Journalisten sollten, auch bei Meinungsverschiedenheiten, zusammenhalten, wenn sie von den Mächtigen angegriffen werden. So habe ich das in meinem Volontariat, also meiner Journalisten-Ausbildung, bei der „Augsburger Allgemeinen“ (AZ) gelernt. Dass nun ausgerechnet meine Heimatzeitung sich wie die Pressestelle des Augsburger Rathauses gibt und mich nach einer Anzeige von Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber massiv diffamiert, ist grotesk. Ausgerechnet meine alte Zeitung, die mich schon zu Corona-Zeiten wegen meiner kritischen Fragen in der Bundespressekonferenz attackiert hat – und sich eigentlich dafür entschuldigen müsste. Stattdessen hetzen die AZ-Journalisten vom Lech munter weiter.
Dabei ist schon peinlich genug, dass die Journalisten der Monopol-Zeitung trotz ihres engen Drahts zum Rathaus und ihrer großen Redaktion erst durch mein persönliches Briefing von der Anzeige gegen mich erfahren haben. Aber schön, dass sie bei mir mitlesen – offenbar ist ihnen doch irgendwie klar, dass man ohne „alternative Medien“ viel Wichtiges nicht erfährt. Die beiden Beiträge von AZ-Autor Jonas Klimm, die hinter einer Bezahlschranke stehen (hier und hier), wirken weniger, als seien sie von einem kritischen Journalisten, als von einem Sprecher der CSU-Oberbürgermeisterin geschrieben. Allein schon die Tatsache, dass er diese für seine Texte befragte, mich als die andere Seite hingegen nicht, wie es sich für Journalisten gehört, spricht Bände. Was ihn aber nicht hindert, ein Zitat der Oberbürgermeisterin wiederzugeben, in dem diese mir vorwirft, sie nicht befragt zu haben. Was aber nicht nötig war, da ich lediglich über einen Rundbrief der Stadtvorsteherin geschrieben habe und die Reaktionen darüber. Die Position der Politikerin war durch den Brief mehr als deutlich; das Schreiben stand für sich alleine.
Wie inzwischen üblich, lässt der Bericht der AZ die Diffamierungen nicht aus („rechter Blogger“ etc.). Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, werden von der Zeitung verunglimpft – als „wütende Meute“. Also Hunde, die Wild jagen. Er „weiß stets, wie er die wütende Meute hinter sich bringen kann“, schreibt Klimm über mich: „Da wird Deutschland schnell mal zur Klima- oder Corona-Diktatur, die es mit der DDR gleichzusetzen gilt.“ Methoden wie aus der DDR-Presse. Denn so sehr ich die Zustände hierzulande kritisiere – hier werden mir absurde Aussagen unterstellt. Wobei der Autor auch noch so ungeschickt formuliert, dass es klingt, als würde er die DDR gegen eine Gleichsetzung verteidigen. Ein freudsches Verschreiben aus stramm linker Gesinnung heraus? Auch der Vorwurf gegen mich, ich würde Hass schüren, ist absurd. Vielleicht hasst Herr Klimm, was ich schreibe? Aus seinem Kommentar jedenfalls ist neben Neid auch Hass herauszulesen.
Projektion, also die Übertragung eigener Absichten auf andere, sehe ich hinter folgender Aussage von Klimm: „Reitschuster ist längst kein redlicher Journalist mehr, er ist ein Agitator.“ Dabei meint jemand, der so brav den Mächtigen nach dem Mund schreibt wie er, das vielleicht sogar ehrlich: Denn Kritik an den Mächtigen ist ihm offenbar nicht geheuer – und deshalb sieht er sie wohl nicht mehr als die ureigenste Aufgabe von Journalisten, sondern als „Agitation“. Was für eine Selbstentlarvung. Und schon bei dem umstrittenen Aufruf der Oberbürgermeisterin an die städtischen Bediensteten, gegen rechts zu demonstrieren, hatte sich die Zeitung stramm hinter die Christsoziale gestellt und statt ihr die Kritiker kritisiert (siehe hier). Wer so eine „Heimatzeitung“ mit solchen Journalisten hat, braucht als Oberbürgermeisterin keine Pressestelle mehr.
