Von Kai Rebmann
Riley Gaines galt als eines der Toptalente im US-Sport. Als Schwimmerin räumte sie College-Titel in Serie ab – bis sie es im Becken mit biologischen Männern zu tun bekam. Inzwischen hat Riley ihren Badeanzug aus eben diesem Grund an den Nagel gehängt und ist heute eines der Gesichter von „XX-XY Athletics“, einer Organisation, die sich der Rettung des Frauensports verschrieben hat.
Das Ziel: Aus einer Graswurzelbewegung heraus biologische Männer, die sich als Frauen ausgeben, aus dem Frauensport zu verbannen und damit wieder für echte Chancengleichheit zu sorgen. Von den woken Verbänden und der Politik wird hier keine Hilfe zu erwarten sein. Eher im Gegenteil, dessen sind sich auch Riley und ihre Mitstreiterinnen bewusst.
Zu den wichtigsten und vor allem gewichtigsten Stimmen im US-Sport und darüber hinaus zählt der Sportartikel-Gigant Nike. Dieser fiel zuletzt, wie viele andere branchenübergreifende Weltmarktführer auch, aber vor allem durch woke Kampagnen auf, um damit zu den „Guten“ zu gehören. Das Aufstehen für Frauenrechte stand dagegen bisher noch nicht auf der Agenda des Unternehmens.
‚Hallo Nike, warum setzt ihr euch nicht für mich ein?‘
In einem inzwischen viral gegangenen Video setzt sich „XX-XY Athletics“ deshalb für eine klare Trennung zwischen Mann und Frau beim Sport und insbesondere den Schutz des Frauensports vor biologischen Männern ein und fordert Nike gemäß des Slogans „Just do it“ (etwa: Tu es einfach!) zum Handeln auf.
Zahlreiche junge Athletinnen sind im Umfeld der jeweils von ihnen betriebenen Sportart zu sehen und sagen Sätze wie diese: „Hallo Nike, warum setzt ihr euch nicht für mich ein?“ Oder: „Warum behauptet ihr, Frauen und Mädchen zu unterstützen, aber wenn wir euch am meisten brauchen, schweigt ihr?“
Jennifer Sey, Gründerin von „XX-XY Athletics“ und Initiatorin der Kampagne erklärte ihre Motivation gegenüber dem US-Portal OutKick so: „Immer mehr Männer steigen in den Frauensport ein, wodurch Mädchen und junge Frauen um Chancen, Sicherheit und Fairplay gebracht werden. Und keiner der Dachverbände oder großen Player im Sport steht für sie ein. Nike hätte die Möglichkeit, das Richtige zu tun, doch stattdessen stellen sie Wokeness über Frauen.“
Und dann nochmal direkt an die Konzernzentrale in Beaverton (Oregon) gerichtet: „Ich fordere Sie auf, das Richtige zu tun und für Athletinnen einzustehen, also für diejenigen, die Sie vorgeben zu unterstützen. Wir tun das bei ‚XX-XY Athletics‘. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich und die großen Player anschließen würden. Bis dahin ermutigen wir die Leute, mit ihrem Geldbeutel abzustimmen.“
Ein kaum verhohlener Boykott-Aufruf getreu dem Motto „Go woke, go broke“. Nike wäre in der Tat nicht das erste Unternehmen, das erst nach massiven Umsatzeinbußen und/oder Imageverlusten vom woken Gaul absteigt.
‚Nur die Frauen können das beenden!‘
Die Social-Media-Kampagne der Sportlerinnen hat inzwischen auch in Deutschland einige Aufmerksamkeit erregt, auch wenn deutsche Athletinnen in dem Video bezeichnenderweise nicht vorkommen. Ein X-Nutzer trifft mit seiner Kritik wohl genau ins Schwarze: „Nur die Frauen können das beenden, indem sie alle Wettkämpfe boykottieren, bei denen Männer sich als ‚Frauen‘ ausgeben. Wenn Frauen weiterhin an solchen Wettkämpfen teilnehmen, wird es nie enden.“
Ein paar couragierte Sportlerinnen treten @Nike mit Anlauf in den woken Hintern. Recht so!
Männer sind keine Frauen und andersrum. #SaveWomensSports #GoWokeGoBroke pic.twitter.com/FLvyYJLc5r
— Dr. David Lütke (@DrLuetke) October 11, 2024
Das Problem dabei ist natürlich, dass das für ambitionierte Frauen bedeuten würde, dass sie ihre Karriere opfern müssen. So wie es Riley Gaines getan hat, um ihrem Anliegen entsprechenden Nachdruck zu verleihen. Andererseits scheint dies aber – leider – tatsächlich der einzig gangbare Weg zu sein.
Denn bezeichnenderweise wurde das Kampagnen-Video auf TikTok bereits von der Werbung ausgeschlossen. Die absurde Begründung: „Hassrede“, unter anderem weil Nike „Frauenfeindlichkeit“ vorgeworfen wird. Ebenso bezeichnend: Das Unternehmen wollte sich auf OutKick-Nachfrage bisher offenbar nicht zu dem Hilferuf der mutigen Sportlerinnen äußern.
„Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“
sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Bei uns ist es wohl eher ein guter Anwalt – und der kostet Geld. Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber hat mich gerade angezeigt, weil ich es gewagt habe, ihre Amtsführung zu kritisieren. Es geht um mehr als nur diesen Fall. Es geht um das Recht, Kritik an den Mächtigen zu üben, ohne kriminalisiert zu werden. Helfen Sie mir, dieses wichtige Recht zu verteidigen! Jeder Beitrag – ob groß oder klein – macht einen Unterschied. Zusammen können wir dafür sorgen, dass unabhängiger Journalismus stark bleibt und nicht verstummt. Unterstützen Sie meine Arbeit:
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: Screenshot Youtube-Video „XX-XY Athletics“Bitte beachten Sie die aktualisierten Kommentar-Regeln – nachzulesen hier. Insbesondere bitte ich darum, sachlich und zum jeweiligen Thema zu schreiben, und die Kommentarfunktion nicht für Pöbeleien gegen die Kommentar-Regeln zu missbrauchen. Solche Kommentare müssen wir leider löschen – um die Kommentarfunktion für die 99,9 Prozent konstruktiven Kommentatoren offen zu halten.
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