ZDF-Journalist verhöhnt toten Papst Der aufgebahrte Benedikt XVI als "vergammeltes Pausenbrot"

Die Geschmacklosigkeit in der öffentlich-rechtlichen Parallel-Realität kennt keine Grenzen. Eigentlich kann man nur noch von einem „Biotop“ sprechen, wenn man sich die jüngste Eskapade ansieht. Tristan Herold, der auf seiner Twitter-Seite explizit angibt, dass er „Online-Autor beim ZDF“-Magazin ist, hat ein Foto des aufgebahrten toten Papstes veröffentlicht – mit folgendem Text: „Haha Leute kennt ihr das noch, als man das Pausenbrot über die Sommerferien in der Tasche vergessen hat 😂😂😂😂“

Eigentlich könnte man diesen Text hier beenden. Jeder denkt sich seinen Teil, wenn er so etwas liest. Was ich mir denke, schreibe ich lieber nicht – es wäre nicht schicklich. Nun kann jeder Fehler machen und einmal eine Geschmacklosigkeit von sich geben. Auch mir passiert das leider gelegentlich (wobei ich, zumindest was Tote angeht, doch einen gewissen Grundrespekt mitbringe – aber gerade im Umgang mit dem Tod läuft in unserer Gesellschaft immer mehr falsch, wie auch das Thema Corona zeigt). Herold löscht den Tweet aber nicht, er ist seit über einem Tag online, trotz massiver Proteste. Das sagt viel aus. Mehr noch: Herold legte sogar nach:

Das ZDF hat offenbar kein Problem mit den Ausfällen seines Mitarbeiters  – sonst hätte es Herold zumindest veranlassen können, den Bezug zu der gebührenfinanzierten Anstalt von seiner Seite zu löschen.

Billig und vorhersehbar

Hamed Abdel-Samad, der wegen seiner Islamkritik seit Jahren kein normales Leben mehr führen kann und nur noch unter Polizeischutz aus seinem Haus geht, schrieb den in meinen Augen besten Kommentar zu Herolds Entgleisung: „Die Satire darf alles, davon bin ich überzeugt. Doch wenn ihr euch über Jesus und den Papst lustig macht, aber euch nicht zutraut, Satire über Mohammed oder den Islam zu verfassen, dann ist euer Humor billig und vorhersehbar.“

Selbst aus der woken Medien-Blase gab es Widerspruch. „Tristan, man kann auch einfach mal löschen. Und sich fragen, wie man es selbst fände, wenn ein Mensch stirbt, der einem was bedeutet, und ein anderer macht so einen Spruch“, schreibt Miriam Hollstein, Chefreporterin im Hauptstadtbüro des stramm rot-grünen Portals „T-Online“. Doch Kollegen widersprechen: „Sehe ich anders: Ich finde, zu einem natürlichen Umgang mit dem Tod gehören durchaus auch Gammelfleisch-Witze. (Sind doch nur die ‘sterblichen Überreste‘)“, schreibt Aline v. Drateln, Autorin beim „Tagesspiegel“.

Die meisten Nutzer auf Twitter sahen das anders – hier eine Auswahl von Kommentaren.

    • Ich würde mir diesen Mut zum #Brachialhumor auch bei Vertretern anderer Religionen wünschen, Herr Herold!
    • Meine Güte, ist das widerlich. Und dieser geschmacklose Schuljunge lebt von meinen Gebühren? Wie deprimierend.
    • Anstand und linke Journalisten. Werden in diesem Leben keine Freunde mehr. (Humor und Linke kriegt man ohnehin während der Lebenszeit des Universums nicht mehr zusammen.)
    • Nein. Habe mein Pausenbrot stets rechtzeitig gegessen. Meine Eltern waren schließlich keine ZDF-„Journalisten“, denen der Überfluss aus allen Löchern kroch.
    • Was muss im Leben passiert sein, dass man so drauf ist. Auf einer Skala für Geschmacklosigkeit von 0 – 100 würde ich mal eine 200 geben. Aber ZDF passt da schon ganz gut.
    • Eines Tages gibt’s für euch keine Staatsgelder mehr und dann sitzt Du auf der Straße, aber das wird Dein geringstes Problem sein!
    • Du willst mein Kollege sein? Ich schäme mich. Das war mal ein ernsthafter Beruf.
    • Der Tweet ist peinlich, würdelos, megascheiße, geschmacklos und generell respektlos gegenüber Toten. Egal ob diese Papst waren oder Bäckereifachverkäuferin. Würden Sie solche Geschmacklosigkeiten auf der Beerdigung Ihres verstorbenen Verwandten zum Besten geben? Und wie sehr würden sich Ihre Eltern für Sie schämen.
    • Wissen Sie eigentlich, dass es eine stillschweigend akzeptierte Verhaltensnorm der Gesellschaft gibt, die da aus folgenden Werten besteht wie : Respekt, Anstand und Menschlichkeit?
      Einen Tweet abzusetzen, der gar nicht weiter davon entfernt sein kann, ist ein Armutszeugnis.
    • Wenn Dich ein Kind fragt: „Papa – was ist eigentlich ein empathieloser Vollpfosten?“ – dann reicht es als Erklärung vollkommen aus, ihm Ihren Tweet zu zeigen.
    • Man kann einem Menschen Gott sei Dank nicht die Würde nehmen. Aber man kann sich würdelos verhalten. Sieht man bei Ihnen.
    • Wie tief muss die Messlatte, an Primitivität, asozialem Verhalten/Denkweise, nicht vorhandener Kinderstube, sowie Grosskotzigkeit, beim ZDF liegen? Sie toppen sie, in jeder Hinsicht. Gratulation auch an Ihre Eltern.
    • Bubi, das ist geschmacklos.
      Aber in deinem Alter fehlt das Hirn.
    • Ich bin kein Fan von Missbrauch Ratzinger … aber Dich arme Wurst finanzieren zu müssen, hat es in sich.
    • Die Trottel-Schüler (aus denen dann später nix geworden ist) haben tatsächlich früher ihr Pausenbrot über die Sommerferien in der Tasche vergessen; kann mich noch gut an einige erinnern. Servus Tristan! 😁
    • Liebes ZDF, ist dieses Subjekt, das diesen Tweet verfasst hat, wirklich für das ZDF tätig? Entspricht das dem Mindset der Mitarbeiter oder ist das ein bedauerlicher Einzelfall?
    • Ich weiß ja nicht, wann sie Ihr Pausenbrot über die Sommerferien in der Tasche vergessen haben, aber es kann noch nicht lange her sein, so infantil, wie Sie sich hier äußern.
    • Wem Du eines Tages erwachsen bist, werden sich Deine Kinder für Dich schämen. 😘
    • Kann man in der privaten Chatgruppe für schwarzen Humor eventuell bringen.
    • Als öffentlich-rechtlich finanzierter „Gagschreiber“ sicherlich auch twitterbar, würde mich dann unbedingt noch über Kritiker, die das geschmacklos finden, lustig machen. Wirkt einfach am souveränsten.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Außer, dass einige Nutzer auf § 189 des Strafgesetzbuches hinweisen. Der besagt: Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. Wer das Andenken eines Verstorbenen verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Ich bin gespannt, ob bei dem ZDF-Journalisten der Ermittlungseifer der Justiz so groß ist wie bei anderen Verdächtigen? Auf jeden Fall hat die Polizei Dortmund schon per Tweet gemeldet, dass sie die Sache prüft: „Vielen Dank für Ihren Hinweis. Wir stehen mit der Polizei Köln in Kontakt und prüfen den Sachverhalt. Ihre Polizei Dortmund.“

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