Insider klagen seit langem, dass die einst konservative „Augsburger Allgemeine“ zu einer rot-grünen Postille geworden ist – spätestens unter dem vom „Spiegel“ gekommenen und zum „Stern“ weitergezogenen Chefredakteur Gregor Peter Schmitz. Auch der neue Chef Peter Müller war früher beim Spiegel. Die Eigentümer der Provinzzeitung wollen sich so mit vermeintlich edlen Federn schmücken und etwas rot-grünen Zeitgeist nach Augsburg bringen – sehr zum Unwillen vieler Stammleser, die ihr Blatt nicht wiedererkennen. Oberbürgermeisterin Weber passt zu dem inzwischen stramm linken Blatt: Sie ist zwar offiziell Mitglied der CSU, aber politisch auf rot-grünem Kurs; in Sachen Corona war sie zu 200 Prozent auf Linie, selbst für Jogger und Radfahrer führte die Stadt Augsburg eine Maskenpflicht ein.
Wobei trotz aller Bemühungen selbst die AZ ganz am Ende nicht um die Erkenntnis herumkommt: „Einen Strafantrag wegen Verunglimpfungen ist jedoch der falsche Weg.“ (Grammatik-Fehler aus dem Original übernommen). Die Begründung für diese Einsicht indes ist putzig: „Wird der Strafantrag abgewiesen, steht Reitschuster als Gewinner da. Er würde dies gebührlich ausschlachten.“ Werter Kollege, nicht ich stünde als Gewinner da, sondern die Pressefreiheit. Und darüber zu berichten, ist kein „Ausschlachten“, sondern eine Pflicht für jeden Journalisten – auch für Sie.
Interessant ist, dass die Juristin Weber laut AZ die Anzeige gegen mich „ohne Beschränkung auf ein konkretes Delikt“ gestellt hat. Und ihren eigenen Angaben zufolge schon im März – wobei die Polizei erst jetzt im August auf mich zukam. In dem Artikel heißt es, Weber sei „in ihrer Funktion als Oberbürgermeisterin nicht bereit, öffentliche Verunglimpfungen durch mutmaßlich strafbares Verhalten hinzunehmen.“ Wo in meinem Artikel eine öffentliche Verunglimpfung stehen soll, ist mir ein Rätsel – lesen Sie selbst. Ich kann mir die Anzeige, deren genauen Wortlaut ich noch nicht kenne, nur so erklären, dass die Juristin Weber meine Einschätzung, ihr Aufruf an die Mitarbeiter, an der Demo teilzunehmen, sei eine Form des Drucks, für illegal hält. Nach so einem Verständnis von Meinungsfreiheit wäre kein journalistisches Arbeiten mehr möglich in Deutschland – weil dann jede Form der Kritik und kritischen Meinung „eine öffentliche Verunglimpfung“ wäre.
Was Weber als „rufschädigende Veröffentlichungen“ bezeichnet, ist das, was sie möglicherweise von der „Augsburger Allgemeinen“ nicht gewohnt ist: Harte, pointierte, aber sachliche Kritik an einer politischen Aktion von ihr. Genau solche Kritik ist der Grundpfeiler einer jeden Demokratie. Dagegen strafrechtlich vorzugehen, ist bemerkenswert. Und läßt tief blicken. Wobei sich noch die Frage stellt, ob die Juristin die Anzeige selbst erstellt hat oder dafür einen externen Anwalt beauftragt hat, und wenn ja – mit Steuergeldern?
Auf jeden Fall herrscht keine Waffengleichheit – Weber ist dank ihres Amtes gut ausgestattet für eine juristische Auseinandersetzung. Umso wertvoller ist für mich die Unterstützung meiner Leser, um mich zur Wehr setzen zu können (wie Sie helfen und meine Arbeit unterstützen können, steht hier).
