reitschuster.de hat Geburtstag Gewinnen Sie eines meiner Bücher!

Von Null auf 3,2 Millionen – das klingt schön, stimmt aber nicht ganz. Doch der Reihe nach: Heute vor einem Jahr startete diese Seite in ihrer neuen Funktion. „Geburtshelfer“ wider Willen war ausgerechnet ARD-Chef-Faktenfinder Patrick Gensing. Der ging wie aus heiterem Himmel im November 2019 juristisch gegen mich vor, weil ich eine Kachel mit einem Zitat von ihm auf Twitter geteilt hatte (siehe hier). Sein Anwalt nahm auch gleich noch meine Seite hier mit unter Beschuss, die bis dahin ein Schattendasein gefristet hatte mit ein paar hundert (also nicht ganz null) Aufrufen im Monat.

reitschuster.de 2014, noch mit dem alten Design von 2006

Ich stellte meine Seite sicherheitshalber offline. Und ganz offen gestanden: Ich war kurz davor, sie aufzugeben. Wegen der juristischen Risiken. Doch dann sagte ich mir: Jetzt erst recht! Genau zu dieser Zeit beklagte sich mein guter Freund, der Regensburger Professor für Politik-Wissenschaft Jerzy Maćków, dass kein Medium seinen neuen Kommentar drucken wollte – selbst bei den „Alternativen“ wurde er abgelehnt. Jerzy war etwas niedergeschlagen. Ich bot ihm spontan Asyl auf meiner Seite, die damals noch niemand kannte. Jerzy störte das nicht. „Danke, gerne“, sagte er spontan.

reitschuster.de im September 2019

 

So war reitschuster.de in seiner heutigen Form geboren – mit dem Beitrag „Die ‚Große Koalition‘ beschädigt die Demokratie“. Der Artikel wurde viel gelesen. Obwohl die Seite, handgemacht wie sie war, wenig einladend wirkte. Und ich auch einfach nur den Namen meiner alten Homepage übernommen hatte. reitschuster.de war wie ein Fahrrad inmitten vieler schöner Autos und Luxuswagen. Aber dafür schnell, wendig und nicht abgeschirmt. Die Resonanz ermunterte mich weiterzuschreiben. Schon im ersten Monat hatte die Seite einige hunderttausend Aufrufe.

reitschuster.de im Mai 2020

reitschuster.de wuchs und wuchs. Immer mehr Autoren hielten es wie Prof. Maćków und suchten bei mir Asyl. Oder einfach nur eine neue Plattform. Unter den Gastautoren war der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Arnold Vaatz und Merkels Afrika-Beauftragter Günther Nooke, die ich beide aus alten Zeiten menschlich überaus schätze. Fast von der ersten Stunde an dabei war SPD-Urgestein Gunter Weißgerber, viele Jahre im Bundestag für die Partei und inzwischen ausgetreten. Mein alter Focus-Kollege Olaf Opitz stieß dazu, Alexander Fritsch, der noch vor wenigen Jahren ganz knapp  bei der Wahl zum Vorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbands unterlag, Josef Kraus, früher Chef des Lehrerverbandes, um nur einige zu nennen. Zu einem der fleißigsten Autoren wurde Sönke Paulsen, den ich seit vielen Jahren kenne und der politisch links beheimatet ist.

Aus der handgestrickten Seite aus dem Baukasten wurde binnen einiger Monate ein Medium mit allein im Juli 665.000 Besuchern und mehr als einer Million Aufrufen. Im Oktober waren es dann schon 1,8 Millionen Besucher und 3,2 Millionen Aufrufe.

