Von reitschuster.de
Heute möchten wir Ihnen einen Leserbrief vorstellen, der uns einen tiefen Einblick in den Bewerbungsprozess bei der Deutschen Post gewährt. Unser Leser beschreibt, wie er mit einer Mischung aus Inkompetenz, Desinteresse und einer generell negativen Arbeitsatmosphäre konfrontiert wurde. Es ist ein ernüchternder Bericht, der zeigt, wie weit Anspruch und Wirklichkeit in einem so wichtigen Unternehmen auseinanderdriften können. Wir laden Sie ein, diesen Erfahrungsbericht zu lesen und sich selbst ein Bild davon zu machen, wie es hinter den Kulissen der Deutschen Post aussieht. Ihr Feedback und Ihre eigenen Erfahrungen sind wie immer willkommen!
Guten Tag Herr Reitschuster, am 07.07. habe ich Ihren Artikel „Post wird zur Schneckenpost und verkauft es als Verbesserung“ gelesen. Genau in dieser Zeit befand ich mich in einem Bewerbungsprozess bei der Deutschen Post und habe die geballte Ladung an Inkompetenz der Personalabteilung und ein vermeintliches Desinteresse und eine Abneigung der Mitarbeiter bezüglich der Einarbeitung neuer potenzieller Mitarbeiter erlebt.
Dieses Erlebnis lässt für mich die Frage offen, wann es von der „Vier-Tage-Regel“ zur „Sieben-Tage-Regel“ bezüglich der Zustellung kommt. Denn die einzige Möglichkeit, den negativen Schwingungen zu entkommen, hat man, wenn man der deutschen Sprache nicht mächtig ist.
Anfangs vermittelt die Deutsche Post, dass sie interessiert sei, Mitarbeiter schnell zu rekrutieren, nicht mal 24 Stunden nach meiner Bewerbung kam ein Anruf und eine direkte Einladung für einen „Schnuppertag“, ohne viele Fragen zu stellen. Es wurde lediglich gefragt, ob ich einen Führerschein besäße, ob mein Führungszeugnis ohne Eintragungen sei und wann denn mein FRÜHESTER Starttermin wäre, den ich mit 22. Juli angab.
Am Tag des „Schnuppertags“ kam ich in die Niederlassung, jeder Mitarbeiter war fleißig am Briefe sortieren und richten, sodass ich mir erstmal einen Ansprechpartner suchen musste. Schließlich kam ein Mitarbeiter mit zwei Blättern, stellte sich mir nicht mal vor, sagte mir, ich solle das mal durchlesen: „Da geht es um Datenschutz, Postgeheimnis und dass ich nichts Negatives über den Arbeitgeber sagen darf und sowas“. Die Eloquenz der Person hat schonmal perfekt das Gegenteil widergespiegelt, was man sich von einem Dienstleistungsunternehmen, das auch Kommunikation symbolisiert, zu erwarten hat.
Nachdem mehrere Wochen zuvor der Termin für den Schnuppertag ausgemacht wurde, gingen wir schließlich los, um einen Mitarbeiter zu suchen, mit dem ich mich an die Arbeit machen kann, das hätte man im Vorfeld festlegen können.
Der erste Mitarbeiter, der gefragt wurde, stand da und hat nicht mal versucht, seine Abneigung zu verschleiern, einen neuen potenziellen Kollegen mitzunehmen und ihm die Arbeit zu zeigen. Die Antwort auf die Frage, ob ich bei ihm mitfahren könne, war „ich nehm heute niemanden mit“, bei dem zweiten Mitarbeiter war die Antwort ähnlich.
Nun hat man sich bei den ersten drei Personen, die man kennenlernte, nicht wie ein potenzieller Kollege, sondern wie ein Klotz am Bein gefühlt, dessen Anwesenheit eine einzige Last zu sein scheint.
Schließlich wurde ich mit einem jungen Mann auf die Tour geschickt, der seit ein paar Monaten im Unternehmen ist und der deutschen Sprache nicht mächtig ist, dennoch war er die beste Wahl, da man sich mit ihm auf Englisch unterhalten konnte und er einem von Anfang keinen Misskredit entgegengebracht hat.
Nach dem Sortieren ging es los, wir fuhren mit einem alten Lieferwagen, mit kaputter Kupplung und ohne Navigationssystem und haben noch einen Teil eines anderen Bezirks übernommen, da ein anderer Mitarbeiter nicht anwesend war. Mit Navigation über das Handy in einem kaputten Fahrzeug haben wir schließlich zu zweit die Arbeit gut erledigt.
Nachdem wir zurückgekehrt waren, füllte ich noch einen Bogen aus, wo ich das zweite Mal das frühste Eintrittsdatum, den 22., festhielt. Zwei Tage später kam eine Mail vom Personalbüro, ich solle kommen, den Vertrag unterschreiben, dass ich sofort loslegen kann. Ich erspare mir nun ein Kommentar hierzu.
Ich rief an, kommunizierte ein drittes Mal den früheren Starttermin und bat darum, einzutragen, dass ich gerne eine Woche später komme und unterschreibe. Die Dame am Telefon war jederzeit bestrebt, einen schnell zum Unterschreiben zu bringen, hat aber dann den finalen Termin nochmal um vier Tage verschoben, auf ihren Urlaub, sodass ich zu einem vertretenden Kollegen musste, bei dem ich gestern war. Als ich gestern in das Personalbüro kam, sprühten die Räumlichkeiten vor Negativität, der Mitarbeiter vor Ort war sehr unfreundlich und mit sich und der Welt unzufrieden. Wahrscheinlich war es der über Jahre andauernde Frust, durch die Privatisierung knapp eine Verbeamtung verpasst zu haben. Mir wurde erklärt, dass wenn man in der Befristung länger krank sei, der Vertrag nicht verlängert wird. Danach hatte ich gar nicht gefragt. Des Weiteren wäre der Vertrag zuerst auf drei Monate, danach auf zwei Jahre befristet und anschließend unbefristet. Die Negativität dieses Herren plus der anderen Personen, die mir entgegenkam, ließen mich nicht länger zögern, den Vertrag nicht zu unterzeichnen. Es ist ein Armutszeugnis, was für unqualifizierte und deviante Mitarbeiter sich um die Personalrekrutierung bei der Deutschen Post kümmern.
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