Ein Land in rot-grüner Schnappatmung: Mahnwache auf Sylt "Sylt gegen rechts: Wir stehen für eine bunte und lebenswerte Insel"

Es kostet einiges an Selbstüberwindung, beim Lesen der Nachrichten in diesen Tagen nicht zu verzweifeln. Insbesondere dann, wenn man sich all den Irrsinn von Berufs wegen antun muss und nicht die Freiheit hat, nach der fast zwangsläufigen, täglichen Überdosierung auf Entzug zu gehen. Das Wort „kognitive Dissonanz“ ist noch zu gering, um das zu beschreiben, was wir gerade erleben. Wir haben es mit einer gezielt von Medien und Politik geschürten Hysterie zu tun. Mit einer Hypermoralisierung, die gezielt darauf abgestellt ist, die Rationalität auszuschalten – und an Stelle der Logik die Ideologie zu setzen.

Das rot-grün-woke Weltbild ist dabei das Maß aller Dinge. Wenn ein paar Jugendliche im Suff auf einer Party einen rassistischen Slogan singen, wird das zur Staatsaffäre – weil die Empörung für die rot-grün-woken Ideologen wie gerufen kommt. Selbst der Kanzler und die Innenministerin melden sich zu Wort. Wenn dagegen aus Berlin heute vermeldet wird, dass die Zahl der Gruppenvergewaltigungen auf die schockierende Zahl von 111 in einem Jahr angestiegen ist, wenn in Berlin Demonstranten auf einer Kundgebung „Scheiß-Juden“ schreien (siehe hier), wenn in Hamburg Hunderte radikale Moslems fordern, Deutschland müsse ein Kalifat werden, dann ist das allenfalls eine Randnotiz. Kein Wort vom Kanzler oder der zuständigen Innenministerin. Weil es eben nicht zum rot-grün-woken Weltbild passt und den Ideologen nicht gelegen kommt.

Das rot-grün-woke Weltbild ist das Maß aller Dinge in der neuen, DDRisierten Bundesrepublik. Ganze zweieinhalb Minuten widmete die wichtigste Nachrichtensendung im Land, die ARD-Tagesschau, den besoffenen Eskapaden der Jugendlichen auf Sylt. Die Rekord-Zahl von Gruppenvergewaltigungen, die „Scheiß-Juden“-Rufe, die massiven antisemitischen Randale an der Berliner Humboldt-Uni, die zahllosen Fälle, in denen Migranten Kinder und Frauen sexuell missbrauchen oder Passanten attackieren – all das wird dagegen gar nicht, im besten Fall ganz beiläufig, kurz und verharmlosend erwähnt.

Das Auslassen und Verschweigen auf der einen Seite und das Aufblasen und Skandalisieren auf der anderen Seite, das Setzen von ideologischen Schwerpunkten ist das wichtigste Instrument in der Propaganda unserer Medien. Anders als ihre Vorgänger in der DDR haben sie diese Kunst so verfeinert, dass sie vielen gar nicht mehr auffällt.

Die Bilder von Kinderschändern, Vergewaltigern und Messerstechern werden in den großen Medien verpixelt und unkenntlich gemacht. Die Jugendlichen von Sylt werden vor dem ganzen Land unverpixelt an den Pranger gestellt, ihre Existenz damit vernichtet. Selbst ihre Arbeitsplätze verloren sie. Bundestagsvize-Präsidentin Bas (SPD) forderte drei bis fünf Jahre Haft für die Jugendlichen. Während Gewalttäter und Kinderschänder mit Migrationshintergrund regelmäßig mit Bewährungsstrafen rechnen können. Die Botschaft dahinter ist klar. Der Blogger Azad Aydin brachte sie in einem Video auf X, das dort gelöscht wurde, auf den Punkt: „Deutsche sind Menschen zweiter Klasse in Deutschland.“

Wer seine Sinne nicht vernebeln hat lassen durch die Dauerpropaganda der rot-grünen Ideologen, der kann angesichts all der Diskrepanzen, des allgegenwärtigen Messens mit zweierlei Maß nur noch verwundert und verzweifelt den Kopf schütteln. Auch angesichts der Naivität, Blödheit und Blindheit, mit der eine Mehrheit all das entweder apathisch über sich ergehen lässt oder es willig schluckt.