Was da entstanden ist, ist für mich wie ein kleines Märchen. Die Zahl der Besucher wuchs und wuchs. reitschuster.de setzt inzwischen mit Umfragen und exklusiven Geschichten Akzente und Themen. Die Seite schafft es immer öfter in die Rangliste der relevantesten Artikel bei 10000.flies. Einmal Platz eins, mehrfach Platz zwei und drei in einer Liga mit Spiegel, Focus, Bild & Co. In den Twitter-Charts auf Platz 11 bei den Retweets, vor Herbert Grönemeyer, Karl Lauterbach, Georg Restle, der Heute-Show und dem FC Bayern München. Nein, ich zähle das nicht auf, weil mir Ranglisten wichtig wären oder ich eitel würde (ich werde nach Kräften alles tun, um das zu vermeiden). Sondern weil die Medien so oft den Eindruck erwecken, alles würde nur in eine Richtung im Strom schwimmen. Kritiker seien nicht relevant. Eine kleine Minderheit. Extremisten. Die Zahlen belegen: Viele Menschen sehen das, was in Deutschland passiert, kritisch. Menschen aus der Mitte der Gesellschaft.

Darum ist es mir so wichtig, dass die Seite viele neue Begegnungen mit wunderbaren Menschen brachte, wertvolle Bekanntschaften und auch neue Freunde. Dass sich auch viele Menschen dank der Seite untereinander vernetzt haben. Aus dem Ein-Mann-Betrieb ist eine regelrechte Familie entstanden, ein Team wunderbarer, engagierter, liebenswerter Menschen, die ich aus meinem Leben nicht mehr wegdenken kann. Ekaterina Quehl ist zur Seele der Seite geworden, Denis und Yvonne Kussmann sind das Herz – sie halten alles im Fluss, auch mitten in der Nacht, wenn es sein muss. Dazu kommen viele andere. Korrektoren, Lektoren, Rechercheure. Auch Kolleginnen und Kollegen von den großen Medien, die unglaublich viel mithelfen. Diskret natürlich.

Zu meinen Büchern

Entscheidende Helfer sind auch Sie, liebe Leserinnen und Leser. Die Zahl der Themen-Anregungen und Hinweise ist überwältigend. Es ist so, als hätte man hundert Ohren und Augen. Wir schaffen es beim besten Willen nicht, auf alles zu antworten – sonst müsste die Seite stillstehen. Aber ohne die vielen Zuschriften wäre alles nichts. Und ohne Ihre Unterstützung, die ermöglicht hat, dass wir Schritt halten mit den Besucherzahlen und auf einen neuen, stabilen Server mit Reserven umziehen konnten (siehe hier). Immer wieder stockt mir der Atem, wenn Menschen schreiben, dass sie von ihren ganz geringen Mitteln noch etwas abzwacken für die Seite. So wichtig Ihre Unterstützung ist: Ich bitte alle, die ohnehin wenig haben, dieses Wenige zu behalten. Umso mehr freue ich mich über die Hilfe derjenigen, denen sie nicht weh tut.

Weil der Geburtstag ein Grund zum Feiern ist, will ich das mit Ihnen gemeinsam tun. Denn Sie sind die Väter und Mütter des Erfolges: Ich verlose zehn Exemplare meiner „Briefe aus einem untergehenden Imperium“. Alles, was Sie tun müssen, ist bis einschließlich 4. Dezember hier einen Kommentar zu schreiben.

Zum Geburtstag verspreche ich Ihnen: Ich werde mich weiter anstrengen. Ich werde mich hüten, Ihnen „Wahrheiten“ zu präsentieren. Ich werde versuchen, alles zu hinterfragen. Auch mich und meine Arbeit. Ich werde immer an Sie appellieren, sich aus verschiedenen Quellen zu informieren, verschiedene Perspektiven und Blickwinkel kennenzulernen. Nur so gehen Demokratie und Pluralismus – die momentan bei uns massiv unter Beschuss sind. Was etwa darin zum Ausdruck kommt, dass manche, bis hinauf zum SWR-Intendanten Kai Gniffke, nicht verstehen, dass in einer Medienlandschaft, die sehr einseitig und regierungstreu geworden ist, eine kleine Seite wie meine nur ein Korrektiv sein kann. Und eben nicht in der Lage ist, alle (!) Perspektiven abzudecken und in den Chor einzustimmen von abertausenden Mitarbeitern der gebührenfinanzierten Anstalten. Und der Redaktionen, die Steuermillionen bekommen.

