Von Mario Martin
Vor wenigen Tagen veröffentlichte die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Warnung zum Auftreten der Krankheit Transverser Myelitis (Entzündung des Rückenmarks) infolge der Corona-Impfungen. Jener Erkrankungen, wegen der die klinische Studie von AstraZeneca 2020 kurzfristig gestoppt wurde. AstraZeneca und Johnson & Johnson müssen die Krankheiten nun als Nebenwirkungen im Beipackzettel führen.
Zum 10.1. sind in der Impfschäden-Datenbank der EMA 5.590 Fälle der Krankheit nach COVID-19-Impfungen gemeldet. Fälle der Krankheit wurden bei allen Impfstoffen gemeldet.
Die EudraVigilance-Datenbank der EMA listet alle an die EMA übermittelten Impfschäden auf. Bei den gemeldeten Schäden handelt es sich immer um sogenannte Verdachtsfälle. Also Schäden, die im Verdacht stehen, im Zusammenhang mit der Impfung aufgetreten zu sein. Diese sind aber nicht kausal (zum Beispiel durch eine Obduktion) bewiesen.
In die Datenbank fließen nicht nur europäische Meldungen ein. Die eingetragenen Fälle sind nur grob in EU- und non-EU-Meldungen aufgeteilt, so dass eine differenzierte Betrachtung nach Land ohne Weiteres nicht möglich ist.
Derzeit kommen 60 Prozent der Meldungen aus der EU und 40 Prozent aus der übrigen Welt. Die EU-Meldungen werden über die nationalen Behörden der EU-Länder getätigt, während die restlichen Fälle direkt von den Herstellern übermittelt werden. Diese sind dazu verpflichtet, ernste Schäden an die EMA zu melden. Da die EU nur rund 450 Millionen Menschen umfasst, ist hier schon erkenntlich, dass die Hersteller dieser Pflicht nicht immer nachkommen, sonst wäre das Verhältnis ein anderes.
Wie hoch die Schnittmenge von Meldungen an die EudraVigilance und die US-amerikanische VAERS-Datenbank (dem Pendant zu EudraVigilance) ist, konnte nicht ermittelt werden. Die Hersteller müssten dieselben Fälle an beide Datenbanken melden. Das trifft aber nicht auf die Berichte der nationalen Gesundheitsbehörden zu, die nur an eine der Datenbanken melden.
Datenbank nur die Eisbergspitze
Es wurde an dieser Stelle schon öfter ausgeführt, gehört aber bei der Betrachtung der Zahlen der Impfschäden-Datenbanken immer dazu, auf die Unvollständigkeit der Daten hinzuweisen, da nur ein Bruchteil der tatsächlichen Schäden auch an die Datenbank gemeldet wird.
Die Zahl der gemeldeten Fälle ist in Deutschland und den Niederlanden merkwürdigerweise etwa gleich, obwohl Deutschland mehr als viermal so viele Einwohner hat. Auch in Österreich werden nur 6 Prozent der Fälle gemeldet, zitiert der ORF einen Vertreter des Verbandes der pharmazeutischen Industrie.
Aber selbst wenn die Melderate bei 100 Prozent läge, wäre die Weiterführung der Impfkampagne bei einer derartigen Häufung höchst fragwürdig. Denn bis zu Corona wurden Impfstoffe schon bei wenigen Todesfällen vom Markt genommen.
Und nun stehen da am 17.1.22 bereits 21.251 Todesfälle zu Buche.
Legen wir die Dunkelziffer aus Österreich zugrunde, erhalten wir einen Wert, der etwa das 16,6-Fache betragen würde. Hochgerechnet wären das 352.766 Todesfälle, die eigentlich in der EudraVigilance-Datenbank stehen müssten.
Nun mag der Wert in anderen Ländern niedriger liegen, aber Österreich scheint vergleichsweise häufig zu melden, wie diese Grafik aus dem Oktober nahelegt:
Die Meldezahlen vom Oktober 2021 weisen Österreich nach absoluten Zahlen auf dem Niveau von Spanien aus. Und das, obwohl die Einwohnerzahl nur etwa 20 Prozent im Vergleich beträgt. Damit meldet Österreich etwa um den Faktor fünf häufiger als Spanien.
EMA löscht Einträge
Dazu kommt, dass die EMA immer wieder etwas am Datensatz ändert und Fälle aus der Datenbank entfernt.
Nach den Angaben der EMA werden Fälle gelöscht, wenn sie als Duplikate erkannt wurden oder vom ursprünglichen Melder, der übermittelnden Behörde oder dem meldenden Hersteller als ungültig zurückgezogen wurden.
