Schweden schafft die Migrationswende: Mehr Menschen gehen als kommen Zahl der Asylanträge so niedrig wie seit 1997 nicht mehr

Von Daniel Weinmann

Während hierzulande die Zuwanderung außer Kontrolle gerät und Abschiebungen trotz gegenteiliger Ankündigungen nicht stattfinden, verzeichnet Schweden zum ersten Mal seit 50 Jahren eine Nettoabwanderung: Zwischen Januar und Mai dieses Jahres verließen mehr Menschen das Land, als zugewandert sind.

Prognosen der schwedischen Migrationsbehörde zufolge wird das Königreich in diesem Jahr die niedrigste Zahl von Asylbewerbern seit 1997 aufnehmen. Bis zur 30. Woche dieses Jahres wurden insgesamt 5.600 Asylanträge registriert. Das sind 27 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Vor allem in Syrien, Irak und Somalia Geborene verließen das Land.

Der Strategiewechsel erfolgte bereits Ende 2015 und damit zu der Zeit, als Ex-Kanzlerin Angela Merkel mit ihrem Mantra „Wir schaffen das“ in die Geschichte einging. Zuvor hatte Schweden, ähnlich wie Deutschland, eine exzessive Willkommenskultur betrieben. Während es hierzulande bis heute an Entschlossenheit und Willen mangelt, die Situation zu ändern, schoben die damals regierenden schwedischen Sozialdemokraten der unkontrollierten Einwanderung schon vor neun Ende 2015 einen Riegel vor.

Nancy Faeser lässt wohlfeilen Worten keine Taten folgen

Die seit Herbst 2022 regierende, von den rechtsnationalen Schwedendemokraten unterstützte Minderheitsregierung aus Moderaten, Christdemokraten und Liberalen tat ihr Übriges. Die Bilanz: Die Zahl der Migranten sank von rund 156.000 im Jahr 2015 auf knapp 9.000 im vergangenen Jahr.

Hierzulande ist es umgekehrt: Lebten 2010 zwischen Garmisch und Flensburg noch 30.000 Syrer, waren es 2016 bereits 618.000. Seitdem ist ihre Zahl laut Ausländerzentralregister Jahr für Jahr um rund 45.000 auf nunmehr 972.000 zum Ende des vergangenen Jahres gestiegen. In diesen Zahlen sind noch nicht einmal die mehreren zehntausend Eingebürgerten enthalten. Mit Blick auf die Bevölkerungsgruppe der Afghanen lauten die Zahlen 50.000 (2010), 253.000 (Ende 2016) und 419.000 (Ende 2023). Anders als von Bundesinnenministerin Nancy Faeser kurz vor der Europawahl vollmundig verkündet, sind Abschiebungen tabu.

„Vor dem Hintergrund massiver Engpässe bei der Registrierung, Unterbringung und Versorgung der damals immer zahlreicher ins Land kommenden Asylsuchenden“ habe Schweden 2015/2016 verschiedene Maßnahmen eingeführt, konstatierte Migrationsforscher Bernd Parusel. Sie betrafen nicht zuletzt den Zugang zum schwedischen Territorium, stationäre Grenzkontrollen, die Förderung der freiwilligen Rückkehr und die konsequente Abschiebung abgelehnter Antragssteller. Zudem wurde der Familiennachzug bis auf Härtefälle vollständig ausgesetzt.

„Schweden hat aufgehört, ein Asyleinwanderungsland zu sein“

Die schwedische Ministerin für Migration Maria Malmer Stenergard von der Mitte-rechts-Partei Moderaterna spricht aus, was die linksgrünen Protagonisten bundesdeutscher Willkommenspolitik partout nicht verstehen (wollen): „Der Trend zu einer Einwanderung, die bewältigt werden kann, ist von entscheidender Bedeutung, wenn wir die Integration verbessern wollen.“ Während hierzulande die Kommunen massiv überfordert sind – und wohl auch bleiben werden – resümiert Stenergard: „Schweden hat aufgehört, ein Asyleinwanderungsland zu sein“.

Fragt sich, wo sich die „Auswanderer“ hingehen. Ihre einstigen Heimatländer Syrien, Afghanistan oder Somalia stehen vermutlich weit unten auf der Prioritätenliste. Anbieten würde sich vor allem Deutschland. Denn hier wird es weder unter einer Links-Grün- noch unter einer CDU-geführten Regierung eine tiefgreifende Veränderung der Migrationspolitik geben. Schließlich waren es gerade die Christdemokraten, die unter der Führung von Altkanzlerin Merkel die Tore zur Wohlfühlrepublik Deutschland geöffnet hatten.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild:

Screenshot Video Tagesschau (https://www.youtube.com/watch?v=DWu4j1otoeg)

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