Linksextreme Anschläge auf französische Bahn – nur eine Randnotiz Die selektive Wahrnehmung unserer Medien – und ihre Folgen

Gerade habe ich mich mit einer guten alten Bekannten getroffen, die bei den zentralen politischen Themen ähnlich denkt wie ich: Mit Migrationshintergrund und gerade deswegen kritisch, was die massive Migration angeht, als gebürtige Osteuropäerin mit einer Grundimmunisierung gegen Sozialismus versehen; und schon ein paar Mal hat sie bei der Wahl ihr Kreuz bei der AfD gemacht. Obwohl sie sich im stressigen Alltag vor allem in den Fernsehnachrichten informiert. Doch dank der Kindheit im Kommunismus ist sie gewohnt, zwischen den Zeilen zu lesen.

Wir tauschten uns aus über die aktuellen Probleme und die Lage. Als wir die ganzen Probleme durch hatten, die uns beide bewegen, ergänzte sie noch mit einem Stöhnen: „Ja, und besonders schlimm ist die Gefahr von rechts!“ – „Wie bitte?“, fragte ich – und verkniff mir die Bemerkung, dass doch alles, was wir gerade besprochen hatten, nach offizieller Lesart ebenfalls „rechts“ ist. „Ich meine die Gefahr durch den Rechtsextremismus“, sagte sie. „Welchen?“, legte ich nach. Sie machte klar, dass sie unter anderem Marine Le Pen und Giorgia Meloni meinte.

Ich fragte sie, ob sie nicht glaube, dass diese Gefahr etwas aufgebauscht wird in den großen Sendern, in denen sie Nachrichten schaut. Ohne viel nachzudenken antwortete sie, so als sei bei ihr der Groschen gefallen: „Eigentlich hast du recht!“.

So wie meiner Bekannten geht es sehr vielen Menschen in Deutschland. Die Angstmache und Propaganda „gegen rechts“ ist so allgegenwärtig, so penetrant, dass sie sich regelrecht im Unterbewusstsein vieler Menschen festgesetzt hat.

Das geht schon bei der Sprachwahl los. Bei Randalen werden regelmäßig Linksextreme als „Aktivisten“ oder „Chaoten“ beschönigt. In vielen Fällen wird in der Berichterstattung dann erst unter „ferner liefen“ auf linksextreme Motive oder Hintergründe hingewiesen – wenn überhaupt berichtet wird. Als Linksextreme am Rande einer Corona-Demo am 1. Mai 2020 in Berlin ein Team der „ZDF-Heute-Show“ brutal mit Eisenstangen überfielen und bis zur Bewusstlosigkeit prügelten, weil sie es mit Maßnahmen-Kritikern verwechselten, wurde in den Medien spekuliert, dass die Angreifer aus dem Umfeld der Corona-Demonstranten stammen.

Das blieb bei vielen Menschen hängen.

Als dann der linksextreme Hintergrund bekannt wurde, berichteten viele Medien – wenn überhaupt – darüber nur auf Sparflamme. Das ZDF nutzte ein Foto von dem Vorfall sogar zur Illustration von rechtsextremer Gewalt.

Die Liste der Vorfälle, bei denen der linksextreme Hintergrund von Angriffen oder Randalen in der Berichterstattung nur zögerlich oder im Kleingedruckten erwähnt wurde, ist lang. Hier nur ein paar Beispiele:

  • Während des G20-Gipfels 2017 in Hamburg kam es zu schweren Ausschreitungen und Gewaltakten durch linksextreme Gruppen. Obwohl die Medien über die Gewalt und Zerstörung großflächig berichteten, wurde der linksextreme Hintergrund vielfach sehr stiefmütterlich behandelt.
  • Bei den Ausschreitungen in Leipzig-Connewitz wurden 2020 Polizisten von linksextremen Gruppen angegriffen. Auch hier wurde der linksextreme Hintergrund in einigen Berichten nur zögerlich thematisiert.
  • In Berlin und anderen Städten kam es zu Brandanschlägen auf Bahnanlagen, die von linksextremen Gruppen verübt wurden. Die Berichterstattung über den linksextremen Hintergrund war in vielen Fällen zurückhaltend.

Die Liste ließe sich lange fortsetzen.

All das zeigt: In der Berichterstattung über linksextreme Gewalt wird der politische Hintergrund regelmäßig verharmlost oder nur beiläufig erwähnt. Wenn überhaupt.

Das jüngste Beispiel: Am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris kam es zu mehreren Sabotageakten auf das französische Bahnnetz, die mutmaßlich von linksextremen Aktivisten verübt wurden. Die Angriffe, die an strategisch wichtigen Stellen des Schnellzugnetzes stattfanden, führten zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr. Die Täter wählten gezielt Knotenpunkte abseits der gesicherten Hauptstadt Paris aus. Ein Bekennerschreiben mit Bezügen zur linksradikalen Szene und Kritik an den Olympischen Spielen wurde an mehrere Medien verschickt.

Die Folgen der Anschläge waren weitreichend. Rund 100.000 Passagiere waren betroffen und die wirtschaftlichen Verluste sowie Reparaturkosten werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Die französischen Behörden mussten die Überwachung des 28.000 Kilometer langen Schienennetzes verstärken. Zudem wurde ein mutmaßlicher Linksextremist festgenommen, der mit einem Schlüssel für eine technische Anlage und einer Schneidezange auf einem SNCF-Gelände aufgegriffen wurde.

Ein Freund schrieb mir zu diesem schwerwiegenden Angriff auf Frankreichs Infrastruktur: „Diese Nachricht ist kaum zu finden in den deutschen Medien.“

Womit er Recht und Unrecht zugleich hat.

Denn berichtet wurde. Aber eben in vielen Fällen eher beiläufig. So dass man die Berichte zwar finden kann – aber nicht mit der Nase auf sie gestoßen wird.

Wie das sicher der Fall gewesen wäre, wenn es sich um rechtsextreme Täter gehandelt hätte.

Mein Freund kommentierte diese Schlagseite unserer Medien mit Galgenhumor: “Ich wusste gar nicht, dass es linke Extremisten gibt, die dazu noch Terroristen sind. Da ist sicher etwas schief gelaufen bei Ermittlungen und Berichterstattung. Es MUSS sich um eine Gefahr von rechts handeln, das kann nur irgendeine Verwechslung sein….😉“

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