Von Daniel Weinmann
Die undurchdachte Impfkampagne von Karl Lauterbach kommt die deutschen Steuerzahler teuer zu stehen. 3,9 Millionen Impfstoff-Dosen des Herstellers Moderna sind „auf unterschiedlichen Stufen der logistischen Lieferkette“ verfallen. Dies geht aus einer Antwort des deutschen Gesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Pilsinger hervor. Angesichts zunehmender Nebenwirkungen und der ungenügenden Wirksamkeit scheinen viele Menschen nicht mehr bereit zu sein, für die Entsorgung den viel gepriesenen Piks zu akzeptieren.
Insgesamt hatte die Bundesregierung in dem genannten Zeitraum rund 134,3 Millionen Impfdosen bestellt. Moderna zählt zu den teuersten unter den in der EU zugelassenen Impfstoffen. Laut „Wirtschaftswoche“ soll eine Dosis im Juni 14,70 Euro gekostet haben. Allein daraus errechnet sich ein Schaden von rund 57 Millionen Euro.
Doch es könnten weitaus mehr werden, wie das Gesundheitsministerium in seiner Antwort erkennen lässt. Danach könnte die Zahl der verfallenen Dosen noch deutlich höher liegen: Informationen über den Verfall liegen dem Bund nämlich nur dann vor, wenn sie von Ärzten und Apotheken an den pharmazeutischen Großhandel gemeldet werden.
»Milliardenschaden für Lauterbach?«
Dass die Verschwendung von Steuergeldern erheblich größere Ausmaße annehmen dürfte, zeigt auch die Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine schriftliche Anfrage des CDU-Politikers Sepp Müller im März. Danach hat Berlin keine Übersicht darüber, wie viele der über den Großhandel an niedergelassene Ärzte ausgelieferten Impfdosen mittlerweile vernichtet werden mussten. „Milliardenschaden für Lauterbach?“, fragte das „Handelsblatt“ mit gutem Grund.
Ist dies der Grund, warum Lauterbach den 60 Jahre alten Bundesbürgern die vierte Impfung so dringend nahelegt, obwohl die Ständige Impfkommission und eine ganze Reihe von Experten widersprechen? Nicht einmal verschenken lassen sich die Vakzine. Die internationale Impfstoffallianz Gavi rät davon ab, Spenden anzunehmen, da sie keinen Bedarf sieht.
Unter „Impfkampagne“ verstehe Lauterbachs Ministerium „offenbar überwiegend die Beschaffung von möglichst vielen Impfstoffdosen“, brachte die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, Kathrin Vogler, die völlig verfehlte Impfkampagne des SPD-Politikers gegenüber der Nachrichtenagentur AFP auf den Punkt. Sie spricht von einem „weiteren Tiefpunkt der von organisatorischen und kommunikativen Fehlern geprägten Corona-Politik der Ampelkoalition“.
Österreich stellt ablaufende Impfstoffe in Quarantäne
Unsere Empfehlung an den Bundesgesundheitsminister: Warum nicht den Vorschlag des österreichischen Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) aufgreifen, um dem Verfall weiterer Impfstoffdosen entgegenzuwirken?
Dessen gemeinsame Anordnung mit dem Gesundheitsministerium lautete so (Reitschuster.de berichtete): „Ablaufende Chargen lagernder Covid-19 Therapeutika dürfen nicht vernichtet, sondern sollen unter den vom Hersteller in der Fachinformation jeweils vorgesehenen Lagerbedingungen unter Quarantäne gestellt werden.“
Auf diesem Weg, so das krude Kalkül, solle sichergestellt werden, dass „die betroffenen Chargen im Fall einer (nachträglichen) Verlängerung der Haltbarkeit durch die Europäische Arzneimittel-Agentur und das BASG weiterhin zum Einsatz und somit der österreichischen Bevölkerung zu Gute kommen können.“
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.
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