Von Christian Euler
In einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Bundesländer macht die Kosmetikbranche auf ihre prekäre Lage aufmerksam.
„Nach fast einem halben Jahr Schließung bangen mehr als 50.000 professionelle Kosmetikinstitute und Nagelstudios mit fast 200.000 Beschäftigten um ihre Existenz“, unterstreicht der Verband Cosmetic Professional e.V. in seinem Schreiben. Einer repräsentativen Umfrage des VCP vom 31. Januar dieses Jahres unter 5520 Kosmetikinstituten zufolge haben bis zu 49 Prozent der Betriebe Teile der beantragten Staatshilfe nicht erhalten, bei fast 70 Prozent der Betriebe reichen die finanziellen Hilfen nicht aus – und 42 Prozent der Beschäftigten in der Kosmetikbranche rechnen mit einem Ende ihrer Industrie.
Das Fazit des VCP in roten Lettern: Nach knapp sechs Monaten Schließung steht eine ganze Branche am Abgrund!“
Dabei ginge es auch anders. In vergleichbaren Ländern sind bedarfs- und gesundheitsbezogene Dienstleistungsbetriebe mit – sinnvollen – Einschränkungen weiterhin geöffnet. Dazu zählen neben medizinischen Pflegeberufen häufig auch Kosmetikinstitute, die in unterschiedlichen Bereichen auch gesundheitspräventive Arbeit leisten. Fast entschuldigend weist der VCP darauf hin, dass für Kosmetikinstitute Hygiene und Sauberkeit schon immer selbstverständlich und eine 1:1 Kontakt-Nachverfolgung gegeben ist. Zudem stellen sie keine sozialen Treffpunkte dar und ermöglichen die Gesundheitsvorsorge für große Teile der Bevölkerung.
„Lassen Sie unsere Kosmetiker*innen wieder arbeiten! Danke!“ – appelliert der vom gesamten Vorstand des Verbands Cosmetic Professional unterschriebene offene Brief. Eine Antwort seitens der Politik würde zumindest den Hauch des Verständnisses signalisieren. Doch selbst dazu dürfte es kaum reichen. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, wann eine gesamte Branche mit 200.000 Beschäftigten Opfer der widersprüchlichen Corona-Maßnahmen wird.
Bild: pixabay
Text: ce
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