Omikron – die Variante der Geimpften? Der neue Wochenbericht deutet darauf hin!

Ein Gastbeitrag des „Subjektiven Studenten“.

Die neue Variante des Corona-Virus „Omikron“ beherrscht die aktuelle Debatte um die Pandemie. Von offizieller Seite hört man oft von einem verheerenden Potential der angeblich weitaus ansteckenderen Variante, was ein weiteres Vorantreiben der Impfkampagne erfordern würde. In den alternativen Medien häufen sich hingegen die Berichte über den hohen Anteil der Geimpften an den Omikron-Fällen.

Dänische Studie gibt Anlass zur Sorge

Von Seiten der Impfskeptiker wird häufig sogar ein möglicher sogenannter „negativer Impfschutz“ vermutet – also praktisch ein immunologischer Nachteil der zweifach Geimpften gegenüber den Ungeimpften. Gespeist werden solche Annahmen einerseits durch den Vergleich der Omikron-Fälle zwischen den Geimpften und Ungeimpften in unterschiedlichen Ländern und andererseits durch wissenschaftliche Studien, die die Effektivität der Impfungen speziell in Bezug zu der neuen Variante untersuchen. Ein Beispiel für letzteres wäre eine Studie aus Dänemark, welche sowohl für den Biontech- als auch den Moderna-Impfstoff nach 91 Tagen eine negative Impfeffektivität berechnet, wie die nachstehenden, der Studie entnommenen Abbildungen eindrücklich aufzeigen:

Abbildung aus: Vaccine effectiveness against SARS-CoV-2 infection with the Omicron or Delta variants following a two-dose or booster BNT162b2 or mRNA-1273 vaccination series: A Danish cohort study
(Quelle: medrxiv.org)

Gemäß den obigen Abbildungen wird die Omikron-Variante bei zweifach Geimpften, deren letzte Impfung mindestens 91 Tage her ist, unabhängig von dem verwendeten Impfstoff, häufiger nachgewiesen als bei den untersuchten Ungeimpften. Entsprechend liegt in den Abbildungen der jeweils vierte grüne Datenpunkt samt Fehlerbalken deutlich unterhalb der gestrichelten waagerechten Linie, die eine Impfeffektivität von Null markiert.

Und Dänemark ist bei weitem nicht das einzige Land, in dem aktuelle Daten Zweifel an einer Wirksamkeit der Impfungen gegen Omikron aufkommen lassen. Schon letzte Woche berichtete reitschuster.de in einem Artikel über eine extreme Unterrepräsentation der Ungeimpften unter den Omikron-Fällen in Deutschland. Der damalige wöchentliche Lagebericht des RKI (Quelle 5) (im Folgenden WB) wurde einige Tage später geändert und die Omikron-Fälle der Ungeimpften nach oben korrigiert. Die Tendenz, dass Ungeimpfte gegenüber zweimal Geimpften in Sachen Omikron besser gestellt zu sein scheinen, blieb unverändert (vgl. ebenfalls reitschuster.de).

Anzeichen auf negativen Impfschutz verdichten sich durch neuen Wochenbericht

Am Donnerstag, 6. Januar 2022, hat das RKI einen neuen Wochenbericht veröffentlicht. Die enthaltenen Daten erhärten die vorherigen Vermutungen zur Impfwirkung gegen Omikron. Vor der Präsentation der Ergebnisse ein paar kurze Anmerkungen zu dem Wochenbericht:

Wurden zuvor noch alle Omikron-Fälle in den Wochenbericht aufgeführt (also unabhängig von einer klinischen Symptomatik), werden ab dem 6.1.2022 nur noch die symptomatischen Fälle wiedergegeben, für die also das Vorliegen einer klinischen Symptomatik bei der Fallerhebung und -übermittlung ausdrücklich bejaht wurde. Der Autor bedauert diese Verengung der veröffentlichten Daten sehr. Denn gerade in Bezug auf die bestehenden Einschränkungen sollten doch eigentlich auch und gerade die asymptomatischen Fälle von besonderem Interesse sein, da ja nach offiziellem Narrativ gerade von diesen unentdeckten vermeintlichen Trägern eines Virus eine besondere epidemiologische Gefahr ausginge. Für einen möglichen Fremdschutz, der für 3G, 2G und Impfpflicht als einzige halbwegs sinnvolle Begründung angeführt werden kann, sind somit auch und gerade die asymptomatischen Fälle relevant und sollten daher nach Meinung des Autors transparent aufgeschlüsselt werden (dies gilt unabhängig von der aktuellen Virus-Variante).

