Von Daniel Weinmann
Dass hierzulande mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn es um linke oder rechte Aggression geht, zeigte sich in den vergangenen Wochen besonders eindrücklich. Auf der Nordseeinsel Sylt haben augenscheinlich betrunkene Gäste einer Pfingstparty „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ skandiert, was für die öffentlich-rechtliche „Tagesschau“ wichtiger war als die zugespitzte Situation in der Ukraine oder die prekäre Lage im Nahen Osten.
Auch Bundeskanzler Scholz („solche Parolen sind eklig“) und Präsident Steinmeier, der die „Verrohung der politischen Umgangsformen“ anprangerte, meldeten sich zu Wort. Sämtliche namhaften Medien nahmen den Faden auf und stilisierten die Grölerei von Kampen zur nationalen Krise hoch. Selbst die Klarnamen der Sylt-Sänger wurden im Internet veröffentlicht.
Es ist keine Frage, dass das Verhalten der Nordsee-Schickeria in dieser Gesellschaft keinen Platz hat. Bezeichnend für die einseitige öffentliche Wahrnehmung in diesem Land ist gleichwohl, dass die Ereignisse an einer Grundschule in der Stadt Datteln im Kreis Recklinghausen nur regional beachtet wurden. Einer der Gründe könnte auch darin zu finden sein, dass das Städtchen mit seinen 35.000 Einwohnern nicht einmal ansatzweise mit dem Glamour des Sylter Nobelortes Kampen mithalten kann.
»Nur Allah ist wahre Gott“«
Was an der Böckenheck-Grundschule in Datteln geschehen ist, sollte dessen ungeachtet ein ebensolches Maß an Aufmerksamkeit erhalten. Über die Außenwände zogen sich in riesigen schwarzen Lettern islamistische Parolen wie „Nur Allah ist wahre Gott“ oder „Keine deutsche Lehrerfrau hat euch was zu sagen“. „Ihr dürft alle Polizei töten, alle Ungläubigen töten, alle die gegen Kalifat sind, alle Juden töten“, wurde ebenso an die Schule geschmiert wie die antisemitischen Maximen “Tod allen Juden“ und „Fuck the Zionists“.
Ein Leser hat uns dazu dieses Video geschickt. Sein Kommentar: „Hier ein lokales Ereignis, das es leider nicht in die Mainstream-Medien geschafft hat. War anscheinend nicht im Ansatz so wichtig wie Sylter Ereignisse.“
Schon im Oktober vergangenen Jahres war die Schule mit antisemitischen Parolen besprüht worden. Damals schmierten die Aggressoren Parolen wie „Israel muss brennen“ und „Tot allen Juden“ an die Fassade. Berichtet haben hier lediglich lokale Medien wie die „Recklinghäuser Zeitung“ oder die „Dattelner Morgenpost“. Letztere stellt gar die These in den Raum, dass „da jemand den Muslimen schaden will“.
„Dass Islamisten Grundschüler zum Mord aufrufen, hat selbst für NRW eine neue Qualität“, meint hingegen Christian Blex, der schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion Nordrhein-Westfalen. „Jedem muss auffallen, dass die Scharia-Anhänger immer entfesselter handeln.“ Genau daran scheint es hierzulande zu mangeln – wobei es zumindest ein Fünkchen Hoffnung gibt: Ebenso wie im Fall der Kampen-Krakeeler ermittelt auch in Datteln der Staatsschutz.
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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.
Bild: Screenshot Privat-Video