Immer wieder muss man an den legendären Spruch von Henryk M. Broder denken: „Wenn ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte: weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.“ Es geht dabei nicht um eine Gleichsetzung des Geschehens, es geht darum, welche Mechanismen zum Tragen kommen. Allzu gerne und oft wird übersehen, dass sich die Nationalsozialisten damals genauso wie die Öko-Sozialisten für die Guten hielten, dass ihre Anhänger ebenfalls davon überzeugt waren (oder aus Opportunismus so taten), und ihre Widersacher damals gemeinhin als die „Bösen“ galten. Allein das Verständnis dieser Mechanismen würde uns heute vor vielem bewahren – doch wir sind weit von so einem Verständnis entfernt. Die Erinnerungskultur wurde missbraucht und pervertiert zur Bekämpfung Andersdenkender.

‘Oben links. Nicht rechts!‘

Der jüngste Auswuchs der tektonischen Verschiebung aller Maßstäbe: Dutzende Menschen haben sich zu einer Mahnwache auf Sylt versammelt, wie das Hamburger Abendblatt vermeldet. Unter dem Motto „Sylt gegen rechts“ demonstrieren Inselbewohner und Touristen, heißt es in dem Bericht weiter: „Zu dem Protest hatte ein Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Gruppe von Sylt aufgerufen. Auf einem Plakat war etwa zu lesen ‘Sylt. Oben links. Nicht rechts!‘“

Weiter schreibt das Blatt: „Auch am kommenden Sonntag soll es eine Demonstration unter dem Motto ‘Sylt gegen rechts!‘ geben. ‘Wir zeigen klare Kante: Rassismus und rechtsextremes Gedankengut haben keinen Platz auf Sylt. Egal ob Inselbewohner oder Tourist, wir stehen für eine bunte und lebenswerte Insel‘, sagte eine Vertreterin von ‘Sylt gegen rechts‘.“

Allein schon die – seit Angela Merkel – übliche Vermischung der Begriffe „rechts“ und „rechtsextrem“ ist entlarvend. Ebenso wie das selbstverständliche Bekenntnis zum „Links-Sein“. Dass „rechts“ dann genauso erlaubt sein müsste, wenn man sich offen zu links bekennen kann – solche logischen Schlussfolgerungen sind nur in einem hysterischen Gesinnungsstaat tabu statt offensichtlich.

Betrachtet man die Tatsache, dass heute schon leiseste Abweichungen vom rot-grün-woken Weltbild als „rassistisch“ und „rechtsextrem“ betrachtet werden, ist die Forderung nach einer „bunten“ Insel natürlich eine Karikatur. Eine, an die wir uns so gewöhnt haben, dass wir sie gar nicht mehr als Karikatur wahrnehmen, sondern als Normalität.

Doch viel bedrückender ist etwas anderes. Dass die sogenannte „Zivilgesellschaft“, die unter Angela Merkel mit Steuermitteln zu einer vorpolitischen Streitaxt des Öko-Sozialismus gemacht wurde, wegen ein paar Jugendlichen auf die Straße geht, die rassistische Parolen plärren. Aber nicht wegen übelster und pauschaler Beschimpfung von Juden, nicht wegen Aufrufen, Juden zu ermorden, nicht wegen Gruppenvergewaltigungen und nicht wegen eines massiven Anstiegs von Migranten-Kriminalität.

