Von Daniel Weinmann
Dass die Haltungsjournalisten der zwangsfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen stramm auf Staatslinie sind, kann allenfalls bestreiten, wer auf dem linken Auge blind ist. Nachhilfe für die regierungsergebenen Realitätsverweigerer gibt nun die Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Das dort angesiedelte Institut für Publizistik nahm 9389 Beiträge aus 47 unterschiedlichen Medien unter die Lupe, darunter neun Formate der öffentlich-rechtlichen Sender. Im Ergebnis zeigt sich eine eindeutige Präferenz für die Berichterstattung über die Regierungsparteien. Demnach wird die SPD in den öffentlich-rechtlichen Medien besonders positiv dargestellt, dicht gefolgt von den Grünen.
Die CDU/CSU als größte Oppositionspartei und die FDP werden zwar noch wahrgenommen, jedoch in geringerem Maße. Kamen Politiker zu Wort, wurden SPD, Grüne und Union gleich behandelt. Die AfD und die Linkspartei finden in den Sendungen erwartungsgemäß kaum Erwähnung. Dass die AfD angesichts ihres hohen Zuspruchs – laut der jüngsten Sonntagsfrage des ZDF-Politbarometers würde sie von 19 Prozent der Befragten gewählt – mit Ignoranz bestraft wird, passt ins Bild.
„Zuschauer könnten das Vertrauen in ARD und ZDF verlieren“
Ebenso passt, dass die Sozialstaatsorientierung in den öffentlich-rechtlichen Medien deutlich ausgeprägter ist als marktliberale Positionen (s. Grafik). Hält man sich vor Augen, dass dem ZDF-Verwaltungsrat die rheinland-pfälzische SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer´ vorsteht, vermag dies kaum zu überraschen. Erstaunlich ist hingegen, dass sich die privatwirtschaftlichen Medien in diesem Punkt laut Studie nur unwesentlich vom ÖRR unterscheiden.
Die drei Autoren resümieren, dass sich die öffentlich-rechtlichen Formate „auf der Seite der Gesellschaft positionieren, die man vereinfacht ausgedrückt als politisch links der Mitte bezeichnen kann“. Trotz begrenzter Sendezeiten sei „ausreichend Raum für eine Stärkung konservativer und marktliberaler Positionen“ vorhanden. Dieses Ungleichgewicht könne zu einem Akzeptanzproblem führen, weil ein wesentlicher Teil des Publikums konservative und marktliberale Ansichten vertrete. Diese Zuschauer könnten das Vertrauen in ARD und ZDF verlieren, sollten ihre Positionen dort nicht angemessen repräsentiert werden.
„Bezahlen müssen die Bürger die rotgrüne Hofberichterstattung trotzdem“
Dennoch schränken die Autoren ein, dass die Behauptung, die Nachrichten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien besonders einseitig, in dieser Form nicht zutreffe. Sie sehen aber „den ein oder anderen Punkt, an dem diese ansetzen könnten, um die öffentlich-rechtlichen Nachrichtenformate „vielfältiger und ausgewogener“ zu gestalten. So sei offensichtlich, dass „zumindest während unseres Untersuchungszeitraums in den meisten Formaten ausreichend Raum für eine Stärkung konservativer und marktliberaler Positionen vorhanden gewesen wäre.
Ein Land mit rund 83 Millionen Einwohnern braucht nicht mehr als 21 zwangsbeitragsfinanzierte Fernsehkanäle und über 70 Radiosender, die sämtlich zu viel vom Gleichen liefern. Bezahlen müssen die Bundesbürger die rotgrüne Hofberichterstattung trotzdem: 2022 spülten die Zwangsgebühren laut Statista satte 8,4 Milliarden Euro in die Kassen der Sender.
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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.
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