Kalkutta im Regionalzug – ganz alltägliche Tumulte im neuen Deutschland Leserzuschrift der Woche

„Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.“

Peter SchollLatour.

Es ist unglaublich, was ein Leser von mir kürzlich im Zug aus München erlebt hat. Und weil ich aufgrund von vielen, vielen Leserbriefen mit Schilderungen von Alltagssituationen den Eindruck habe, dass es keine Ausnahme ist, habe ich mich entschlossen, die Zuschrift zu veröffentlichen. Zumal sie der Leser auch mit einem Video belegen kann (anzusehen hier). Es ist in meinen Augen ein Systemversagen unserer Medien, dass sie solche Alltagssituationen, die unzählige Menschen in ähnlicher Form erleben, in der Regel nicht beleuchten und damit einen wichtigen Teil der Realität in unserem Lande unter den Tisch kehren und ausblenden – weil sie der Ideologie widersprechen, die heute die Lufthoheit über dem Meinungskorridor hat. Was nicht zu den realitätsfernen Vorstellungen von Rot-Grün passt, darf einfach nicht sein. Dabei zerreißt dieses Verschweigen und Wegsehen regelrecht das Fundament unserer Demokratie. Hier nun die Zuschrift des Lesers:

Hallo Herr Reitschuster,

leider ist es wahrscheinlich schon Alltag und deshalb keinen Bericht wert, aber vielleicht können und wollen Sie mein Erlebtes zu gegebener Zeit an der passenden Stelle verwenden.

Ich bin dieser Tage mit der DB von Hamburg nach Kempten gereist. Im ICE von Hamburg nach München nichts Besonderes. In München dann Umstieg in die Regionalbahn nach Kempten, die schon im Bahnhof stand, Abfahrt 23:20 Uhr. Da ich zwei sehr schwere Koffer dabeihatte (beide über 30kg), entschloss ich mich, in dem noch leeren Zug im Abteil für die Fahrradmitnahme Platz zu nehmen, damit ich diese nicht in das Gepäckfach über die Sitzreihen wuchten musste. Kurz vor Abfahrt steckte ein Mann mit offensichtlichem Migrationshintergrund seinen Kopf durch die Tür und forderte mich recht unhöflich auf das Abteil zu verlassen, da dies für Fahrräder vorgesehen sei. Ich folgte dieser Aufforderung zunächst nicht, da außer mir und meinen beiden Koffern das Abteil leer war und demnach auch genug Platz für etwaige Fahrräder hatte, meine Begleiterin hingegen nahm sofort ihren Koffer und wartete an der Tür zum nächsten Abteil. Der Typ klopfte von außen an die Scheibe und schrie sinngemäß: „Raus, ist für Fahrräder!“ Auch das ignorierte ich (erst recht).

Mein Lesetipp

Dann stiegen zwei Herren (aus den Niederlanden) mit zwei Fahrrädern zu, es war genug Platz für alle und der Kerl mit Migrationshintergrund stieg dann hinter den beiden Herren in den Zug und rief (immer noch sehr aufgebracht): „Ich fahre nicht los, solange Sie hier im falschen Abteil sitzen.“ Erst da erkannte ich, dass der Migrant eine Uniform der DB anhatte und wohl der Zugbegleiter war. Die beiden Niederländer sagten freundlich, dass ich bleiben könne, da ja genug Platz da sei. Ich sagte dann aber, dass ich ja jetzt vom Zugbegleiter des Abteils verwiesen wurde und deshalb nun gehen müsse, nahm meine beiden Koffer und zwängte mich durch das nächste Abteil auf der Suche nach einem freien Platz.

