Endlich: Bayern schafft als Vorreiter Maskenpflicht im ÖPNV ab "Aufgrund der stabilen Infektionslage nicht mehr angemessen"

Gäbe es eine Weltmeisterschaft im „Nase-nach-dem-Wind-drehen“ – Bayerns Ministerpräsident hätte auf den Titel weitaus größere Chancen als unsere Nationalmannschaft auf den im Fußball. Zu Beginn der Corona-Zeit versuchte sich der CSU-Chef als Hardliner zu profilieren. Gefühlt konnte ihm keine Maßnahme hart genug und kein Grundrecht zu unwichtig sein. Es ging so weit, dass er maßgeblich dazu beitrug, dass Lauterbach zum Gesundheitsminister wurde. Und dass er den Gesundheitsamtschef und Epidemiologen Friedrich Pürner strafversetzen ließ. Sein Vergehen: Er hatte offen die Corona-Strategie von Markus Söder kritisiert.

So weit, Pürner zu „rehabilitieren“, geht Söder nicht: Dafür ist offenbar sein maskuliner Stolz als Platzhirsch Bavariae zu groß. Aber dafür liefert der CSU-Chef, seit sich der Wind in Sachen Corona dreht, eine Volte nach der anderen. Nach einer Ohrfeige durch das Bundesverwaltungsgericht, das Bayerns strikte Ausgangsregeln für unverhältnismäßig und damit rechtswidrig erklärte, werden jetzt die Bußgelder zurückbezahlt.

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Und nun auch noch das: Ausgerechnet der Ministerpräsident, der mit seiner Empfehlung Lauterbach durchdrückte, fällt diesem nun bei seinem letzten großen Steckenpferd in den Rücken: der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. Der Freistaat prescht nach vorne und schafft zum 10. Dezember die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr ab. „Dies sei aufgrund der aktuellen stabilen Infektionslage nicht mehr angemessen“, hieß es am Dienstag nach Angaben aus Regierungskreisen, schreibt „Focus“. Ab Samstag  gilt dann nur noch eine Empfehlung zum Masken-Tragen.

„Der Öffentliche Nahverkehr, wo es häufig zu Gedränge in Bussen und Bahnen und Körperkontakten unter Fahrgästen kommt, ist noch eine der letzten öffentlichen Situationen, in denen Masken in Bayern vorgeschrieben sind“, schreibt „Focus“ und versucht damit diesen spätestens jetzt absurd wirkenden und in Nachbarländern längst belächelten deutschen – und chinesischen Sonderweg – noch etwas schönzureden.

Deutscher Sonderweg

In München hatten zuletzt vor allem Söders Koalitionspartner, die „Freien Wähler“ massiv Widerstand gegen die Pflicht zum Maskentragen geäußert. „Focus“ rechtfertigt dagegen den deutschen Sonderweg und wenn man den Text des Blattes liest, kann man nur zur Schlussfolgerung kommen, dass man bei meinem ehemaligen Arbeitgeber bzw. bei der staatstreuen Nachrichtenagentur dpa, von der Teile des Textes stammen, davon ausgeht, jenseits und diesseits der deutschen Grenzen gebe es andere Viren: „Mediziner sind dagegen der Ansicht, die Maskenpflicht sollte bleiben oder sogar ausgeweitet werden, da das Bedecken von Mund und Nase nicht nur gegen die Übertragung von Coronaviren schützt, sondern auch gegen andere Viruserkrankungen, etwa die derzeit kursierenden Influenza-Viren oder das RS-Virus bei Kindern.“ Genau das ist aber – allen deutschen Dogmen zum Trotz – umstritten.

Schon heute ist die Maskenpflicht eine Absurdität. In Berlin etwa hält sich – so mein Erfahrungswert – inzwischen nur noch eine Minderheit der Passagiere in der S-Bahn und im Regionalverkehr an die Maskenpflicht. Solche Zustände – offensichtlich absurde Regeln, die von einer Mehrheit nicht eingehalten werden und bei der dieses Nichteinhalten faktisch toleriert wird, erinnern an autoritäre Systeme, etwa den Sozialismus. Frei nach einem damaligen Witz – der Staat tut so, als zahle er uns Löhne, und wir tun so, als würden wir arbeiten – könnte man heute sagen: Lauterbach tut so, als gäbe es eine Maskenpflicht, und wir tun so, als würden wir sie einhalten. Dieser absurde Zustand ist Gift für die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Auch wenn Söders Motive im Wahlkampf zu suchen sein mögen – das Ergebnis ist erfreulich.

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