US-Großbanken fliehen aus globaler Klimaallianz Pragmatischer Realismus statt Klima-Aktivismus

Von Kai Rebmann

Der Amtsantritt von Donald Trump am kommenden Montag wirft in vielerlei Hinsicht seine Schatten voraus. So dürfte auch der Austritt von einem halben Dutzend amerikanischer Großbanken aus der sogenannten Net Zero Banking Alliance (NZBA) ganz unmittelbar auf den Wahlsieg des Republikaners zurückzuführen sein. Nachdem im Dezember bereits die Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, Morgan Stanley und Wells Fargo ihren Rückzug erklärt haben, erklärte jetzt mit JP Morgan Chase auch der Branchenprimus und der bis dato letzte noch verbliebene Wall-Street-Gigant seinen Austritt.

Dabei handelt es sich aber wohl nur um die logische Konsequenz einer Entwicklung, die sich schon seit Monaten angekündigt hat und durch den Wahlsieg von Donald Trump nur noch den finalen Impuls erhalten hat. Denn Wokeness und Nachhaltigkeit haben in den USA als Marketinginstrument schon einiger Zeit ausgedient. Zu offensichtlich – und nicht selten auch schwerwiegend – waren die damit verbundenen insbesondere wirtschaftlichen Negativfolgen für die betreffenden Unternehmen.

Im Falle der NZBA, der aus deutscher Sicht unter anderem auch die Deutsche Bank und Commerzbank angehören, haben sich die rund 140 Mitglieder aus mehr als 40 Ländern auf Betreiben der Vereinten Nationen (UN) dazu verpflichtet, die Kohlenstoffemissionen ihrer Kredit- und Investmentportfolios bis zum Jahr 2050 auf netto Null zu reduzieren. Mit der Amtsübernahme von Donald Trump erscheint dieser Klima-Aktivismus für die US-Großbanken nicht weiter attraktiv, da der künftige Präsident als klarer Befürworter fossiler Brennstoffe sowie der Kohle- und Gasindustrie gilt.

Bundesstaaten drohen NZBA-Mitgliedern mit juristischen Schritten

Hinter der Flucht aus der Klimaallianz steckt bei den US-Banken aber wohl mehr als reiner Opportunismus. So waren zuletzt schon mehrere republikanisch regierte Bundesstaaten gegen die NZBA vorgegangen und hatten deren Mitgliedern mit Sanktionen gedroht, etwa sie von der Platzierung von Anleihen auszuschließen. Als Begründung wurden mögliche Verstöße gegen das Kartellrecht genannt, da die Nachhaltigkeitsziele der Klimaallianz zu einer Diskriminierung von Unternehmen führten, die auf fossile Brennstoffe setzen.

Eine weitere Folge des Klima-Aktionismus im Finanzwesen, so der Vorwurf aus elf Bundesstaaten, sei die Reduzierung der Kohleproduktion und eine damit einhergehende Erhöhung der allgemeinen Energiepreise. Unter anderem der Generalstaatsanwalt von Texas hatte den beteiligten Großbanken und Fondsgesellschaften deshalb mit juristischen Schritten gedroht und diese Drohung erst nach dem Austritt der betreffenden Player aus der NZBA wieder fallengelassen.

Anders als die US-Großbanken haben die deutschen Mitglieder der NZBA ihr Festhalten an den UN-Zielen der Klimaallianz bekräftigt. „Wir als Deutsche Bank bleiben der NZBA verpflichtet und werden weiterhin unsere Netto-Null-Verpflichtung umsetzen“, erklärte der dort für Nachhaltigkeit zuständige Jörg Eigendorf. Bei der Commerzbank hört sich das so an: „Unsere Mitgliedschaft bei der Net Zero Banking-Alliance ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie.“

Feuer-Katastrophe in Los Angeles auch Folge von Wokeness und Klima-Aktivismus?

Der neue Kulturwandel in den USA – weg von Klima-Aktivismus und Wokeness, hin zu pragmatischem Realismus – geht dabei weit über den Wirkungskreis von Wirtschaft und Finanzwelt hinaus und ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Aktuelles Beispiel hierfür sind auch die verheerenden Waldbrände rund um Los Angeles, die inzwischen auch die Frage nach der politischen Verantwortung aufgeworfen haben.

In Anbetracht der katastrophalen Folgen geriet zuletzt immer mehr die Prioritätensetzung der Politik, aber auch innerhalb der Feuerwehr von Los Angeles in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Am deutlichsten wurde dabei Schauspieler und Produzent James Woods, der in den sozialen Medien zum verbalen Rundumschlag ausholte:

Screenshot

„Die Waldbrände sind nicht vom Klimawandel verursacht, sondern von liberalen Idioten wie Gavin Newsom [Gouverneur von Kalifornien] und Karen Bass [Bürgermeisterin von Los Angeles]. Der eine versteht überhaupt nichts von Brandmanagement, die andere kann die Wasserreservoirs nicht füllen. Unsere neue Feuerwehr-Chefin [Kristin Crowley] hat das Amt übernommen und in ihrer Biografie angegeben, dass ihre Priorität der Inklusion, Vielfalt und Gleichberechtigung gilt. Da hat, glaube ich, jemand vergessen, alle Reservoirs mit Wasser zu füllen.“

Den Hintergrund dieser Kritik erklärte Schauspielkollegin Sara Foster via X: „Unsere Hydranten waren leer. Unsere Vegetation war überwuchert, das Gestrüpp wurde nicht gerodet. Unsere Stauseen wurden von unserem Gouverneur geleert, weil er Fische retten wollte. Das Budget unserer Feuerwehr wurde von unserer Bürgermeisterin gekürzt. Aber Gott sei Dank bekommen Drogenabhängige ihre Drogenpakete.“

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

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