Auf Anfrage erklärte die EMA:
„Ein Rückgang der Anzahl der in einem Webbericht angezeigten Einzelfälle kann durch die folgenden Hauptgründe erklärt werden:
– ein Folgebericht zu einem bestehenden Einzelfall geht ein, bei dem das gemeldete Arzneimittel, der gemeldete Wirkstoff oder die gemeldete vermutete Nebenwirkung vom Berichterstatter aufgrund neuer Informationen geändert wird;
– eine Meldung wird von mehr als einem Meldenden (z. B. einem Patienten und einem Arzt) eingereicht; bei der Qualitätsprüfung können diese doppelten Meldungen identifiziert werden und werden zu einer einzigen Meldung zusammengefasst;
– ein Bericht wird auf Wunsch des Absenders annulliert (entfernt), in der Regel, weil der Bericht fehlerhaft ist.“
Die große Anzahl und die ungleiche Verteilung der gelöschten Fälle steht im Widerspruch zu der Deutung als zufällige Fehler. Also: Je schwerer der Fall, desto öfter wird gelöscht.
Eine detaillierte Betrachtung des Sachverhalts wurde von Dr. Andreas Hoppe im Juli 2021 vorgenommen. Hoppe ermittelt einen Anteil aller gelöschten Fälle von knapp über 10 Prozent. Bei den gemeldeten Todesfällen werden über 20 Prozent wieder aus der Datenbank gelöscht.
Durch den Abgleich mit alten Datensätzen konnte die Differenz ermittelt werden. Gezeigt wird nun die Prozentzahl gelöschter Fälle in Relation zum Schweregrad des Schadens:
Aktueller Datenstand der Impfschäden in der EudraVigilance-Datenbank
Seit dem Beginn der COVID-19-Impfkampagne wurden folgende Schäden an die Datenbank gemeldet. Der Datenstand dieser Zahlen ist der 17.1.22 (Rohdaten). In Klammern ist der Zuwachs zum Datenstand vom 10.1.22 angezeigt.
Insgesamt:
-> 1.387.759 Fälle (+33.259)
-> 21.251 Todesfälle (+279)
-> 397.681 schwerwiegende Nebenwirkungen (+11.281)
Kinder:
-> 20.410 Fälle (+605)
-> 109 Todesfälle (+6)
-> 8.236 schwerwiegende Nebenwirkungen (+276)
Schwerwiegende Fälle sind definiert als
– lebensbedrohlicher Zwischenfall
– erforderliche oder verlängerte Hospitalisierung
– bleibender Schaden
– Angabe einer eindeutig schwerwiegenden Nebenwirkungs-Bezeichnung (Z.B ‚Thrombose‘, ‚Erblindung’ usw.)
– Fälle mit einer angegebenen Nebenwirkungs-Dauer von mehr als 21 Tagen
Alle gemeldeten Todesfälle nach der Impfung verteilen sich folgendermaßen auf die jeweiligen Altersgruppen:
Die anderen schweren Nebenwirkungen sind in folgender Tabelle aufgeführt:
Die nächste Grafik zeigt die wöchentliche Anzahl der gemeldeten Schäden in Abhängigkeit von den verabreichten Impfungen:
Die Anzahl der gemeldeten Todesfälle pro Woche liegt derzeit bei 279. Im Verlauf ist dieser Wert etwa auf dem Niveau des Frühlings 2021. Zu dieser Zeit wurde der Höchststand an Meldungen registriert. Aber nicht nur dieser Wert ist wichtig. Wie zu sehen ist, fällt die Kurve nicht unter 100 Meldungen pro Woche, obwohl die Impfungen um Kalenderwoche 40 2021 ein recht niedriges Niveau erreichen. Somit liegt hier entweder ein Meldeverzug vor oder die Todesfälle treten erst mit zeitlichem Abstand zur Impfung ein. Der gleiche Effekt wird vermutlich jetzt auftreten: Die Booster-Kampagne ebbt ab, während die gemeldeten Todesfälle nächste Woche ein neues Maximum markieren könnten.
Kinder sterben nach Impfung
In der Datenbank werden 109 Todesfälle von Kindern zum 17.1.22 dokumentiert. Das sind sechs mehr als in der Vorwoche. Die Todesfälle entfallen wie folgt auf die verschiedenen Altersgruppen:
Da in der Datenbank die Fälle nicht in Abhängigkeit des Ursprungslandes abrufbar sind, hat die griechische Organisation E.Y.E. eine Informationsfreiheits-Abfrage an die EMA gestellt, die Aufschluss darüber gibt, wo die Todesfälle in der Altersgruppe 12-17 Jahre auftraten.
