Sind Italiens Verfassungsrichter Rechtsextreme? Und wird sie der Deutsche Fußballbund jetzt bestrafen?

Es hätte ein Tag wie jeder andere werden können in der Ewigen Stadt Rom – ein heißer Sommertag voller Touristen. Doch dann geschah das Ungeheuerliche. Das Unfassbare. Italiens Verfassungsgericht traf eine Entscheidung, die die Welt erschüttern sollte. Zumindest ihren rot-grünen und „woken“ Teil, nördlich der Alpen, dort, wo einst die wilden Germanen hausten. Die obersten Richter aus dem Al-Dente-Land stellten quasi amtlich fest: Es gibt nur zwei Geschlechter. Eine Feststellung, die für unsere Gesinnungskrieger in Medien und Politik wie eine Ohrfeige wirken muss. Weil sie in ihren Ohren die höchstmögliche Blasphemie ist – „rächts“, wie es rechter kaum geht.

Sie werden nun einwenden: Was die Richter da feststellten, ist doch die natürlichste Sache der Welt. Eine Erkenntnis, die so alt ist wie die Menschheit selbst.

Richtig.

Aber das ist ja das Schlimme!

In einer Gesellschaft, in der die Ideologie die Logik ausgeschaltet hat, ist eine Erinnerung an „natürliche Sachen“ das schlimmste Tabu. Und löst höchste Aufregung und Empörung aus.

Man kann nur von Glück sagen, dass die 15 ehrwürdigen Richterinnen und Richter im Alter von 50 bis Mitte 70 keine Fußballfans von Dynamo Dresden oder Bayer Leverkusen sind. Sie müssten sich sonst warm anziehen. Denn der Deutsche Fußballbund (DFB) bittet Fans zur Kasse, die in Stadien auf Spruchbändern feststellen, dass es nur zwei Geschlechter gibt.

Für den DFB ist das „diskriminierendes unsportliches Verhalten“.

Man kann sich das Szenario bildlich vorstellen: Die altehrwürdigen Richter (generisches Maskulinum!) sitzen im Stadium in ihren Roben auf dem Rasen, diskutieren über die Feinheiten des italienischen Rechts und kommen zu dem unglaublichen Schluss, dass es biologisch nur zwei Geschlechter gibt. Auf den Rängen wird Empörung laut. „Diskriminierung!“, schallt es von den Tribünen. „Unsportlich!“, schreiben die DFB-Funktionäre aus den Ehrenlogen hinter ihren Champagner-Gläsern und Kaviar-Häppchen, und ebenso Scholz & Co., die sich trotz Nachflugverbot für eine halbe Million Euro einfliegen ließen. Der DFB verhängt noch vor Ende des Gelages eine saftige Geldstrafe.

Aber zum Glück für die Richter haben sie nichts mit Fußball zu tun. Zumindest nicht mit dem deutschen. Und müssen sich deshalb nicht mit den strengen Regeln des DFB herumschlagen und mit seinen rosa-lila Trikots. Und seinem Vorsitzenden, der ein SPD-Funktionär war.

Verzeihen Sie mir meine wilde Fantasie – aber der Kontrast und die Absurdität könnten kaum größer ausfallen. Während die Verfassungsrichter in Rom eine biologische Tatsache feststellen, werden in Deutschland nicht nur Fußballfans für ähnliche Aussagen bestraft. Auch Schülern droht Ärger, wenn sie so etwas sagen; Referentinnen werden dafür sogar von Universitäten ausgeladen. Wie die Biologin Marie-Luise Vollbrecht. Die sollte bei der Langen Nacht der Wissenschaften 2022 einen Vortrag mit dem Titel „Geschlecht ist nicht (Ge)schlecht: Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt“ halten. Der wurde aufgrund von Protesten und der Angst vor Eskalationen kurzerhand gestrichen.

Man könnte fast meinen, dass die Humboldt-Universität und der DFB sich abgesprochen haben, um sicherzustellen, dass solche „gefährlichen“ Ideen keinen Platz in der öffentlichen Diskussion finden. Und es eine „Viel-Geschlechts-Allianz“ mit England gibt. Dort gab es Boykott-Aufrufe gegen J.K. Rowling, die bekannte Autorin der Harry-Potter-Serie – nur weil sie die gleiche Ansicht vertritt wie Italiens Verfassungshüter, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Die britische Steuerexpertin Maya Forstater verlor sogar ihren Job, weil sie auf Twitter Ähnliches geäußert hatte. Allerdings fand auch sie kluge Richter, die die Kündigung für illegal erklärten.

Also harter Gegenwind für Lenins Großneffen, die wie ihr geistiger Onkel völlig losgelöst von den Fakten eine neue Gesellschaft und einen neuen, vielgeschlechtlichen Menschen auf dem Reißbrett schaffen wollen – per Federstrich von oben und mit Terror gegen Andersdenkende.

