Grüne scheitern an Wärmepumpe – aber anders als erhofft Symbolträchtige Posse in der Hauptstadt

Die Grünen wollen das ganze Land auf den Kopf stellen und Alt und Jung eine Heizwende verordnen. Dabei zeigt ausgerechnet ihr eigenes Beispiel, wie realitätsfern ihre Politik ist. Denn mehrere Jahre lang scheiterte die Partei daran, ihre eigene Bundesgeschäftsstelle mit einer Wärmepumpe auszustatten – also genau dem Gerät, das sie jetzt der ganzen Republik verordnen möchten.

Die Geschichte ist eine Posse. Und sie wäre zum Lachen, wenn sie nicht so traurig wäre.

„Mitte 2019 beschlossen die Grünen, ihre Zentrale umzubauen. Ein heißer Sommer, Klimaproteste, teils über 25 Prozent in den Umfragen – in der Zentrale war allen klar, dass der Hauptsitz einer Ökopartei nicht länger mit einer Gastherme geheizt werden konnte“, schreibt der „Spiegel“ hinter einer Bezahlschranke: „Also beschloss die Grünenspitze, nicht nur die Räume sanieren zu lassen, sondern die hausinterne Wärmewende gleich mitzuvollziehen. Die Vorsitzenden damals: Annalena Baerbock und Robert Habeck.“

Ende 2019 starteten dann die Bauarbeiten. „Wir bauen erst das Haus um und danach das Land“, sagte der damalige Bundesgeschäftsführer Michael Kellner großspurig im Sommer 2020. Jetzt ist der Schwager des berühmt-berüchtigten Staatssekretärs Patrick Graichen (ebenso wie dieser bis vor kurzem) Staatssekretär in Habecks Wirtschaftsministerium.

Aber den lauten Ankündigungen folgte ein Desaster: „Dann wurde es schwierig. Handwerker fehlten, die Bausubstanz machte Probleme, der Wahlkampf begann – und die Verzweiflung des Bauherrn wuchs“, schreibt der „Spiegel“. Das Projekt war zu ambitioniert – „wie die Wahlkampagne, die Annalena Baerbock zur Bundeskanzlerin machen sollte. Die Grünen scheiterten im Großen. Und im Kleinen, an der Pumpe.“

Zentrales Problem ist dem Bericht zufolge die Wärmeversorgung: „Um den Altbau erneuerbar heizen zu können, muss ein aufwendiges System aus Rohren und Kabeln verbaut werden. Die Räume der Grünen sollen mit einem Lüftungssystem erwärmt werden, nicht mit Heizkörpern. Dieses System musste überall in der Geschäftsstelle verlegt werden – was im Altbau äußerst schwierig ist.“

Und genau solche Wärmepumpen will Minister Habeck auch in den Altbauten im Lande haben. Das ist an Absurdität kaum zu überbieten. Und zeigt, wie realitätsfern die Öko-Partei ist.

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Dabei gibt es nicht nur altbau-spezifische Probleme. Auch das tiefe Loch für eine Erdwärmesonde, das für viele Modelle in die Erde gebohrt werden muss, macht Schwierigkeiten. „Dafür braucht es eine Genehmigung, eine Spezialmaschine und geschultes Personal“, wie der „Spiegel“ ausführt: „Erst vor einigen Tagen konnte die Spezialbohrmaschine in einer spektakulären Aktion über das Dach in den Innenhof gehoben werden.“

Für das Bohren war eine Genehmigung der Berliner Behörden notwendig. Die ließen damit fast zwei Jahre auf sich warten. Die Grünen wollen die Welt retten, während in Berlin, in dem sie mitregierten, die Genehmigung für ein Loch für eine Wärmepumpe – mit der sie die Welt retten wollen – zwei Jahre dauert.

Das ist Realsatire

„Mittlerweile traumatisiert die Großbaustelle die Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle“, schreibt der „Spiegel“ weiter: „Es mehren sich die Klagen über den Baulärm, auch im Hotel, das sich direkt über der Zentrale befindet. Immer wieder ärgerten sich dort Gäste über frühmorgendliches Hämmern, Baggern und Bohren, heißt es.“

Die Gesamtkosten für das dreieinhalb Jahre währende Projekt Wärmepumpe werden sich nach Abschluss aller Arbeiten – der für das dritte Quartal geplant ist – auf sage und schreibe fünf Millionen Euro belaufen.

Ironie des Schicksals: Wenn der Zeitplan nicht fällt, würde die Wärmepumpe gerade noch rechtzeitig vor Habecks entsprechendem Gesetz anlaufen.

Die tragikomische Geschichte hat ihr Gutes: Es wird später, wenn die Verheerungen des grünen Umbaus unseres Staates und unserer Gesellschaft nicht mehr negierbar sein werden, niemand sagen können, man hätte es nicht ahnen können.

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