In dieser Altersgruppe wurden seit Beginn der Covid-19-Impfungen acht Todesfälle in Deutschland und ein Todesfall in Österreich ausgewiesen.
Davon sind sechs Todesfälle nach einer Impfung mit dem Präparat von Biontech/Pfizer und je ein Fall mit Janssen und AstraZeneca zu verzeichnen. Bei keinem der Fälle war eine Vorerkrankung angegeben. Es starben fünf Jungen und drei Mädchen.
Die Rohdaten der Datenbank können nach den Kennungen (Case IDs) durchsucht werden, um den Abruflink zum korrespondierenden Schadensbericht zu erhalten.
Die Kennungen der verstorbenen Kinder aus Deutschland sind:
EU-EC-10010632312
EU-EC-10011034718
EU-EC-10011062466
EU-EC-10010093552
EU-EC-10009817992
EU-EC-10009749988
EU-EC-10009747324
EU-EC-10008609552
Beim Durchsuchen der Datenbank fällt nun auf, dass nur noch sechs Einträge vorhanden sind. Zwei Fälle wurden von der EMA aus der Datenbank entfernt (s.o).
Einen weiteren Eindruck zur Gefährlichkeit liefert das amerikanische CDC. Dort führte man eine Studie mit rund 42.000 Kindern von 5-11 Jahren durch, die mit der Pfizer-Impfung gespritzt wurden. Von diesen 42.000 war es nach der Erstimpfung 5,1 Prozent – also 2.100 Kindern – nicht möglich, einem normalen Tagesablauf nachzugehen und 7,4 Prozent – also 2.982 Kindern – nach der zweiten Impfung.
Wie gefährlich ist COVID-19 für Kinder?
Wie steht es nun um die Gefährlichkeit der Krankheit für Kinder, die den Einsatz der experimentellen Impfungen rechtfertigen soll?
STIKO-Chef Mertens sagte Mitte November, es sei in Deutschland noch kein Kind unter 17 Jahren ausschließlich an COVID-19 gestorben, womit er auf die diversen Vorerkrankungen anspielen dürfte, die bei Todesfällen bisher immer auch eine Rolle spielten.
Er sagt also, ohne Vorerkrankungen ist COVID-19 für Kinder nicht tödlich.
Die Statistiken der Sterbedaten des RKI liefern auch keine Anhaltspunkte. Wer dort die Sterbefallzahlen begutachtet, sieht für Kinder-Altersgruppen stets nur die Einträge 0 oder < 4.
Was ist mit dieser Information anzufangen?
In einem Dokument der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie aus dem April 2021 geht hervor: “Dem RKI wurden nach IfSG bis 13. April 2021 insgesamt 78.537 (Covid-) Todesfälle gemeldet; in der Altersgruppe der 0– bis 9-Jährigen waren dies 12 Todesfälle, in der Altersgrupp der 10- bis 19-Jährigen 5 Todesfälle, wobei insgesamt 3 Fälle noch nicht validiert waren.
In die Statistik des RKI gehen die Todesfälle ein, bei denen ein laborbestätigter Nachweis von SARS-CoV-2 (direkter Erregernachweis) unabhängig von der tatsächlichen Todesursache vorliegt.”
Demnach könnten die Kinder lediglich mit einem positiven Testergebnis unabhängig von der tatsächlichen Todesursache verstorben sein.
Wie oft treten Herzprobleme nach der Impfung auf?
Einen weiteren Anhaltspunkt für die tatsächliche Gefährlichkeit der Impfung gibt ein Artikel der Fachzeitschrift Nature von Forschern der Oxford-Universität aus dem Dezember 2021. Darin wird berichtet, dass ein Prozent der Geimpften wegen Herzrhythmusstörungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden oder starben.
Die Autoren schreiben: „Von den 38.615.491 geimpften Personen, die in unsere Studie aufgenommen wurden, wurden 385.508 (1,0 %) zu irgendeinem Zeitpunkt des Studienzeitraums mit Herzrhythmusstörungen ins Krankenhaus eingeliefert oder starben daran.“
Hinweise auf die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Myokarditis gibt eine weitere Pre-Print-Studie der gleichen Forschergruppe, die ebenfalls Ende Dezember erschien. Die Auswertung der Daten ergibt eine 14,4-fache Chance (101:7) für Männer unter 40 eine Myokarditis von der 2. Impfung mit Biontech/Pfizer im Vergleich zu einer Covid-Infektion davonzutragen. Die Forscher schreiben:
„Die bemerkenswerte Ausnahme war jedoch: Bei jüngeren Männern, die eine zweite Dosis des mRNA-1273-Impfstoffs erhielten, war das Myokarditis-Risiko nach der Impfung höher als nach der Infektion, mit zusätzlichen 101 Ereignissen nach einer zweiten Dosis des mRNA-1273-Impfstoffs im Vergleich zu 7 Ereignissen nach einem positiven SARS-CoV-2-Test.“
Hinweis: ServusTV Reportage: Im Stich gelassen – die Covid-Impfopfer, ab Mittwoch, 19. Januar , 19:30 Uhr vorab in der Servus Mediathek, am Donnerstag, 20. Januar ab 21:10 Uhr bei ServusTV Österreich und am Mittwoch, 26. Januar ab 22:15 Uhr bei ServusTV Deutschland.
