Nur in unfreien Systemen ist der Unterschied zwischen Anspruch und Realität normalerweise so groß wie in der heutigen Bundesrepublik. Was mit der schlechten bis fehlenden Rückkoppelung zwischen Regierenden und Wirklichkeit zu tun hat – und damit meistens auch mit einer nicht funktionierenden Presse. Beziehungsweise einer, die vor allem dahingehend funktioniert, dass sie die Regierung unterstützt und sowohl die Regierten als auch die Mächtigen von der Wirklichkeit abkoppelt. So will unser Klima-Kanzler das Weltwetter – inzwischen „Klima“ genannt – steuern und retten, während im eigenen Land immer weniger funktioniert. Das Musterbeispiel: Die immer dysfunktionalere Bahn, bei der es mehr auf Haltung als auf Leistung anzukommen scheint. Was man(n) aber oben in der Regierung nicht mitbekommt, weil eine Sonderbehandlung in Kraft tritt, wenn ein „Großkopferter“ mit an Bord ist (siehe meinen Beitrag „Wie bei Potemkin: Bahn gaukelt Politikern heile (Zug-)Welt vor“).
Die Liste der Dysfunktionalitäten hierzulande ließe sich lange fortsetzen. Aber hier und heute wollen wir uns auf ein neues Beispiel aus der Bundeswehr konzentrieren. Das so haarsträubend ist, dass es herausragt aus der viele Jahre alten „Pleiten, Pech & Pannen“-Serie beim Bund. Der sich dank Merkel, von der Leyen & Co. ebenso wie die Bahn mehr auf politische Korrektheit versteifen musste als auf seine eigentliche Aufgaben. Zugespitzt: Wir haben kaum noch funktionierende Panzer. Die wurden dafür so umgebaut, dass endlich auch Schwangere einsteigen können. Und Ministerin von der Leyen forderte: Mehr Behinderte und sexuelle Minderheiten zum Bund! Nach dem Motto: mehr Nichtschwimmer zur Wasserwacht! (siehe hierzu mein Video von 2019)
Die größte Gefahr, die von der Bundeswehr ausgeht, ist die, dass sich ein potentieller Gegner zu Tode lacht, feixen kritische Insider. Die neuesten Ereignisse bestätigen leider diese defätistische Einschätzung. Dass die Fregatte „Hessen“ jüngst versehentlich Freund und Feind verwechselte und im Roten Meer mit zwei Millionen Euro teuren Raketen auf eine US-Drohne schoss, ist dabei nur die Spitze des Eisberges. Gut, dass auch die Treffsicherheit im Argen liegt und das Geschoss sein Ziel verfehlte. Insider machen für den Fehler nicht etwa unterschwelligen Anti-Amerikanismus in der Truppe verantwortlich. Sondern eine mehr als 20 Jahre alte Radartechnik, die angesichts der Geschwindigkeit des Wandels eher in ein Museum gehört als auf ein aktives Kriegsschiff.
Besonders pikant: Die Modernisierung der Radaranlage samt Wechsel des Herstellers wurde schon vor über zwei Jahren beschlossen, wie die „Welt“ hinter einer Bezahlschranke berichtet. Aber wenn man ständig damit beschäftigt ist, die Welt zu retten, können schon mal solche Kleinigkeiten wie ein Radar unter dem Radar – verzeihen Sie das ungewollte Wortspiel – verschwinden. Berlin lenkt ab, in dem es mit dem Finger auf die US-Streitkräfte zeigt – angeblich, weil sie das Freund-Feind-Erkennungssystem des Flugobjekts ausgeschaltet haben. Was aber kein Problem hätte sein sollen, wäre die Technik auf der „Hessen“ mit der sogenannten Signaturdatenbank verknüpft.
Eigentlich soll die Fregatte im Roten Meer Handelsschiffe vor Angriffen der jemenitischen Huthi-Miliz schützen, im Rahmen der EU-Militärmission „Aspides“.
Doch das wird schwierig. Bei der Fregatte ist nicht nur die Radaranlage technisch veraltet, wie die „Welt schreibt“. Unter Berufung auf den Unions-Verteidigungsexperte Florian Hahn (CSU) berichtet das Blatt von einem Munitionsproblem an Bord. „Wir haben jetzt erst auf Nachfrage erfahren, dass offensichtlich ein Teil der Munition der Fregatte ,Hessen’ nicht mehr nachzubeschaffen ist, weil es die entsprechende industrielle Kapazität nicht mehr gibt“, erklärte der Christdemokrat. „Wenn die Bestände also leer geschossen sind, kann die Marine sie nicht mehr nachfüllen – und muss die Fregatte abziehen.“
Die Ampel soll diese Lage gegenüber der Opposition seit Monaten verschleiert haben, so der Christdemokrat. Der Inspekteur der Deutschen Marine Jan Christian Kaack widerspricht dieser Darstellung – logischerweise, denn was soll er sagen als Untergebener dieser Bundesregierung? Laut Kaack soll für den Einsatz ausreichend Munition vorhanden sein. „Wir werden zeitnah Munition nachführen“, sagte der Inspekteur. Aus welchen Beständen, wollte er freilich nicht verraten.
So bleibt der handfeste Verdacht, dass sich unsere Regierung wieder einmal einen kapitalen Schildbürgerstreich erlaubt hat. Den man angesichts des allgemeinen Regierungsversagens heute für alles andere als undenkbar halten muss. Schlimmer noch: Ein solches Desaster wirkt bei dieser Regierung weitaus wahrscheinlicher und damit glaubwürdiger, als die Gegen-Version des Inspekteurs, wonach alles in Ordnung sei.
Insofern hat ein guter Freund unrecht, der mir den Hinweis auf diese Geschichte schickte mit den Worten „nicht zu glauben“. Denn leider sind solche eigentlich unglaublichen Geschichte heute sehr leicht zu glauben.
Was dann wieder einen alten, bösen Spruch bewahrheiten würde: Während über Italien die Sonne lacht, lacht über Deutschland die Welt.
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