Im krassen Gegensatz zur Hetze der „Augsburger Allgemeinen“ stehen die vielen tollen Briefe, die ich von meinen wunderbaren Lesern erhalten habe. Hier nur ein paar Beispiele:
Wer Kontakte zu Beschäftigten der Stadt Augsburg hat oder selbst dort arbeitet, weiß genau, dass es so war, wie Reitschuster geschrieben hat.
Ich hab mir den Artikel nochmal durchgelesen und überhaupt nichts Beleidigendes gefunden.
Die drehen langsam durch. 🤪
Aber die Wahrheit ist der Feind der Unterdrückung und Lügner.
Augsburg war und ist, bis auf ein paar lobende Ausnahmen !!! ❤️ !!!, gerne auf Linie. Das Propagandablatt AZ ist da auch sehr dienlich, inklusive des Jonas Klimm, der wohl vergessen hat, mit welcher ekelhaften Hetze die AZ über die hergezogen ist, die die mRNA-Genspritze als solche erkannten, was sie ist.
Ich glaube, dass es bei diesen Anzeigen weniger darum geht, eine Verurteilung zu erreichen. Vielmehr geht es darum, anderen aufzuzeigen, dass die freie Meinung durchaus mit erheblichen Kosten verbunden sein kann, wenn man diese auch „frei“ äußert. Das eigentliche Ziel dieser Anzeige ist in diesem Fall entsprechend auch nicht nur Boris Reitschuster, sondern jeder, der die Machenschaften der Machthaber nicht bedingungslos unterstützt.
Hallo Herr Reitschuster, ich denke mal, dass Sie für diese Person nicht als „Journalist“ gelten. Wo kommen wir denn da hin, wenn es noch andere Journalisten gibt als die „Linientreuen“? Lassen Sie sich nicht unterkriegen – machen Sie so weiter wie bisher – das finden die Leute, die noch ein unbetreutes Denken und Handeln bevorzugen, gut.
Danke, dass Sie noch immer durchhalten.
Ich komme aus der ehemaligen DDR, wohne jetzt am Niederrhein.
Wir durften früher den direkten Vorgesetzten öffentlich kritisieren, die Politiker an der Macht aber nicht.
Das ist jetzt wieder so, war im Westen früher genau andersherum.
Der Sozialismus hat uns eingeholt. Das habe ich schon vor vielen Jahren
vorhergesagt. Dass es so schnell geht, war mir allerdings nicht klar.
Das haben wir Ossis unseren Mitmenschen hier voraus.
Wir kennen „beide Seiten der Medaille.“
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, wenn auch die Propaganda ihre Wirkung zeigt, aber ich glaube, es sind noch nie so viele Leute aufgewacht wie in den letzten 4 Jahren! Ich bin gespannt!
Vielen Dank für Ihren Bericht über die neuerlichen unglaublichen Aktionen der woken Eliten gegen Sie (und gegen viele andere nicht dem Zeitgeist zum Opfer Gefallene).
Die heutige politische Situation zeigt in ihrer Vorgehensweise ja ganz erschreckende Parallelen zu 1933 auf, lediglich unter anderem Leitmotiv. Ich habe große Befürchtungen, wie es weitergeht. An den Fortbestand einer Demokratie in der derzeitigen Form, wo „mündige“ Bürger ohne jeden Bildungshintergrund, Wissensnachweis, ohne Lebenserfahrung, konditioniert durch regierungsgesteuerte „Leit“-Medien über aktives und sogar passives Wahlrecht verfügen dürfen, glaube ich nicht mehr. Das öffnet dem Wahnsinn Tür und Tor. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt, es sieht so aus, als ob derzeit ein leichter Wind of Change aufflaute. Seit 2 Jahren unterstütze ich Ihre Arbeit durch einen monatlichen Beitrag und werde Sie im Hinblick auf Ihren neuen Bericht zusätzlich unterstützen.
