2021 bekam der Ehemann des Virologen Hendrik Streeck, Paul Zubeil, eine hoch dotierte Führungsstelle im Bundesgesundheitsministerium. Bequemerweise nicht am Hauptsitz in Berlin, sondern im Bonn – wo Streeck und Zubeil mit dem Labradorrüden Sam gemeinsam leben und das Ministerium weiterhin einen Standort unterhält. Die Personalie, so argwöhnte damals mancher, gelte der „Einhegung“ des Virologen. Der sich für damalige Verhältnisse immer wieder halbwegs kritisch mit dem Regierungskurs auseinandersetzte. Doch auf Linie ließ sich der Professor nicht bringen – auch wenn es manche, mich eingenommen, befürchtet hatten. Mea culpa, Asche auf mein Haupt. Streeck wurde zwar nicht zu einem zweiten Bhakdi – aber er macht immer wieder Aussagen, die Lauterbach & Co. die Zornesröte ins Gesicht treiben dürften.
Auch jetzt wieder. Das Corona-Narrativ zerfällt gerade wie ein Kartenhaus. In den meisten Ländern ist das Virus kein Thema mehr. Doch Lauterbach & Co. krallen sich daran, wie einer, der bereits von einem Abhang gestürzt ist, aber sich mit den Zähnen noch an seinen Kanten festgebissen hat. Die Verbissenheit ist verständlich: Es geht ums politische Überleben. Und um die eigenen fanatischen Überzeugungen.
Da kommt Streeck, der dem Expertenrat der Bundesregierung angehört, alles andere als gerufen. „Es kann nicht mehr unser Ziel sein, jede Infektion zu vermeiden“, sagt er jetzt. Ketzerei für die Null-Corona-Jünger. Schlimmer noch: Streeck hält neue Corona-Maßnahmen für überflüssig. Selbst den heiligen Gral der Corona-Republik Deutschland entweiht er: Er ist gegen eine allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen. Die Maske als „wunderbare präventive Methode„ gegen Infektionen darzustellen, sei falsch, sagte Streeck der „Bild am Sonntag“. Die meisten Menschen steckten sich in Privaträumen an. Statt jemanden zum Maskentragen zu zwingen, solle man „besonders gefährdeten Menschen erklären, in welchen Situationen eine Maske wichtig ist“ und wie sie richtig getragen werde.
Es werde zwar steigende Zahlen im Herbst geben, so der Mediziner. Aber: Die Sommerwelle sei „von selbst entstanden und brach von selbst, ohne den Effekt von Maßnahmen„, sagte Streeck der „Bild am Sonntag„. „Maßnahmen können eine Corona-Welle verkleinern, aber nicht brechen.„
Wenn Sie nun einwenden, all das sei nichts Neues, muss ich Ihnen zustimmen. Kritische Stimmen sagen das seit langem. Wie etwa der Epidemiologe und Ex-Gesundheitsamtschef Pürner, oder seine Ärzte-Kollegen Wolfgang Wodarg und Sucharit Bhakdi. Aber dass mit Streeck nun einer der Virologen, die halbwegs auf Linie sind und auch nicht tabuisiert, auf die Linie derjenigen einschwenkt, die als „Corona-Leugner“ diffamiert werden, ist bemerkenswert. Und eine gute Nachricht. Die ich gerne vermelde, weil es davon viel zu wenige gibt in diesen Zeiten.
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