Es ist ein Satz, den man im ersten Moment für einen Satire-Post halten könnte – oder für eine Überspitzung aus der Kommentarspalte. Aber er steht so in der nüchternen Berichterstattung des israelischen Nachrichtenportals Times of Israel: „Far-left, anti-Israel candidate Zohran Mamdani wins New York City mayoral race.“ Auf deutsch: „Der linksextreme, anti-israelische Kandidat Zohran Mamdani gewinnt die Bürgermeisterwahl in New York City“.
Was früher politische Karikatur gewesen wäre, ist heute Realität: Ein erklärter Anti-Zionist, der Israel als „Apartheidstaat“ bezeichnet (obwohl dort jeder fünfte Staatsbürger arabischer Herkunft ist und diese auch hohe Staatsämter bekleiden), der Polizeikräfte abbauen und Wohnraum verstaatlichen will, wird Bürgermeister der bedeutendsten Stadt der Vereinigten Staaten. Also nicht irgendwo, sondern in New York City.
Und während der Jubel auf selbsternannten „progressiven“ Plattformen tobt, bleiben zentrale Fragen offen – etwa: Was sagt das über den Zustand des Westens?
Die neue Gesinnungselite
Zohran Mamdani ist kein unbekannter Name. Der Sohn indischer Einwanderer sitzt bereits seit 2021 in der New Yorker State Assembly, also dem Landesparlament, wird unterstützt von der mächtigen linkspopulistischen Gruppe „Democratic Socialists of America“. Die Organisation steht offen hinter der Boykottbewegung BDS, fordert das Ende der „US-Imperialpolitik“ – und sieht Israel als Kolonialmacht.
Mamdanis Aufstieg ist kein Zufall. Er spricht fließend die neue Sprache westlicher Großstädte: Opferstatus. Seine Rhetorik vereint Antikolonialismus, Anti-Kapitalismus und postmodernes, woken Identitätsdenken – gewürzt mit der moralischen Überlegenheit des aktivistischen linken Habitus.
„Wir müssen die Strukturen des Siedlerkolonialismus beenden, von New York bis Palästina“, sagte Mamdani in einem vielbeachteten Wahlvideo: Dass er damit einen demokratischen Staat auf eine Stufe mit Kolonialmächten stellt, störte seine Unterstützer nicht im Geringsten. Im Gegenteil: Genau diese Umdeutung westlicher Grundwerte in ideologisches Feindbild verschafft ihm Resonanz.
Was dort beginnt, endet oft bei uns
Viele Kommentatoren werden nun einwenden: „Das ist Amerika – für uns undenkbar.“ Das mag für diesen konkreten Fall stimmen. Aber das Grundmuster kennen wir längst.
Auch in Deutschland werden autoritäre Tendenzen als „feministische Außenpolitik“ etikettiert, werden westliche Demokratien unter Rassismus-Generalverdacht gestellt, werden religiöse Symbole wie das Kopftuch als „empowerment“ („Ermächtigung“) verkauft. Und auch bei uns wird Kritik an islamistischem Einfluss sofort mit „Rechtsverdacht“ übertüncht.
Die Mamdanisierung der Politik – wenn man sie so nennen will – beginnt nicht mit seinem Sieg an der Wahlurne. Sie beginnt mit einem Klima, in dem moralische Deklarationen über Realpolitik gestellt werden. In dem Ideologie mehr zählt als Ergebnis. Und in dem mediale Lückenberichterstattung diesen Trend nicht nur duldet, sondern befeuert.
Während in Israel die Alarmglocken schrillen, herrscht hierzulande vor allem eines: gepflegte Blindheit. Deutsche Leitmedien haben den Fall zwar nicht verschwiegen – aber in einer Tonlage berichtet, die man freundlich als „zahm“, ehrlicher als „verklärend“ bezeichnen müsste. „Junger Linker“, „Sohn indischer Einwanderer“, „Aufbruch“, „neue Generation“ – so lauten die Chiffren. Was fehlt bzw. meist nur im Kleingedruckten zu finden ist, ist das Entscheidende: seine anti‑israelische Agenda, seine Nähe zu BDS‑Narrativen, seine Forderungen nach Polizeischrumpfung und Enteignung. Statt Analyse gibt es Atmosphärisches. Statt Einordnung: Wohlfühl‑Sozialromantik. Der Kern der Geschichte – ein radikaler Ideologe übernimmt die Macht in einer Schlüsselmetropole des Westens – wird in Deutschland nicht debattiert, sondern dekoriert. Und genau darin liegt der eigentliche Skandal.
