Klatsche für Habeck: „Vom Industrieland zum Industriemuseum“ Präsident des Chemieverbands spricht Klartext

Von Daniel Weinmann

Für Robert Habeck kommt es derzeit knüppeldick. Der völlig überforderte Wirtschaftsminister bekommt die Quittung für seine verfehlte Politik. „Man trägt alle von den USA gewünschten Sanktionen mit, überbietet andere Länder beim Einkauf von LNG-Gas – und jetzt beklagt sich Wirtschaftsminister Habeck über die selbst verschuldeten Mondpreise? Auf welchem Planeten lebt dieser Mann eigentlich!“, ätzte die Linken-Politikerin Wagenknecht.

Mit Markus Steilemann geht nun auch ein Mann der Wirtschaft hart ins Gericht mit Habeck. Für den neuen Präsidenten des Verbandes der Chemieindustrie droht Deutschland „vom Industrieland zum Industriemuseum“ zu werden. Dem Land drohe ein massiver Strommangel, sagte Steilemann der „Bild“. Er bezweifelt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien den Bedarf an Strom schnell und umfassend auffangen kann.

Um Habecks Energieziele bis 2030 zu erreichen, bräuchte man „jeden Tag zehn Windkraftanlagen“, konkretisiert der Vorstandsvorsitzende des Werkstoffherstellers Covestro. „Eine davon braucht 4000 Tonnen Stahl, das ist ein halber Eiffelturm. Das heißt: fünf Eiffeltürme jeden Tag. Und das für die nächsten acht Jahre.“ Der Bundesverband Windenergie sieht die Lage weniger dramatisch: Tatsächlich seien zwischen 60 und 250 Tonnen für 60 bis 120 Meter hohe Windräder notwendig.

Ohne Atomstrom drohen Pleiten und Abwanderung

Auch wenn lediglich die größten Stahlrohr-Windkraftanlagen gebaut würden, wären es nicht fünf Eiffeltürme, sondern ein Viertel-Eiffelturm bei zehn neuen Windkraftanlagen pro Tag. Die Wahrheit wird wahrscheinlich wie so oft in der Mitte liegen und zeigt, dass Habecks Energiepolitik auf Sand gebaut ist.

Wie extrem die Schieflage ist, wird auch mit Blick auf das Jahr 2045 deutlich, wenn die deutsche Industrie ihre Produkte ohne Kohlendioxid produzieren will. Dafür bedarf es 500 Terawattstunden Strom, zehnmal mehr als heute. Wie dies mit erneuerbaren Energien bewältigt werden soll, dürfte Robert Habeck bestenfalls im Traum einfallen. Denn es entspricht dem aktuellen Stromverbrauch der ganzen Bundesrepublik.

Der Chef des Baustoffe-Verbands BVB, Matthias Frederichs, fordert daher vom grünen Wirtschaftsminister, sämtliche verfügbaren Kapazitäten zur Stromherstellung ans Netz zu nehmen, inklusive Atomkraftwerke. Andernfalls drohten Pleiten und Abwanderung. Die Produktionskosten hätten sich seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine verdoppelt – in erster Linie wegen des hohen Strompreises. Dieser müsse so schnell wie möglich mehr als halbiert werden, damit sich die Produktion für Firmen seines Verbandes wieder lohne.

Eine der größten Fehlbesetzungen der deutschen Nachkriegsgeschichte

Kaum glaublich und fast schon ein Fünkchen Hoffnung. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sprach gegenüber „Bild“ von einer „enormen Kraftanstrengung“. Die Ausbauziele seien „zweifelsohne ambitioniert“. Um das Ausbauziel zu erreichen, müssten jedes Jahr rechnerisch etwa zehn Gigawatt Windkraftanlagen zugebaut werden, rechnet die Habeck-Sprecherin vor.

Es wird zunehmend offenkundig, dass der immer hilfloser wirkende Minister zu einer der größten Fehlbesetzungen der deutschen Nachkriegsgeschichte avanciert. Die Probleme, die er jetzt lösen muss, gehen auf seine Partei zurück. Die Grünen forderten gebetsmühlenartig die Stilllegung von Kraftwerken und stemmten sich gegen die Nichtförderung der deutschen Gasreserven. Gleichzeitig kaufte man zu extrem überhöhten Preisen Flüssiggas im Ausland und Atomstrom jenseits des Rheins. Mit Robert Habeck als Wirtschaftsminister droht der Industriestandort Deutschland zum Entwicklungsland zu werden.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Mo Photography Berlin/Shutterstock

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