Die deutsche Zuwanderungspolitik führt nach Ansicht der ehemaligen Bundesministerin Kristina Schröder zur Entstehung einer neuen, bürgerlichen Parallelgesellschaft – die sich von der zunehmenden bitteren Realität im Lande abschottet. In einer Kolumne für die „Welt“, die leider hinter einer Bezahlschranke steht, beschreibt Schröder, wie sich die betuchte Mittelschicht zunehmend von den sozialen Realitäten in Deutschland abschottet – und welche weitreichenden Folgen dies für die Gesellschaft haben könnte.
Schröder, die von 2009 bis 2013 das Amt der Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend innehatte, zieht eine ernüchternde Bilanz: Während migrantische Milieus sich schon in den vergangenen Jahrzehnten abgekapselt haben, beginnt nun auch das Bürgertum, eigene Wege zu gehen. Die ehemaligen Parallelgesellschaften, die vor allem von schlecht integrierten Migranten gebildet wurden, haben sich in den letzten Jahren weiter verfestigt. Nun aber entstehe parallel eine neue Form der Parallelgesellschaft – eine, in die sich die bürgerliche Elite Deutschlands freiwillig zurückzieht.
Anlass für ihre kritischen Worte war die Einschulung ihrer jüngsten Tochter, bei der Schröder eine deutliche Trennung zwischen den „Johanns, Annas und Friedrichs“ und der Realität der Einwanderungsgesellschaft feststellte. Dieses Beispiel dient als Sinnbild für eine Entwicklung, die Schröder als besorgniserregend empfindet: Die bürgerliche Schicht Deutschlands zieht sich immer mehr in eine „Blase“ zurück, die sie vor den Auswirkungen einer unkontrollierten Zuwanderungspolitik schützt – einer Politik, die Schröder als naiv und gefährlich einstuft.
Schröder beschreibt, wie diese bürgerliche Blase eine Parallelgesellschaft bildet, die bewusst und selbstbewusst ihre Abkapselung von der Realität verteidigt. Das könnte auch erklären, warum man – etwa wenn man das Wahlverhalten ansieht – den Eindruck bekommt, dass diese Kreise einer massiven Verdrängung hinsichtlich der Probleme unserer Gesellschaft erliegen.
Die Realität der Zuwanderungsgesellschaft sei vor allem von Migration aus muslimischen Ländern geprägt, was in den Milieus der bürgerlichen Elite aber kaum eine Rolle spiele, so Schröder. Der Kontrollverlust an den Grenzen im Jahr 2015, der laut der Ministerin bis heute anhält, habe dazu geführt, dass überwiegend junge, oft ungebildete und traumatisierte Männer aus muslimischen Kulturen nach Deutschland kämen, die in ihrer Vorstellung von Männlichkeit und Ehre eng mit Gewalt verknüpft seien.
Vernichtend offen schreibt Schröder, dass unsere Einwanderungspolitik „die unmenschlichen Bedingungen von Sahara und Mittelmeer de facto zum Kriterium erhoben hat, zu entscheiden, wer zu uns kommen darf: Nämlich der, der die Härte, vielleicht auch die Brutalität hat, das zu überleben.“
Ehrlicher und drastischer kann man es kaum ausdrücken.
Schröder bekennt offen, dass sie alles tun werde, um ihre Töchter vor den Folgen dieser Zuwanderungspolitik zu schützen. Das wohlhabende Bürgertum, so Schröder, werde weiterhin Wege finden, sich abzuschirmen – etwa durch Gated Communities, wie sie in Ländern wie den USA und Südafrika bereits verbreitet seien. Für die weniger gut situierten Schichten hingegen werde die Situation zunehmend bitter. Diese Menschen seien den Folgen der Zuwanderungspolitik schutzlos ausgeliefert und erlebten die Realitäten im täglichen Leben, etwa in Schulen, im öffentlichen Nahverkehr oder in Schwimmbädern. Diese Verzweiflung führe bei vielen zur Wahl der AfD, die zunehmend als letzter Ausweg gesehen werde.
Die eigentliche Spaltung der Gesellschaft, so Schröder, drohe nicht zwischen „oben“ und „unten“, sondern zwischen den bürgerlichen Schichten, die sich abschotten können, und jenen, die den Konsequenzen der Zuwanderungspolitik schutzlos ausgeliefert sind. Kristina Schröder beendet ihre Kolumne mit der Feststellung, dass die sogenannte „Spaltung der Gesellschaft“ hier ihren wahren Ursprung hat.
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