Der neue Exportartikel: politischer Wahnsinn
Man kann diesen Wahlsieg belächeln. Man kann ihn ignorieren. Oder man kann begreifen, was er ist: ein Fieberzeichen. New York, die einstige Hauptstadt westlicher Urbanität, wird zum Labor einer politischen Mutation. Zum sozialistischen, ja kommunistischen Versuchslabor. Einem, die religiöse Identität, soziale Revolution und antiwestliche Erzählung zur neuen Legitimation von Macht macht.
Und weil diese Erzählung längst in unsere Debatten einsickert, verdient der Fall Mamdani mehr als eine Randnotiz.
Denn politische Paranoia beginnt oft mit dem Satz: „Ach, das passiert nur in Amerika.“
Aber wenn man genauer hinschaut, sieht man: Alles schwappt über den großen Teich nach Deutschland und wir sogen noch die größten Absurditäten aus den USA bei uns auf – offenbar auch mangels eigener Identität. Die „Wokeness“ und die „politische Korrektheit“ lassen grüßen.
Wenn Amerika hustet, bekommt Deutschland nicht nur Schnupfen – sondern moralischen Fieberwahn. Was in New York gewählt wird, landet hier nicht auf dem Wahlzettel – sondern im Schulbuch, im Rundfunkrat und in der Morgenandacht im ZDF. Deshalb sollten wir sehr genau hinsehen.
HELFEN SIE MIT –
DAMIT DIESE STIMME HÖRBAR BLEIBT!
Im Dezember 2019 ging meine Seite an den Start. Heute erreicht sie Millionen Leser im Monat – mit Themen, die andere lieber unter den Teppich kehren.
Mein Ziel:
Sie kritisch durch den Wahnsinn unserer Zeit zu lotsen.
Ideologiefrei, unabhängig, furchtlos.
Ohne Zwangsgebühren, ohne Steuergelder oder Abo‑Zwang. Ohne irgendjemanden zur Kasse zu bitten. Nur mit Herzblut – und mit Ihnen an meiner Seite. Jede Geste, ob groß oder klein, trägt mich weiter. Sie zeigt: Mein Engagement – mit all seinen Risiken und schlaflosen Nächten – ist nicht vergeblich.
Der direkteste Weg (ohne Abzüge) ist die Banküberweisung:
IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71.
Alternativ sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – allerdings werden dabei Gebühren fällig. Über diesen Link
Auch PayPal ist wieder möglich.
Nicht direkt – aber über Bande, dank Ko-fi:
Über diesen Link
(BITCOIN-Empfängerschlüssel: bc1qmdlseela8w4d7uykg0lsgm3pjpqk78fc4w0vlx)
Wenn Ihr Geld aktuell knapp ist – behalten Sie es bitte. Niemand muss zahlen, um kritisch informiert zu bleiben. Mir ist es wichtig, dass jeder hier mitlesen kann – ohne Ausnahme. Gleichzeitig bin ich umso dankbarer für jede Unterstützung, die keinen Verzicht abverlangt. Jede Geste, ob groß oder klein, ist für mich ein wertvolles Geschenk und trägt mich weiter.
Dafür: Ein großes Dankeschön– von ganzem Herzen!
Meine neuesten Videos und Livestreams
Heute Bolz – morgen Sie? Warum diese Hausdurchsuchung ein gezieltes Warnsignal an uns alle ist
Real-Satire pur: Von der Leyen lobt Freiheit – und vor ihren Augen nimmt Polizei Kritiker fest
EXKLUSIV: Staatsanwaltschaft leugnet Tod einer 17-Jährigen – Regierung muss Verfahren einräumen
Bild: Ron Adar / Shutterstock.comBitte beachten Sie die aktualisierten Kommentar-Regeln – nachzulesen hier. Insbesondere bitte ich darum, sachlich und zum jeweiligen Thema zu schreiben, und die Kommentarfunktion nicht für Pöbeleien gegen die Kommentar-Regeln zu missbrauchen. Solche Kommentare müssen wir leider löschen – um die Kommentarfunktion für die 99,9 Prozent konstruktiven Kommentatoren offen zu halten.
Mehr zum Thema auf reitschuster.de




