigte an, „Effizienzreserven zu heben“. Die ARD-Häuser eruierten derzeit eine deutlich stärkere Zusammenarbeit bei den TV- und Radioprogrammen, um Doppelstrukturen abzubauen, so der ARD-Chef. Werden dann künftig statt eines halben Dutzends Korrespondenten aus den Anstalten nur noch drei mit den Ministern für viel Geld im Ausland unterwegs sein?
Wer das öffentlich-rechtliche System kennt, das Kritiker als Pensionsanstalt mit angeschlossenem Sendebetrieb bezeichnen, der weiß: Von innen heraus sind diese Bürokratie-Monster nicht mehr zu zähmen. Nur ein knallharter, von außen veranlasster Schnitt mit einer Abschaffung des heutigen Systems und Schaffung eines neuen, schlanken Ersatzes macht Sinn.
Man kann nur hoffen, dass als erster Schritt zumindest die Bundesländer, die angekündigt haben, eine Gebührenerhöhung zu verhindern, diesmal zu ihrem Wort stehen.
Wie weit sich Gniffke & Co. von der Lebenswirklichkeit der Menschen entfernt haben, zeigt einen Blick in die Kommentare unter dem Artikel über seine Forderung nach mehr Geld bei „FOL“. Dort hat sich ein regelrechter Shitstorm entladen.
Hier ein paar Auszüge:
Wolfram Körner
Ich habe schon einmal geschrieben, dass dieser Saustall erst mal ausgemistet werden muss. Danach möchte ich dann weniger Beitrag bezahlen. Dann sollen auch die Finanzbücher und Einkommen offen gelegt werden.
Renate Steding
Ich werde keine höheren Beiträge zahlen und weiter solche Gehälter unterstützen. Die ÖR sollten sich schämen, es ist nicht mehr tragbar. Ich erwarte, dass die Politik hier endlich einmal Rückgrat hat und sich dagegenstellt und wenigstens hier für die Bürger entscheidet. Ich werde nicht mehr zahlen, keinen Cent und wenn die Hölle zufriert. Punkt.
Armin Müller
Warum verdient dieser Mann ca. 30.000 Euro im Monat? Hat ihn mal Tilo Jung gefragt, da ist er gleich aggressiv geworden. Begründung natürlich Fehlanzeige. Zum Vergleich, der Bundeskanzler hat ein Gehalt von 30.189 Euro im Monat und damit ist es nur 106 Euro höher als Gniffkes Gehalt. Von mir würden die Öffentlich-Rechtlichen freiwillig kein Geld bekommen. Ich suche mir meine Programme gerne selbst aus, genau wie meine Heizung.
Holger Rasch
Es spielt doch wohl keine Rolle, ob 1 oder 1000 Menschen etwas produzieren, was niemand braucht. Ja, die Inflation macht auch beim ÖR nicht halt, aber das Potential zum Sparen ist immens, deshalb sollten die Zwangsverpflichteten ebenfalls auch dafür kämpfen, den Beitrag/Angebot auf ein vernünftiges Maß zu senken. Und nicht zulassen, dass sich ein paar „Superverantwortliche“ mit einer Mitnahmementalität den Rest der Gesellschaft für ihre Pensionen abzocken.
Wolfgang Schmitt
Eine milliardenschwere zwangsfinanzierte Institution, die nicht mal unvoreingenommen wichtige Informationen recherchiert („plant shaped C4 charges on the four pipelines“), möchte noch mehr Geld. Das ist schon mehr als bösartig.
Wolfgang Michael
Eine Zwangsbeitragserhöhung für ständige Wiederholungen und geistig unterdurchschnittliche Shows, welche immer mehr das Niveau der Privatsender erreichen, wäre eine bodenlose Frechheit.
Steffen Wachtmeister
Das sind ja komische Argumente. Das, was ich kenne, ist aber etwas anderes. Den ÖRR braucht kein Mensch. Für dieses Erziehungssystem haben wir uns nicht 1989 auf die Straße begeben. Aber die Erfahrung hatte uns schon beim DDR Fernsehen bewiesen, dass man die Leute nicht lange umerziehen kann! Die Leute merken das ganz schnell und dann ist es zu spät.
Greg Rasche
Abschaffen, jetzt sofort, Pensionen auf Höhe der Rentenniveaus nach Zahl der Einzahljahre, Zusammenlegung auf eine Sendeanstalt mit Finanzierung als Pay-TV und ggf. ein paar Regionalprogrammteile. Feierabend.
ruedigerborstelmann
Erste Maßnahmen: weitere Ausdehnungen sofort stoppen, keine neuen Leute einstellen, Zusammenlegung von Funkhäusern, Verwaltungsstrukturen abbauen etc. etc. … Das ist alles kein Hexenwerk, man muss es nur wollen, aber davon ist die ARD meilenweit entfernt. Man kann diesen Moloch vermutlich nicht von innen heraus reformieren und entschlacken. Da braucht es mutige Parteien, die das in Angriff nehmen.
Sebastian Lindner _ 88758
„Dann sollen sie doch Kuchen essen!“ – die Arroganz der Macht kommt oft vor dem tiefen Fall! Kaum jemand will noch das Kai-Gniffke-Fernsehen und noch weniger sind bereit, sich dafür Geld abpressen zu lassen. Die hemmungslose Verschwendung von über 8 Milliarden Euro pro Jahr für Rentnerfernsehen ist den Menschen in einer Zeit tiefer ökonomischer und gesellschaftlicher Krisen einfach nicht mehr zu vermitteln! ÖRR? Kann dann mal weg!
Roland Löffler
Abschalten. Umerziehung brauch’ ich nicht.
Ulrich Dove
Allein schon die ständige und vorsätzliche Missachtung des Rundfunkstaatsvertrages zur neutralen und ausgewogenen Berichterstattung wäre ein Grund, die Gebühren zu streichen. Millionen von AFD-Wählern müssen trotz illegaler Ausgrenzung einer rechtsstaatlichen Partei diesen Staatssender mitfinanzieren. Frage an das Bundesverfassungsgericht? Warum?
Auf meiner Seite konnten Sie schon 2021 lesen, was damals noch als „Corona-Ketzerei“ galt – und heute selbst von den großen Medien eingestanden werden muss. Kritischer Journalismus ist wie ein Eisbrecher – er schlägt Schneisen in die Einheitsmeinung. Dafür muss man einiges aushalten. Aber nur so bricht man das Eis. Langsam, aber sicher. Diese Arbeit ist nur mit Ihrer Unterstützung möglich! Helfen Sie mit, sichern Sie kritischen, unabhängigen Journalismus, der keine GEZ-Gebühren oder Steuergelder bekommt, und keinen Milliardär als Sponsor hat. Und deswegen nur Ihnen gegenüber verpflichtet ist – den Lesern! 1000 Dank!!!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.
Mein aktuelles Video
Der Rechtsstaat zuckt noch: Bhakdi freigesprochen. Aber Staatsanwaltschaft sinnt auf Rache.
Mehr zum Thema auf reitschuster.de