Konzern-Chef: „Die Ampel ruiniert unser Land“ "Man wird wirklich von einem Narrenschiff Utopia in Berlin regiert"

Deutschlands Konzern-Chefs sind dafür bekannt, dass sie artig Männchen machen vor dem Zeitgeist und seinen Antreibern – Rotgrün. Oft sind sie dabei in vorauseilendem Gehorsam tätig. Wie Rewe. Der Lebensmittelkonzern hat nun angekündigt, seinen Werbevertrag mit dem DFB ruhen zu lassen. Weil er nicht stramm genug die Zeitgeist-Linie im Katar vertritt. Dass Rewe den Vertrag ohnehin schon gekündigt hatte, erfährt man dabei meist erst im Kleingedruckten. Hauptsache, schön auf der Zeitgeist-Welle mitsegeln. Genauso wie die Telekom, die jetzt die richtige (nicht rechte!) Gesinnung ihrer Mitarbeiter sogar im Privatleben überwachen lässt, wie ein Insider exklusiv auf meiner Seite berichtete. Oder die Lufthansa, bei der man den Eindruck hat, sie bedankt sich für die Staatshilfen dadurch, dass ihr „Gender Diversity“ weitaus wichtiger ist als ein funktionierender Flugbetrieb. Vor ihrer Konzernzentrale hisste sie die Regenbogenflagge, und zur WM ging es in einem Flieger mit der Aufschrift „Diversity wins“.

Bei so viel Gehorsamkeit ist es geradezu ein revolutionärer Akt, was sich jetzt Klaus Josef Lutz erlaubte. Der 64-Jährige ist Chef des Agrar- und Energiekonzerns BayWa. Und er wagte das, was früher als Kritik an der Regierung bekannt war und als Grundlage der Demokratie galt – und was heute als „Ketzerei“ gesehen wird und unter gesellschaftlicher Höchststrafe steht: Er übte heftige Kritik an der Krisenpolitik der Regierung: „Was die Bundesregierung leistet, ist einfach ungenügend“, sagte er einem der ganz wenigen großen Medien, das zumindest gelegentlich noch widerborstig ist – der „Bild“.

Lutz, der auch Bayerns IHK-Chef ist, ging sogar noch weiter: „Die Ampel ruiniert unser Land“, sagte er. Und was könnte die Hüter des Zeitgeists mehr aufbringen, als das Aussprechen des Offensichtlichen, aber Tabuisierten? Besonders groß ist der Ärger über die Energiepolitik von Wirtschaftsminister Robert Habeck. Lutz spricht von „Abschaltorgien“ und bemängelt: „Die Bundesregierung sagt nicht die Wahrheit im Hinblick auf die Versorgung. Erneuerbare Energien, Fracking, Kernkraft – wir müssen jetzt alle Register ziehen und alles nutzen, was es gibt und vor allem ausbauen, so schnell es geht.“

Der neue Sarrazin

Die Regierung tue so, „als wäre AKW-Abschalten oder nicht eine Luxusfrage“, so Lutz zur „Bild“:  Er wünsche sich einen Wirtschaftsminister, „der wirklich etwas von Wirtschaft versteht. Einen Profi mit Charisma, der Lösungen und Ziele entwickelt“. Der Chef eines Konzerns mit fast 20 Milliarden Euro Jahresumsatz fürchtet eine Massenflucht von Industriefirmen ins Ausland: „Wenn die Energiepreise so hoch bleiben, droht uns die De-Industrialisierung“, so Lutz: „Wir reden über die Existenz unseres Landes, die Ampel setzt sie auf’s Spiel.“

Andere Top-Manager stimmen Lutz laut „Bild“ zu. So sagte Arbeitgeber-Präsident Rainer Dulger dem Blatt, er sei „in großer Sorge um den Wirtschaftsstandort“. Chemie-Chef Wolfgang Große Entrup wirft der Ampel demnach vor, sie plane bei der Gaspreisbremse „ein Bürokratiemonster, das kleine und große energieintensive Unternehmen de facto ausschließt. Dann gute Nacht, Standort Deutschland!“

„Manchmal hat man das Gefühl, man wird wirklich von einem Narrenschiff Utopia in Berlin regiert – und manche Teile davon sind auch in Brüssel“, hatte Lutz schon vor kurzem in einem Gespräch mit RTL/ntv gesagt. Aus Insider-Kreisen hört man, dass die meisten Konzernlenker seine Sorge und Kritik teilen – bis auf wenige eingefleischte Ideologen. Öffentlich spielen aber die meisten das Spiel weiter mit, demonstrieren lieber „Haltung“, um nicht anzuecken, als darauf aufmerksam zu machen, dass diese Regierung das Land auf einen Abgrund zusteuert.

So lobenswert die offenen Worte des BayWa-Chefs sind – sie könnten zu spät kommen.

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