Von reitschuster.de
„Mitten im Leben – gleichberechtigte Partizipation in allen Bereichen verbessern“, lautet das Motto der sächsischen Sozialministerin Petra Köpping. Die Förderung von Integration ist ihr ein ganz besonderes Anliegen. Dazu gehören seit dem 20. April – neben neun Projekten – auch der „Interkulturelle Garten“ in Coswig, die Dresdner Nachbarschaften sowie die Stadtteilpiloten in Chemnitz die.
„Zweck der Förderung ist es, die Integration und gleichberechtigte Partizipation von Menschen mit Migrationsgeschichte in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu verbessern, „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu geben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund in der sächsischen Gesellschaft zu stärken“, so Köpping.
Dafür stehen für das gesamte Förderjahr 2022 steuerfinanzierte Haushaltsmittel in Höhe von 13,44 Millionen Euro zur Verfügung. Die gesellschaftspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Martina Jost, wollte mehr wissen und fragte im Rahmen einer Kleinen Anfrage, von welchen Projektträgern Fördermittel für den Zeitraum 2022 bis 2024 beantragt wurden und in welcher Höhe die Fördermittel für diesen Zeitraum bewilligt wurden.
»Dialog und Begegnung im Sozialraum«
Manche Initiativen dürften selbst die Phantasie mancher passionierter Polit-Drehbuchschreiber übersteigen. Ein besonders bemerkenswertes Beispiel ist das Projekt mit dem Titel „Queer Refugees Leipzig – Novel“, das so beschrieben wird: „Angebote zur Unterstützung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, asexuellen, aromantischen und queeren (Isbtiaq*) Geflüchteten; Förderung der Integration in und Anbindung an bestehende Angebote für queere Personen des RosaLinde Leipzig e. V. für Isbtiaq* mit Fluchthintergrund zur Förderung des Empowerments und der Partizipation und damit zum Aufbrechen internalisierter Abwertungen der eigenen Identität.“
Wem der Begriff „aromantische Geflüchtete“ nicht geläufig sein sollte: Laut „Regenbogenportal“ empfinden aromantische Menschen „keine romantische Anziehung zu anderen Menschen und/oder sie haben kein Verlangen nach romantischen Beziehungen“. Auf stolze 167.455,17 Euro beläuft sich die beantragte – und bewilligte Fördersumme für das Förderjahr 2022.
„JVE – jung. vielfältig. Engagiert“, heißt ein Projekt der Arbeiterwohlfahrt Sachsen e. V. Der Inhalt liest sich so: „Förderung der Integration durch Jugendbeteiligung und soziale Themen mit Begegnungscharakter in strukturschwachen Regionen (Modellregionen) mit dem Ziel der Sensibilisierung für Diversität (Alter, Geschlecht, LSVTIQ**, Herkunft); mittels Dialog und Begegnung im Sozialraum sollen gegenseitige Vorurteile und Ressentiments abgebaut werden.“ Aus der Staatskasse fließen dafür 300.747,46 Euro an Steuergeldern.
»Integration ist in erster Linie eine Bringschuld der Einwanderer«
Im Rahmen von „Gib Senf“ baut Bautzen gesellschaftliche Vorurteile ab, fördert die Jugendbeteiligung und verbessert das Image der Stadt und des Landkreises. Dies soll durch die Produktion einer interkulturellen und internationalen Kochshow sowie durch die Erstellung eines Kochbuchs erreicht werden, das Vorurteile in der Gesellschaft abbauen soll. Der Regierung Kretschmer ist dieses Projekt 75.610,04 Euro wert.
Die Projektfortsetzung „Willkommen in Döbeln“ wiederum fördert ein „friedliches und weltoffenes Miteinander“ und wird mit 77.199,04 Euro subventioniert.
„Wenn es nicht das Steuergeld der Sachsen wäre, würde ich herzhaft über diesen Unsinn lachen“, kommentierte die gesellschaftspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion, Martina Jost. Integration sei in erster Linie eine Bringschuld der Einwanderer. „Aktuell gibt es genug deutsche Bedürftige, die aufgrund der grassierenden Inflation unsere Hilfe brauchen. Hier wäre unser Geld besser aufgehoben.“
Bild: ShutterstockText: reitschuster.de