Doch es kommt noch schlimmer: Nicht nur, dass die vermeintliche „Zivilgesellschaft“, also die rot-grünen Vorfeld-Organisationen, die am staatlich finanzierten Futtertrog des „Kampfs gegen rechts“ hängen, sich niemals für all das einsetzen würden. Sie würden jeden, der sich traut, mit solchen Forderungen auf die Straße zu gehen, die dem rot-grün-woken Weltbild nicht entsprechen, massivst attackieren und als „rechtsextrem“ diffamieren.

In dem Buch „Der Linksstaat“, das leider nur noch als e-Book erhältlich ist, zeigen die Autoren Christian Jung und Torsten Groß auf, wie es zu dieser Entwicklung kam. Wie nach dem Zusammenbruch der DDR wie auf Knopfdruck „antifaschistische“ Gruppen und Organisationen in ganz Deutschland aus dem Boden sprossen. Fast wie von Geisterhand gesteuert. Und wie die „Gefahr von rechts“ aufbeschworen wurde – quasi die Fortsetzung des „Kampfs gegen den Faschismus“, mit dem die DDR-Führung ihre linksextreme Diktatur rechtfertigte.

Ganz egal, wer damals die Saat gestreut hat. Sie ging auf. Heute ernten wir die Früchte.

Bittere Diagnose

Die freiheitlich-demokratische Bundesrepublik – mit all ihren zahlreichen Schwächen und Sündenfällen – ist einem Gesinnungsstaat mit totalitärer Tendenz gewichen. Ich sage das nicht leichtfertig. Aber ein Land, in dem Menschen ihre Existenz verlieren, weil sie einmal auf einer Feier besoffen eine rassistische Parole nachplappern, in der ein Mittagessen mit dem Falschen zur Entlassung führen kann und in dem Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern vorschreiben wollen, wen sie zu wählen haben, ist totalitär.

Leider haben wir uns in fast 20 Jahren Merkelismus an diesen schleichenden Triumph des Totalitären derart gewöhnt, dass allzu viele es gar nicht mehr wahrnehmen. Weil sie vergessen haben, wie es früher war, als die Bundesrepublik mit all ihren Fehlern noch freiheitlich war. Als Jugendlicher konnte ich in Bayern in einem stramm konservativen Umfeld, auf einer Klosterschule sozialistische Parolen verbreiten, ohne auch nur den geringsten Nachteil dadurch zu haben. Stellen Sie sich das einmal umgekehrt vor und übertragen auf die heutige Zeit – es wäre völlig undenkbar.

Wie die Frösche, die angeblich gar nicht merken, dass sie abgekocht werden, wenn das Wasser nur langsam genug erhitzt wird, hat sich eine Mehrheit vor allem im Westen eingeeicht auf die Unfreiheit, auf einen Staat, der übergriffig ist, in dem selbst das Singen der falschen Lieder inzwischen zu einem Polizeieinsatz führen kann (siehe hier).

Dass Extremisten, egal ob rechts, links oder religiös, so einen Gesinnungsstaat seit jeher anstreben, ist eine Binsenweisheit. Dass Extremisten in der Bundesrepublik schleichend die Schalthebel der Macht besetzen konnten, ist erschütternd. Noch viel erschütternder ist aber, wie brav die vermeintlich Bürgerlichen, Liberalen und Konservativen all das mit sich machen lassen. Wie sie feige verdrängen, ängstlich zuschauen und/oder opportunistisch mitmarschieren.

Wie Angela Merkel die einst konservative CDU zu einer öko-sozialistischen Partei machen und ihre Widersacher kastrieren konnte, wird viele Forschungsarbeiten künftiger Historiker beschäftigen. Ebenso wie die Frage, wie eine Frau aus dem Umfeld des KGB bzw. der besonders Moskau-treuen Kreise in Stasi und SED die Bundesrepublik binnen 20 Jahren in eine DDR 2.0 verwandeln konnte, ohne dass dies die Mehrheit der Bevölkerung und ihrer eigenen Partei wahrnahm.

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