Der Zug war sehr voll und mit etwas Glück fanden meine Begleiterin und ich dann tatsächlich zwei Sitzplätze, ich wuchtete die beiden schweren Koffer von mir und den (verhältnismäßig leichten Koffer) meiner Begleiterin in die Gepäckablage und setzte mich. Mein Blick schweifte durch das Abteil und mir fiel in dem ganzen Stimmengewirr auf, dass sich wohl kaum ein deutscher Landsmann in dem Abteil befand. Scherzhaft dachte ich bei mir: „Ist schon lustig, so eine Auslandsreise… .“

Kurz nach Abfahrt kam der Zugbegleiter in das Abteil zur Fahrscheinkontrolle. Als er in der Reihe vor mir war, sprach er mit den dort sitzenden Fahrgästen (vermutlich) Arabisch, es schienen Landsleute von ihm gewesen zu sein. Plötzlich eskalierte die Situation, ein Fahrgast wurde innerhalb von Sekunden sehr aggressiv, sprang auf und wollte gegen den Zugbegleiter handgreiflich werden. Seine Mitfahrer reagierten zum Glück sehr schnell und hielten ihn zurück. Binnen weniger Sekunden waren vier oder fünf (wahrscheinlich alles) Araber zwischen den beiden Kontrahenten und versuchten, die Situation zu deeskalieren. Es fielen neben den vielen arabischen Worten auch Sätze wie „Ich habe gültigen Fahrschein, Du Arschloch“, womit dann auch mir klar war, was die Ursache des Vorfalls sein könnte.

Der aggressive Araber legte sich dann auch mit anderen Fahrgästen (anderer Herkunft) an – da war eine vermutlich russische Gruppe junger Erwachsener (könnte auch aus der Ukraine, Kasachstan oder sonst woher gewesen sein), die dann ebenfalls aggressiv wurde, daneben eine kleine Gruppe dunkelhäutiger Afrikaner, mit denen er sich ebenfalls verbal anlegte. Die Gruppe, bei der ich saß (es waren vier sich gegenüberliegende Sitze) blieb dagegen ruhig, ebenfalls der Sprache nach Migranten, konnte sie aber weder dem Aussehen noch der Sprache nach zuordnen, was ich schade fand, da ich sie als positiv und angenehm empfunden habe.

Meine Begleiterin stand auf und zog sich aus Angst in ein anderes Abteil zurück. Erst jetzt dachte ich mir, dass das wohl filmreif sei, schloss die Fahrkarten-App und startete die Kamera. Leider habe ich nur zwei Minuten gefilmt, der ganze Vorfall dauerte sicherlich zehn Minuten (hier das Video). Nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten und der Zugbegleiter die Fahrkartenkontrolle fortsetzte, kam meine Begleiterin wieder zurück und fragte den Zugbegleiter, ob man nicht die Polizei rufen solle angesichts der offensichtlich hohen Gewaltbereitschaft des Fahrgastes. Der Zugbegleiter meinte, dass da keine Polizei kommen würde, da der Fahrgast erst 17 Jahre alt und zudem noch betrunken sei. Sie würden ihn nicht des Zuges verweisen können. Nun ja, wie alt der gewaltbereite Migrant war, kann ich nicht abschätzen, aber betrunken habe ich ihn nicht wahrgenommen, allenfalls angetrunken.

Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn seine mitreisenden Kollegen nicht eingegriffen hätten, oder – und das wäre noch viel schlimmer gewesen – ihrem Kollegen geholfen hätten. Ich hatte mir immer vorgenommen Zivilcourrage zu zeigen, wenn so eine Situation mal käme, aber da hätte ich mich sicher nicht eingemischt. Nicht, weil der Attackierte ebenfalls einen Migrationshintergrund hatte, sondern weil die aggressive Gewaltbereitschaft des Fahrgastes nichts Gutes ahnen ließ. Als wir dann in Kempten ankamen (Endstation des Zuges), hatte ich große Mühe, meine beiden Koffer wieder aus der Gepäckablage zu bekommen. Der Zugbegleiter rief mir zu, ich solle mich beeilen, er möchte jetzt Feierabend machen. Geholfen hat er mir aber auch nicht…

Auf Sie kommt es an – auf Ihre Unterstützung! 1000 Dank!  

Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es sage und schreibe 6,5 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble 6,2 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

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Bild: Shutterstock

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