Medien wollen uns Habecks Slapstick-Lachnummer als Erfolg verkaufen Peinliche Medien-Posse

In seiner modernisierten Variante geht ein alter Sowjet-Witz so: Gorbatschow, Kennedy und Napoleon fliegen auf einer Wolke im Himmel über Angela Merkels Kanzleramt in Berlin. Gorbatschow seufzt: Wenn ich meine Leute so gut im Griff gehabt hätte wie die ihre, wäre die Sowjetunion nie zerbrochen. Kennedy seufzt: Wenn ich überall so viele Spitzel gehabt hätte wie die, wäre ich nie erschossen worden! Und Napoleon seufzt: Wenn ich solche Medien gehabt hätte wie die, wüsste heute noch niemand, dass ich die Schlacht von Waterloo verloren habe.

Ein Waterloo war es zwar nicht, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen bei der Taufe eines Spezialschiffs des Energieversorgers EnBW für Offshore-Anlagen erlebte. Aber es waren peinliche Szenen: Der Vizekanzler schaffte es nach schier endlosen Versuchen erst im siebten Anlauf, die Flasche, wie es sich gehört für eine Schiffstaufe, zu zerschlagen. Dabei bringt es nach altem Seemanns-Aberglaube bereits Unglück, wenn auch nur der erste Versuch scheitert.

Im vorliegenden Fall erntete Habeck viel Spott („eine Flasche scheitert an der anderen“) – auch die Symbolik der Szene ist nicht zu unterschätzen: Der Vize-Regierungschef des einstmals als so perfekt geltenden Deutschlands schafft es erst nach sieben Anläufen, eine Flasche zu zerschlagen. Dass dafür extra eine Vorrichtung gebaut wurde, die offenbar genauso überfordert war wie Habeck, wird das Vertrauen in deutsche Ingenieurskunst weltweit nicht unbedingt fördern.

Habeck ist dafür bekannt, nicht uneitel zu sein. Kritiker unterstellen ihm da, sich für ein Gottesgeschenk an die weibliche Hälfte der Menschheit zu halten. Das ist freilich nicht belegbar – im Gegensatz zu der Tatsache, dass er eine geradezu unanständige Menge an Steuergeldern dafür ausgibt, dass ihm eine Art Hoffotograf die passenden Bilder liefert. Da passen natürlich die Peinlichkeiten von der Schiffstaufe nicht ins Bild.

Sehr gut passt dazu dagegen, dass große Medien wie die „Welt“ und „RTL“ das Videosegment der Szene so manipulieren, dass der peinlichste Teil dem Zuschauer verborgen bleibt. Ohne dass der merkt, dass der Streifen geschnitten ist. Bei „Welt“ und „RTL“ fehlt nämlich der Moment, in dem die Flasche nach einem offenbar nicht allzu geglückten Schlag von Habeck stecken bleibt – und er sie erst mit einiger Mühe wieder von der Flaschen-Zerschlag-Vorrichtung lösen kann. Für mich der komischste Moment in der ganzen Geschichte – der nun aber den meisten Zuschauern vorenthalten wird.

Ebenso fehlt die Szene, in der Habeck vor dem siebten, endlich erfolgreichen Versuch verunsichert bei jemandem, der neben ihm steht, nachfragt. Es sieht so aus, als wolle er sich erkundigen, was er nun tun solle – und dann noch einmal nachfragt, ob er auch wirklich selbst mit der Flasche zuhauen dürfe. Der Grüne wirkt dabei weniger wie ein tatkräftiger Entscheider, als den er sich gerne in Szene setzen lässt, sondern eher als unsicheres ausführendes Organ. Vergleichen Sie hier die Version von „Welt“ oder „RTL“ mit dem ungeschnittenen Originalvideo.

Auch mit den Überschriften versuchen „Welt“ und „RTL“ ihre Zuschauer zu manipulieren und Habeck, der sich so blamiert, als Gewinner darzustellen. Die Schlagzeile bei „Welt“: „Wie Vizekanzler Habeck die Taufe am Ende doch noch rettet.“ „RTL“ titelt fast identisch: „Verrückte Schiffstaufe im Video – wie Habeck diese Taufe am Ende doch noch rettet!“ Ein Schelm, wer dabei daran glaubt, dass Journalisten mit so genannten „Spickzetteln“ in solchen Fällen die Schlagworte vorgegeben werden.

Noch mehr angesagt war dagegen Schweigen – bei den meisten großen Medien ist gar nichts zu der Geschichte zu lesen. Obwohl sie klassischer Lese- bzw. Videostoff ist und sich für jedes Medium, das sich an Zuschauer- bzw. Leserzahlen orientiert und nicht an „Haltung“, ein Muss gewesen wäre.

Stellen Sie sich vor, einem AfD-Politiker wäre so etwas passiert – der Spott würde uns von überallher entgegen springen.

Das absurde Framing von „Welt“ und „RTL“ ist in etwa so, als ob Zeitungen nach einem der Stürze des greisen US-Präsidenten Joe Biden nicht den Fakt des Fallens zur Schlagzeile machen würden, sondern den Fakt des Wiederaufstehens.

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