Neuer Gender-Wahnsinn: Tagesmütter werden zu „Kindertagespflegeperson“ "Zu weiblich" für Wokestan

Von Kai Rebmann

Wenn man in Deutschland noch irgendwo vor überbordender Wokeness sicher ist, dann doch wohl im tiefschwarzen Bayern. Sollte man jedenfalls meinen. Und bis vor 10, 20 Jahren war das wahrscheinlich auch noch so. Doch weit gefehlt, jetzt sagt die Stadt München den Tagesmüttern – und ja, auch den Tagesvätern – ganz offen den Kampf an.

Genauer gesagt ist es natürlich der Begriff „Tagesmutter“, der den Beamten im Schulreferat neuerdings ein Dorn im Auge ist. In einer Beschlussvorlage an die Verwaltung heißt es unter anderem: „Zudem nimmt das Referat für Bildung und Sport folgende Änderungen für seinen zuständigen Teilbereich des oben genannten Beschlusses vor: Auf Seite 43 letzter Absatz Ersetzung des Wortes ‚Tagesmutter‘ durch ‚Kindertagespflegeperson.‘“

Woker Kniefall oder nur ‚Behörden-Deutsch‘?

Eine Sprecherin bestätigte gegenüber der „Bild“ die Einführung des 23-teiligen Buchstaben-Ungetüms: „Kindertagespflegeperson ist ein Begriff, der in den Paragrafen 22 und 23 KJHG verwendet wird. Darauf Bezug nehmend ist der Begriff auch bei der Landeshauptstadt München in Verwendung.“

Es mag sein, dass dieser Begriff in irgendwelchen Gesetzestexten auftaucht – selbst wenn es diese so längst nicht mehr gibt. Wo sich die Sprecherin auf das abgeschaffte „KJHG“ (Kinder- und Jugendhilfegesetz) beruft, meint sie vermutlich das SGB VIII.

Doch nicht nur deshalb liegt der Verdacht nahe, dass das Schulreferat hier den Bückling vor der um sich greifenden Wokeness macht. Denn erstens steht das Wort nicht erst seit gestern im KJHG und zweitens ist so mancher Begriff aus dem Juristen- bzw. Behörden-Deutsch nur bedingt bis überhaupt nicht alltagstauglich.

So sieht das offenbar auch CSU-Stadtrat Manuel Pretzl: „Mit solchen technokratischen Wort-Monstern entfernt sich die Verwaltung von den Menschen. Das ist doch lebensfremd. In der realen Welt gibt es ganz andere Sorgen. Entscheidend für die Familien ist, dass sie einen Betreuungsplatz bekommen.“

Die offiziellen Zahlen geben dem Fraktionschef der Christsozialen recht. Seit dem Jahr 2010 schwankt die Zahl der in Bayern gemeldeten Tagesmütter konstant um 3.400. Gleichzeitig stieg die Zahl der zu betreuenden Kinder im selben Zeitraum jedoch von etwas mehr als 9.000 auf zuletzt rund 14.000 – ein Zuwachs um mehr als 50 Prozent.

Der prozentuale Anteil der Tagesväter liegt bundesweit bei gerade einmal rund 4 Prozent. Es dürfte hierzulande also kaum einen Beruf geben, der „weiblicher“ ist als jener der Tagesmutter. Und wo diese Arbeit ausnahmsweise von einem Mann verrichtet wird, spricht auch nichts dagegen, diesen als das zu bezeichnen, was er ist – ein Tagesvater!

Tagesmütter gehen auf die Barrikaden

Auch Sandra Huggler-Welsch geht „Kindertagespflegeperson“ nur schwer über die Lippen. Die 55-jährige Münchnerin ist Tagesmutter mit Leib und Seele und seit 18 Jahren in diesem Beruf tätig. Aktuell hat sie 11 Schützlinge unter ihren Fittichen, hat aufgrund des knappen Angebots eigenen Angaben zufolge aber doppelt so viele Anfragen. Die Frau aus der Praxis empört sich über die Wortschöpfung aus dem Rathaus: „Immer dieses Titel-Upgrade, als ob das was ändern würde. Viel wichtiger wäre es, mit dem Herzen dabei zu sein und wirkliche Unterstützung vom Staat und den Kommunen zu kommen.“

Mit dieser schallenden Ohrfeige in Richtung der Politik spricht die Tagesmutter ein seit Jahren ungelöstes Problem an: Jeder braucht die Pflege – von der Wiege bis zur Bahre – doch niemand ist bereit, diese Tätigkeit angemessen zu bezahlen oder zumindest wertzuschätzen.

Sandra Huggler-Welsch gibt zu bedenken, dass sie viele Tagesmütter kenne, die aufhören oder ihre Stunden reduzieren. Mehr als fraglich, ob das vom Schuldezernat München verpasste woke Job-Upgrade an diesem Trend etwas wird ändern können.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

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