Hier wird es keine Quote für Regierungs-Bauchpinselei und politische Korrektheit geben. Sollte sich eines Tages dagegen der politische Wind drehen, werde ich versuchen, mich ihm dann von der anderen Seite entgegenzustemmen.

Ich muss Sie warnen, dass mir Fehler passieren werden. Anders geht es leider nicht, vor allem angesichts des Arbeitspensums. Aber mir machen diejenigen, die sich für unfehlbar halten, am meisten Angst. In diesem Sinne: Bleiben Sie meiner Seite treu. Und bleiben Sie trotzdem kritisch mir und allen Beiträgen hier gegenüber!

Besonders freuen würde ich mich, wenn Sie an der folgenden Umfrage teilnehmen würden, die helfen soll, meine Seite noch besser zu machen.

PS: Und Professor Mackow hat pünktlich zum Geburtstag einen neuen Artikel geschrieben. Nicht weniger provozierend als der erste: „Polen und Ungarn verteidigen Demokratie und Freiheit“,

Diese Umfrage ist beendet (seit3 Jahre).

Auf meiner Seite erscheinen gelegentlich Leserbriefe als Artikel. Wie stehen Sie dazu?

Ich finde, sie sollten so oft erscheinen wie bisher
64.99%
Ich wünsche mir mehr davon
27.13%
Ist mir egal
6.60%
Ich wünsche mir weniger davon
1.28%

Auf meiner Seite erscheinen öfter Gastbeiträge. Wie stehen Sie dazu?

Die derzeitige Mischung stimmt
72.32%
Ich wünsche mir mehr Gastbeiträge
24.56%
Weiß nicht
1.91%
Ich wünsche mir weniger Gastbeiträge
1.21%

Auf YouTube erscheinen Livestreams von mir, im Dialog mit Ihnen. Sollten es mehr, weniger oder genauso viele wie bisher sein?

Die aktuelle Häufigkeit ist okay
55.17%
Ich wünsche mir mehr
27.49%
Ich weiß nicht
15.84%
Ich wünsche mir weniger
1.50%

Wie wünschen Sie sich reitschuster.de für die Zukunft? (Maximal zwei Antworten)

Die Seite soll ein Autorenportal bleiben mit Gastbeiträgen, so wie heute.
51.62%
Die Seite soll nicht kleiner werden, nicht weniger Beiträge bringen.
24.81%
Die Seite soll noch breiter aufgestellt werden, mit mehr Autoren und Themen
22.45%
reitschuster.de sollte etwas kleiner werden, mit weniger Beiträgen.
0.61%
reitschuster.de sollte eine reine Autorenseite werden, ohne Gastbeiträge
0.50%

Aus wirtschaftlichen Gründen muss ich auch Reklame schalten auf meiner Seite. Ich versuche, diese geringer zu halten als auf vielen anderen Seiten. Ist das aktuelle Ausmaß für Sie okay?

Ja, das aktuelle Maß an Reklame ist in Ordnung.
49.52%
Wenn es der Seite hilft, kann ich auch mit etwas (aber nicht viel) mehr Reklame leben.
45.64%
Ist mir egal.
3.63%
Mir ist es zu viel Reklame und ich wünsche mir weniger.
1.21%

Die ungewöhnliche Schrift meiner Seite – Frederika die Große – liegt mir am Herzen, sie gehört zum graphischen DNA. Einzelne Leser klagen, sie sei schlecht lesbar. Mir wäre wichtig zu wissen, ob das mehreren so geht.

Die Schrift ist okay und sollte bleiben.
76.83%
Ist mir egal
19.35%
Die Schrift ist schlecht lesbar und sollte ersetzt werden
3.81%
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Bild: Olesia Bilkei/Shutterstock
Text: br
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