Ich danke für Ihre Arbeit und verbleibe mit freundlichem Gruß
Ich bin 86 Jahre und vieles erinnert mich ans Dritte Reich. Über das meiste kann ich nur noch lachen🤪. Bleiben Sie weiter mutig! 👏Liebe Grüße
Sie haben nichts zu befürchten. In Deutschland gilt nach wie vor das Willensstrafrecht, das heißt, „was hat der Täter zum Zeitpunkt der Tat gewollt“! Sie hatten und haben bei einer Berichterstattung über Sachverhalte überhaupt keinen Täterwillen, denn Sie leben von Ihrer journalistischen Arbeit und müssen zwangsläufig über Sachverhalte berichten. Hier sind Sie eben auch von der freien Meinungsäußerung geschützt. Eine Oberbürgermeisterin ist eben nicht in jedem Fall ein Einstein, und ein geistig begrenzter Beurteilungsspielraum kann daher leicht einmal zu einer nicht durchdachten Anzeige führen. Eigentlich hätte der Staatsschutz diese Anzeige ohne eine Mitteilung an Sie dem zuständigen Staatsanwalt vorlegen können, der diese dann vermutlich sang- und klanglos mangels Tatverdachts (man kennt Sie schließlich als objektiven Beobachter der öffentlichen Szene) eingestellt hätte.
Ich als ehemalige Augsburgerin schäme mich für diese Bürgermeisterin, die ich auch damals noch gewählt hatte!
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen und viel Heiligen Geist vor allem auch für diese „Strafsache“.
Ich lese gerne auf Ihrer Seite bei Telegram – hätte ich schon früher tun sollen …
Danke für Ihre offenen Worte, ja, für Sie ist es schwer, beruflich bedingt immer diesen ganzen Wahnsinn sehen zu müssen. Aber auch für mich als inzwischen im Rentenstatus lebend, ist es immer wieder nicht leicht. Ich habe ja Kontakt mit vielen durchaus interessierten und gebildeten Menschen (Familie, Freundeskreis, Nachbarn …) und da werde ich oft als zwar netter Spinner betrachtet, der sich in dunklen Kanälen unseriös informiert. So frage ich mich immer wieder, liege ich total falsch oder die deutliche brave Mehrheit?
Angst macht mir in diesem Zusammenhang, selber sehen zu müssen, was läuft, mit dem Wissen, was in Deutschland vor geschichtlich nicht allzu langer Zeit für ein Verbrechen erfolgte. Und dieses Verbrechen konnte nur erfolgen, weil eine große über Propaganda entsprechend manipulierte Mehrheit mitgemacht hat.
Hoffen wir das Beste, dass es diesmal nur die bedenklichen Anfänge sind und es nicht so weit kommt. In diesem Sinne
Haben Sie denn ganz vergessen, dass wir in einer vielgepriesenen freiheitlichen Demokratie leben, in der jeder tun und lassen kann, was er will?! Zumindest, wenn man zu den ‚Oberen‘ zählt …, sein Hirn in irgendwelchen Kanälen verloren hat oder – noch schlimmer – nicht ein Fünkchen von dem besitzt, was man unter gesundem Menschenverstand versteht.
Ihr persönliches Briefing berührt sicherlich nicht nur mich, eine 82-jährige Ostdeutsche, zutiefst, und ich hoffe sehr für Sie und uns alle, dass dieser Spuk mit den Auswüchsen an Dummheit auf allen Gebieten sein baldiges Ende findet. Vielleicht ist es ja tatsächlich wieder der Osten, von dem das ausgehen muss? Denn wir haben einst nicht nur gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen, sondern Veränderungen herbeizuführen. Auch wenn ich beileibe keine AfD-Wählerin bin:
Allein der Umgang mit dieser Partei zeigt, was man ‚im Westen‘ unter Meinungsfreiheit und Demokratie versteht. Schon solche Bezeichnungen wie ‚Querdenker‘, ‚Schwurbler‘ bis hin zu den ‚Corona-Leugnern‘ beweisen, wie man mit Menschen umgeht, die sich nicht auf Linie bewegen. Dass eine solche Ausgrenzung – siehe nun auch das BSW – nur mehr Solidarisierung provoziert, sieht man an den Wahlergebnissen bzw. den Prognosen zu den bevorstehenden Wahlen.
Ihnen wünsche ich trotz allem viel Kraft.
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