Auch ohne die asymptomatischen Fälle hat sich jedoch an der Dynamik, die schon letzte Woche beobachtet wurde, nichts geändert. Die zweifach Geimpften generieren proportional betrachtet mehr Testpositive und erkranken (!) häufiger als die Ungeimpften. Dies wird veranschaulicht durch die nachstehende Grafik, welche auf Grundlage des neuen WB erstellt wurde:

Omikron-Fälle verteilt nach Impfstatus
(Quelle: Der subjektive Student – eigene Berechnung)

Die Ungeimpften machen lediglich 22 % der Omikron-Fälle aus, bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung (ohne Einmal-Geimpfte) von 28 %, wohingegen die Zweifach-Geimpften 59 % aller Omikron-Fälle ausmachen, obwohl sie nur 40 % der drei untersuchten Bevölkerungsgruppen darstellen.

Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache und sollten jeden 2G-Befürworter zum Nachdenken bringen. Sicherlich sind Mechanismen der Verzerrung in beide Richtungen denkbar, welche die Anteile der Geimpften und Ungeimpften unter den Testpositiven in die eine oder andere Richtung verzerren könnten. Diese Mechanismen sollten aber eigentlich auch bei der bisher (und immer noch) dominanten Delta-Variante greifen, für die zum jetzigen Zeitpunkt ganz im Gegensatz zu Omikron noch ein scheinbar deutlicher Vorteil für Geimpfte gegenüber Ungeimpften festzustellen ist. Geht man jedoch davon aus, dass Omikron weiterhin im derzeitigen Tempo Delta verdrängt, könnte das in der obigen Abbildung gezeigte Bild durchaus als Vorausschau auf die deutsche Gesamtlage in Sachen Corona in ein paar Wochen zu interpretieren sein.

Korrelation zwischen Impfquote und Omikron-Inzidenz in den Bundesländern

Eine zweite Grafik, deren Betrachtung vielleicht noch zwingender die offizielle Erzählweise zur aktuellen Corona-Lage auf den Kopf stellen sollte, zeigt einen Vergleich zwischen der Impfquote in den deutschen Bundesländern und der Omikron-Inzidenz, der sich leicht anhand der Zahlen des aktuellen WB anstellen lässt:

Omikron-Inzidenz & Impfquote der Bundesländer
(Quelle: Der subjektive Student – eigene Berechnung)

Grob gesprochen: Je höher die Impfquote in einem Bundesland ist, desto wahrscheinlicher treffe ich aktuell in diesem Bundesland auf einen Omikron-Infizierten. Würde die Impfung gegen Omikron schützen, wäre eigentlich ein entgegengesetzter Zusammenhang zu erwarten. Statistisch gesprochen: Impfquote und Omikron-Inzidenz korrelieren positiv mit einem Korrelationskoeffizienten von r = 0.61 (nicht gewichtet nach Bevölkerungsgröße). Dies ist ein starkes Indiz für einen negativen Einfluss der Impfung gegen Omikron.

Zusammengefasst: Die Interpretation der oben analysierten Daten ist angesichts der aktuell noch vergleichsweise geringen Omikron-Zahlen und der hohen Dynamik des Geschehens derzeit noch mit Vorsicht zu genießen. Will man jedoch spekulieren (womit man ja auch von offizieller Seite nicht gerade zurückhaltend ist), dann würde mit Blick in eine nahe, von Omikron dominierte Zukunft wenig bis gar nichts für weitere 2G-Regelungen oder gar eine Impfpflicht sprechen. Das macht Hoffnung.

Hier das Video zu den Befunden:

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen, und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Der subjektive Student, Jahrgang 1996, wurde im Ruhrgebiet geboren. Er studiert aktuell und hat in der Corona-Krise aus einem persönlichen Leidensdruck heraus begonnen, seine eigene Sicht auf die „Pandemie“ auf seinem YouTube- und Telegram-Kanal mit anderen zu teilen. Als Teil der Gegenbewegung in der Corona-Krise versucht er, sowohl durch inhaltliche Aufklärung, als auch durch seine Betonung auf die eigene subjektive Sicht der Dinge und die Unsicherheit des eigenen Wissens den Debattenraum insgesamt demütiger zu machen und so positiv zu beeinflussen. „Alles ist Vermutung“, wie der bekannte Philosoph Karl Popper es ausdrückte.

Bild: Stephan Dost / Shutterstock
Text: Gast

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