Von Kai Rebmann
Man stelle sich einen Sommer mit außergewöhnlich nasskalter Witterung vor – und trotzdem ist die vermeintliche Klima-Apokalypse in aller Munde. Genau das erleben Deutschland und weite Teile Mitteleuropas seit einigen Wochen. Damit so etwas funktioniert, braucht es nicht zuletzt die tatkräftige Unterstützung ideologisch wie politisch wohlgesonnener Medien. Und auch das spielt sich derzeit vor unser aller Augen ab – und beileibe nicht nur in Deutschland.
Unlängst wurde die Meldung verbreitet, wonach der Juli 2023 der „heißeste Monat seit Jahrtausenden“ gewesen sei. Das eigentlich Bemerkenswerte daran war, dass diese Feststellung offenbar schon am 23. Juli getroffen werden konnte, also mehr als eine Woche vor Ende des besagten Monats (siehe hier). Zuletzt setzten die Medien zum zaghaften Zurückrudern an. Anstatt vom „heißesten Monat seit Jahrtausenden“ ist inzwischen nur noch vom „heißesten Monat seit Messbeginn“, also seit Mitte des 19. Jahrhunderts, die Rede.
Weiteres Futter lieferten Meldungen von Temperaturen bis zu 48 Grad in Südeuropa oder einer angeblichen Rekord-Dürre am Gardasee. Aber auch diese Meldungen konnten schnell als Hütchenspieler-Trick entlarvt bzw. ins Reich der Fabel verwiesen werden.
SRF-Wetterfrosch quakt sich um Kopf und Kragen
Falls die ganze Hysterie etwas Gutes hat, dann wohl dies: Deutschland ist nicht allein, wenn es um das Schüren der Klima-Panik geht. Auch in der Schweiz hat es sich die Zwangsgebühren-Anstalt – namentlich das SRF – offenbar zur Aufgabe gemacht, die wohl oder übel zahlende Kundschaft in Angst und Schrecken zu versetzen.
Wie die „Weltwoche“ jetzt enthüllt hat, wurden die Temperaturen für Teile Europas auf dem Spartensender „SRF Meteo“ zuletzt regelmäßig übertrieben. Bis zu acht Grad soll der Unterschied zwischen verkündeter und tatsächlich gemessener Temperatur betragen haben. Dies wiederum rief die Schweizer Volkspartei (SVP) auf den Plan, um die fast schon rhetorisch anmutende Frage zu stellen: „Könnten die erhöhten Temperaturen politisch motiviert sein?“
Und jetzt der Clou: Mit den Vorwürfen konfrontiert, bezeichnete SRF-Wetterfrosch Thomas Bucheli diese zunächst als „absurd“ – nur, um sie im nächsten Augenblick zu bestätigen. Wegen der „außerordentlichen Hitze“ überschieße das Messsystem, so die Erklärung.
Diese Äußerung muss aufhorchen lassen. Was auf den ersten Blick nur wie eine billige Ausrede klingt, ist in Wirklichkeit ein fundamentales Eingeständnis. Bucheli räumt damit ein, dass das SRF sehr wohl weiß, dass die von seinen Systemen erfassten Daten fehlerhaft sind. Weshalb sie dem Schweizer Fernsehpublikum aber trotzdem als Fakt verkauft wurden und werden, wird wohl das Geheimnis des SRF bleiben.
‚Das ist völliger Blödsinn‘
Und natürlich – wie könnte es auch anders sein – ist es die „außerordentliche Hitze“, die dafür verantwortlich ist, dass die vom SRF eingesetzten Thermometer angeblich nicht mehr wissen, wo oben und unten ist.
An dieser Stelle schaltete sich Jörg Kachelmann in die Diskussion ein. Der Vater aller Wetterfrösche im deutschsprachigen Fernsehen zerlegte seinen SRF-Kollegen nach Strich und Faden: „Bucheli erzählt völligen Blödsinn. Kein Modell produziert systematische Abweichungen nach oben. Was auch immer die Ursache ist, es muss eine ganz andere sein als die, die Bucheli verbreitet.“
Kachelmann betreibt einen eigenen Wetterkanal und kaum jemand käme wohl auf die Idee, dessen Expertise ernsthaft in Frage zu stellen. Und der Meteorologe legt nach: „Wir haben eigene Modelle. Die durchschnittliche Abweichung beträgt für den nächsten Tag weniger als 0,5 Grad. Bucheli benutzt unsere Modelle nicht. Aber auch herkömmliche Modelle erzeugen keine Fehler solchen Ausmaßes. Es gibt dieses geheimnisvolle ‚Überschießen‘ von Modellen nicht.“
Erstaunlich: Während ein privat betriebener Wetterkanal – ebenso wie zahlreiche Apps – offenbar dazu in der Lage ist, die zu erwartenden Temperaturen relativ exakt vorherzusagen, will ein mit Millionen Steuer-Franken finanzierter Sender gemäß eigener Aussage „aus technischen Gründen“ an eben dieser Aufgabe scheitern?
Seltsame Abbitte beim Gebührenzahler
Am Mittwochabend schließlich sah sich Thomas Bucheli genötigt, in den Hauptnachrichten von „SRF Meteo“ Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen. Der öffentlich-rechtlich alimentierte Wetterfrosch äußerte sich dabei allerdings eher kryptisch. Die „Weltwoche“ fasst dessen Gang nach Canossa jedenfalls so zusammen: „Als Grundlage für die Berechnung dienen Modelle, deren Basis ein Gitternetz im dreidimensionalen Raum ist. Gerade an Küstenregionen mit den Unterschieden zwischen Punkten über Wasser und über Land ist das offenbar schwierig. Vor allem, wenn eine Hitzewelle herrsche.“
Nachdem damit auch die letzten Klarheiten beseitigt waren, wandte sich Bucheli an seine Zuseher: „Das tut uns außerordentlich leid.“ Gemeint waren damit die in den vergangenen Wochen systematisch fehlerhaft wiedergegebenen Temperaturen in Südeuropa. Der bloßgestellte SRF-Meteorologe vergaß freilich nicht, seinem Publikum zu versichern, dass man das Problem erkannt habe und „mit Hochdruck an einer Korrektur“ arbeite.
Das Schlusswort steht für sich und gebührt Jörg Kachelmann: „Ich glaube nicht an kurlige Verschwörungstheorien. Es liegt nahe, dass alles eher etwas mit Blödheit zu tun hat.“
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: Angelo D Alterio, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia CommonsMehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de