Heute früh der Aufmacher auf „Focus Online“ in großen Lettern ganz oben auf der Seite: „Bei Lanz: Journalist wettert gegen Schwarz-Rot – Ich bin ehrlicherweise entsetzt.“ Ich klicke. Und traue meinen Augen nicht.
Michael Bröcker. Schon wieder. Der Mann ist inzwischen Dauergast bei Lanz, Dauerthema bei „Focus Online“ und offenbar auf einer Dauerempörungswelle unterwegs. Nur fragt sich: Wo, bitte schön, ist da die Relevanz?
Ein Journalist mit weniger Zugriffen als eine mittlere Regionalzeitung wird behandelt, als sei er der neue Peter Scholl-Latour. 284.000 Visits im Februar, das ist – mit Verlaub – etwa so relevant wie ein Fahrradtacho in der Wüste. Und trotzdem wird es zum Aufmacher, zum Medienecho, zur vermeintlichen Sensation.
Willkommen im Wanderzirkus der deutschen Talkshow-Republik.
Denn was wir hier erleben, ist kein Versehen – es ist Methode. Ein sich selbst bestärkender Echoraum aus Moderatoren, Journalisten und „Experten“, die sich gegenseitig einladen, beklatschen und bestätigen. Man kennt sich, man schätzt sich, man zitiert sich. Und wer aus der Reihe tanzt, der tanzt bald gar nicht mehr mit.
Schein-Debatten
Die Bühne, auf der das alles stattfindet, ist längst nicht mehr nur das Fernsehen – es ist die politische Bühne überhaupt. Was früher im Bundestag debattiert wurde, wird heute bei Lanz verhandelt. Ohne demokratische Kontrolle, aber mit klarer Rollenverteilung.
Und diese Rollen folgen nicht der Reichweite, sondern der Gesinnung.
Die Besuchszahlen im Februar im Vergleich:
Table.Media (Bröcker): 284.000 Besuche.
Tichys Einblick: 6,5 Millionen.
nius.de: 8,7 Millionen.

Und trotzdem wird Bröcker durch die Shows gereicht, als wäre er das Gewissen der Nation. Während Tichy, Reichelt oder kritische Experten wie Stefan Homburg draußen bleiben müssen – trotz oder gerade wegen ihrer Reichweite.

Ich weiß, was jetzt kommt: „Klingt beleidigt. Will doch bloß selber zu Lanz.“
Nein, glauben Sie mir: Ich will da gar nicht mehr hin. Nicht zu Lanz, nicht zu Illner – nicht mal mehr zu ServusTV, der letzten Talkshow, die überhaupt noch kritische Journalisten einlädt. Ich habe die letzten Einladungen allesamt abgesagt. Und das ist kein Kokettieren.
Ich war schon bei Lanz, bei Hart aber fair, bei Anne Will, in der Phoenix Runde. Ich muss da nicht mehr sitzen und mit Leuten über Demokratie diskutieren, die diese nur dann für schützenswert halten, wenn sie ihnen nutzt. Ich brauche das nicht mehr fürs Ego. Und ich brauche es auch nicht mehr für die Klickzahlen. Ich habe seit meiner Erkrankung mitsamt Not-Operation 2023 immer gesagt: weniger machen, weniger Lärm, mehr Leben. Gesundheit vor Reichweite – Gott sei Dank halte ich mich inzwischen auch dran.
Und trotzdem: Ich hatte Zeiten, da war meine Seite sogar stärker als Tichys Einblick. Heute sind es „nur“ noch 2,5 Millionen Besuche im Monat – ich habe bewusst zurückgefahren. Weniger Artikel, weniger Öffentlichkeit, weniger Dopamin. Aber wenn Millionenpublikum offenbar kein Kriterium mehr ist, um als Journalist ernst genommen zu werden – was ist es dann? Parteibuch? Netzwerk? Gesinnung?
Die Antwort liegt auf der Hand. Die Auswahl der Gäste folgt nicht journalistischer Relevanz, sondern politischer Berechenbarkeit. Die AfD wird kaum eingeladen, Rot-Grün ist fast immer überrepräsentiert, kritische Stimmen gibt’s nur, wenn sie garantiert kontrollierbar sind. Und wenn doch mal jemand aus der Reihe tanzt – dann gibt es einen doppelten Betrug. Zumindest bei Lanz. Denn das, was der Zuschauer für eine Livesendung hält, ist in Wahrheit zusammengeschnitten.
Dreister Hütchenspieler-Trick
Ich spreche aus Erfahrung. Als ich 2015 selbst bei Lanz war, dachte ich: „Wow, ich habe mich ganz wacker geschlagen.“ Die gesendete Fassung? Ich habe mich selbst kaum wiedererkannt. Zentrale Sätze fehlten, Kontexte wurden verschoben, Pointen rausgeschnitten. Es war, als hätte jemand mit der Nagelschere aus einem politischen Gespräch eine Zahnpasta-Werbung gebastelt.
Gerade durch die Verlagerung der politischen Debatte aus dem Bundestag in die Talkshows wird hier massiv in die demokratische Willensbildung eingegriffen – und die Zuschauer werden auf eine sehr subtile, kaum durchschaubare Art und Weise getäuscht. Man muss dazu nicht einmal lügen oder zensieren – es reicht, diejenigen, die eine andere Meinung haben, von der entscheidenden politischen Bühne auszuschließen. Was im Bundestag mit einer großen AfD-Fraktion nicht möglich wäre, ist in den Talkshows Alltag. Und alle scheinen sich daran gewöhnt zu haben.
Diese Art der Manipulation – auf Kosten der Gebührenzahler – ist ein doppelter Skandal. Denn wenn es private Medien wären, könnte man sagen: Privat ist privat. Aber diese Talkshows werden mit Zwangsgebühren finanziert. Sie sind zur Ausgewogenheit verpflichtet – und tun genau das Gegenteil.
Wir haben es hier mit Propaganda in Reinform zu tun – nach der Duden-Definition: „Systematische Verbreitung politischer, weltanschaulicher oder ähnlicher Ideen und Meinungen mit dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen.“
Sie blasen Zwerge zu Riesen auf und machen Riesen zu Zwergen. Und wundern sich dann, wenn das Vertrauen verschwunden ist.
Union als Komplize
Besonders bitter: Obwohl dieser ganze Talkshow-Wanderzirkus, genauso wie die öffentlich-rechtlichen Sender, inzwischen zu einem Propaganda-Apparat für Rot-Grün verkommen ist, spielen CSU und CDU dieses Spiel mit. Sie könnten mit ihren Ministerpräsidenten jederzeit diesem System den Strom abdrehen. Aber sie tun es nicht. Aus Feigheit. Aus Opportunismus. Oder weil sie selbst inzwischen rot-grün ticken wie Daniel Günther in Schleswig-Holstein.
Vielleicht sieht sich die CDU inzwischen lieber bei Lanz als im Bundestag. Und die CSU? Die schickt Dragqueens in den Kindergarten – vielleicht dürfen die bald auch mal bei Maischberger erklären, warum das angeblich „konservativ“ ist.
Ein System, das so funktioniert, funktioniert nicht für die Bürger – sondern gegen sie. Vielleicht wäre das mal ein Thema für Lanz. Natürlich mit Michael Bröcker.
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