Anleitung: EMA Berichte abrufen
Nun wäre dieser Beitrag normalerweise an dieser Stelle beendet, es folgen keine neuen Informationen zu Impfschäden. Da das Thema „Schäden nach Corona-Impfungen“ in den großen Medien noch immer völlig ausgeblendet wird, versuchen wir es an dieser Stelle mit einer Anleitung, wie jeder Leser die Daten der Impfschäden eigenhändig abrufen kann.
Inzwischen wurde dazu übergegangen, vermutliche Schäden der Impfung auf COVID-19 zu schieben. Die oben besprochenen Studienergebnisse legen aber einen anderen Verdacht nahe. Der darf natürlich von niemandem geäußert werden. Der Elefant passt inzwischen auch gar nicht mehr in den Raum.
Zwar geben sich einzelne Zeitungen inzwischen Mühe, die Betrügereien und Lügengeschichten der Ministerpräsidenten aufzudecken, was auch aller Ehren wert ist. Aber das Thema Impfschäden wäre mindestens genauso wichtig, in den großen Medien besprochen zu werden. Eine weitere Verheimlichung ist an diesem Punkt völlig inakzeptabel.
“Im Winter wurden in Mecklenburg-Vorpommern ungeimpfte Menschen vom gesellschaftlichen Leben nahezu ausgeschlossen (u.a. Sport, Kino, Lokale). Doch: All das erfolgte offenbar auch aufgrund falscher Zahlen und Berechnungen!”https://t.co/dIEC6UTFIv
— Tim Röhn (@Tim_Roehn) January 2022
In der EudraVigilance-Datenbank können Details zu den jeweiligen Fällen abgerufen werden, so dass für jeden Fall geprüft werden kann, was zu den Umständen der Schädigung vermerkt wurde. Wenn Sie die Daten nicht selbst herunterladen wollen, dann können Sie die Rohdaten zum Stand 19.1.22 hier herunterladen.
Alle Daten werden separat für die jeweiligen Impfstoffe erhoben. Wenn Sie die Fälle selber abrufen möchten, können Sie das direkt über eine Abfrage der Datenbank tun.
Wählen Sie den gewünschten Impfstoff (Pfizer/Biontech, Astrazeneca, Moderna, J&J) und es öffnet sich eine Übersicht mit verschiedenen Tabs. Jetzt wählen Sie den letzten, siebten Tab “Line Listing” und Sie landen auf dieser Seite:
Anschließend im Feld “Reported Suspected Reaction” alle Reaktionen auswählen, die das Wort “Death” und „Sudden Death“ enthalten oder das von Ihnen gesuchte Merkmal. Dazu das Dropdown-Menü am Feld ausklappen und das „Search“-Feld auswählen. Jetzt können einzelne Begriffe mit Autovervollständigung gesucht werden. Für die anderen Felder funktioniert dies analog. Z. B. kann im Feld „Age Group“ die passenden Altersgruppen ausgewählt werden.
Nun sieht der Line Listing Report so aus:
Nachdem “Run Line Listing Report” ausgewählt wurde, erhalten Sie die Ergebnisse, für die die gewählten Kriterien zutreffen. Hier wurde die Abfrage für alle Fälle in der Altersgruppe 0 – 18 Jahre durchgeführt, die mit der Reaktion “Death” gekennzeichnet sind:
Alle gefundenen Einträge können jetzt links unter der Tabelle über den Export-Button als PDF oder Excel exportiert werden.
Für jeden Einzelfall kann der detaillierte Bericht in der Spalte rechts heruntergeladen werden. Hier z.B. der Fall eines Jungen (EU-EC-10010632312), der anscheinend an einer Myokarditis verstarb:
Die Bedienung der Datenbank ist wirklich nicht einfach, aber Lesern, die es genauer wissen wollen und sich die Zeit dafür nehmen, möchten wir diese Anleitung als Hilfestellung geben.
Die Bundespressekonferenz vom 19.1.2022
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Mario Martin ist Ökonom und arbeitet als Software-Projektmanager in Berlin.
Bilder: ShutterstockText: mm