Einziger Trost für die Kultur-Krieger, die bei uns in der Regierung sind, ist wohl, dass die italienischen Verfassungsrichter bei uns nichts zu sagen haben. Sonst würden sie am Ende noch dem DFB die Leviten lesen und es verbieten, dass man in den Stadien für das Aussprechen biologischer Binsenweisheiten bestraft und der „Diskriminierung“ für schuldig befunden wird. Oder aus Unis ausgeladen.

Würden sich die Italiener genauso wie viele Deutsche als Moral-Weltmeister fühlen und es für ihren Auftrag halten, die ganze Welt zu belehren, kämen nun vielleicht aus Italien Klagen über ein „Meinungs-Verbot für biologische Tatsachen“ in Deutschland.

Doch der umgekehrte Fall ist wahrscheinlicher: Dass Italiens Verfassungsgericht nun von Rot-Grün, dem DFB und natürlich der Humboldt-Uni für rechtsextrem erklärt wird.

Fanden die Richter doch glatt, dass die Einführung eines dritten Geschlechts nicht in ihre Zuständigkeit fällt, sondern vom Gesetzgeber entschieden werden muss – weil es eine angebliche „nicht-binäre“ Geschlechtsidentität (weder Mann noch Frau) rechtlich nicht gebe.. Anlass für ihre Entscheidung war ein Antrag einer Frau aus dem deutschsprachigen Bozen (die italienischen Italiener haben wohl andere Sorgen), die ihren Geschlechtseintrag auf „nicht-binär“ ändern lassen wollte. Die Richter begründeten ihre Ablehnung damit, dass die binäre Natur der menschlichen Sexualität von Mann und Frau die verschiedensten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens präge, „etwa das Familienrecht, Arbeitsrecht, den Sport und den Zivilstand“, wie das Portal „Nius“ schreibt: „Eine rechtliche Anerkennung eines angeblichen dritten, nicht-binären Geschlechts würde daher das gesamte italienische Rechts- und Gesellschaftssystem in einer Weise stören, die mit den Befugnissen und Zuständigkeiten des Verfassungsgerichts oder eines jeden Richters unvereinbar ist.“

Mein Mitleid gilt stramm rot-grünen Lesern, die sich auf meine Seite verirrt haben und diese Zeilen lesen müssen. Sie werden ihnen wohl regelrecht physisch weh tun.

Die große Frage ist nun: Wie werden unsere Kulturrevolutionäre auf die Ketzerei aus Rom reagieren? Die Rot-Grünen, die ihre Nachbarn nicht mehr mit Panzern malträtieren wie ihre Vorfahren, sondern mit Hypermoral. Die unsere Welt statt am deutschen Wesen an der deutschen Moral genesen lassen wollen?

Welche Geschütze werden sie auffahren? Werden wir jetzt, wie in Sachen USA und Trump, unsere tägliche „Faschismus“-Warnung in Sachen Italien bekommen? Halt, die gibt es ja schon. Wird die Dosis verzehnfacht?

Kommen jetzt Spaghetti- und Grappa-Sanktionen – gegen „rächts“?

Sind Italiens Verfassungsrichter für Rot-Grün jetzt rechtsextrem? Wird sich der DFB, der nicht nur Fußball, sondern auch das Spiel der politischen Korrektheit spielt, einmischen und sie bestrafen? Gar vom Platz stellen?

Bekommen die Richter einen Platzverweis von der Humboldt-Uni? Als alte weiße Männer (und Frauen?)?

Gibt es für sie ein Einreiseverbot? Aber wie, wenn wir unsere Grenzen nicht sichern können? Und können sie dann nicht einfach an der Grenze „Asyl“ sagen?

In ihrem Fall wird das anders als beim gemeinen Syrer oder Afghanen kaum reichen. Denn die römischen Richter haben eines der schlimmsten Verbrechen in den Augen der Ideologen begangen: Sie haben eine biologische Tatsache festgestellt, die nicht zur vorherrschenden Ideologie passt. In einer Zeit, in der Fakten wenig und Meinungen alles bedeuten. Und beides ständig verwechselt wird.

Man kann nur hoffen, dass die Verfassungsrichter in Rom weiterhin ihre Arbeit machen können, ohne sich Sorgen machen zu müssen, von Deutschland und irgendwelchen Fußballverbänden bestraft zu werden.

Ich selbst blicke mit Neid nach Rom. Könnte Meloni nicht ein paar ihrer Richter nach Karlsruhe abordnen? Denn in einer Welt, in der „Haltung“ über Logik, Fakten und Wissenschaft geht, brauchen wir Richter, die eine ausgeprägte Ideologie-Resistenz haben. Auch wenn das all den Ricarda Langs, Emilia Festers und Annalena Baerbocks ihren ewigen Kindergeburtstag und ihr Takatuka-Land vermasselt.

PS: Verzeihen Sie mir, wenn mein Galgenhumor hier etwas über die Stränge geschlagen hat. Es ist Notwehr! Denn anders als mit Absurdität ist all die Absurdität nicht mehr zu ertragen.

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