Hier geht es direkt zum exklusiven Interview mit Heinrich Habig
Zwei Jahre und drei Monate Haft ohne Bewährung – so lautete das Urteil für den Recklinghäuser Arzt Heinrich Habig Ende September. Sein Verbrechen: Er hatte Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten, aber vom Staat durch die Diskriminierung Ungeimpfter zur Impfung genötigt sahen, Impfbescheinigungen ausgestellt, ohne ihnen tatsächlich die landläufig als „Impfung“ bezeichnete mRNA-Gentherapie zu spritzen. Zuvor war er in einem Teilurteil von einer Strafkammer des Landgerichts Bochum unter Vorsitz von Richterin Petra Breywisch-Lepping dafür bereits zu zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden (siehe hier).
Habig saß 16 Monate in Untersuchungshaft. Nach eigener Einschätzung hat Habig Menschen geholfen, die sich in einer persönlichen oder wirtschaftlichen Notlage befanden und auf die „existenzieller Druck“ bezüglich der Impfung ausgeübt worden ist. Der Arzt beruft sich dabei auf Nothilfe. Für ihn habe es lediglich die Wahl gegeben, seine Patienten wider besseren (Ge)Wissens zu „impfen“ – oder ihnen eine Impfbescheinigung auszustellen, um sie so aus einer empfundenen oder tatsächlichen Notlage zu befreien. Er habe sich dem Hippokratischen Eid sowie dem Wohl seiner Patienten mehr verpflichtet gefühlt als der Gesetzeslage.
Nachdem er bei der Verkündung des zweiten Urteils noch im Gerichtssaal auf freien Fuß gesetzt wurde, spricht Habig nun erstmals mit der Öffentlichkeit über seine Zeit im Gefängnis und über seine Beweggründe. Die Mitgefangenen haben ihn respektiert; viele der „schweren Jungs“ konnten gar nicht verstehen, warum er im Gefängnis war, so Habig. Auch die meisten Justizbeamten haben sich demnach korrekt verhalten. Einige haben sogar Sympathie bekundet. Teilweise gab es aber auch unglaubliche Schikanen, wie der Arzt im Interview erzählt. Etwa, als er bei einem Hofgang im Schneetreiben, fast allein auf weiter Flur, von einer Wärterin angebrüllt wurde: „Habig, Maske auf!“
Im Gefängnis habe es eine Rattenplage gegeben, so der Arzt. Bei einem Mitgefangenen sei etwa eine Ratte durch die Toilette in seine Zelle gelangt. Im Gespräch schildert der Mediziner ausführlich und eindringlich, was er hinter Gittern alles über sich ergehen lassen musste. Wie er im Gefangenenraum am Gericht massiv ins Frieren geraten ist und lange sogar mit Fußfesseln vorgeführt wurde wie ein Schwerverbrecher.
Habig schildert, wie seine Enkel, mit denen er zuvor einen sehr engen Kontakt hatte, beim ersten Besuch bei ihm im Gefängnis Angst bekamen, dass sie da bleiben müssen. Er erzählt, was ihm die Kraft gegeben hat, all die sechzehn Monate im Knast zu überstehen: Die Liebe zu seiner Frau und sein tiefer Glaube an Gott.
Sehen Sie sich hier den ersten Teil meines Gesprächs mit Habig an. Der zweite Teil folgt in wenigen Tagen.
Hier können Sie mein Buch bestellenBilder: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
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