Das Internet-Portal 10000flies ist heute eine der wichtigsten Messlatten in der deutschen Nachrichtenlandschaft. Jeden Tag misst es die Relevanz aller in den Medien erschienenen Beiträge. Als Kriterium gilt dabei, wie oft sie in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter geteilt wurden. Da gerade Twitter heute maßgeblichen Einfluss auf die politische Tagesordnung hat, ist die Reichweite dort sehr wichtig. In dem Netzwerk werden Themen und Akzente gesetzt. Meine Seite ist bei 10000flies regelmäßig gut positioniert. Öfter mal in der „Bundesliga“, also auf Augenhöhe mit Bild, Focus, Spiegel, Tagesschau und den ganzen Großen. Und fast schon täglich in den „Blog-Charts“, wo die großen Portale außen vor bleiben. Ich nenne sie im Spaß „Zweite Liga“.
Und jetzt das: Nachdem reitschuster.de bei den „Großen“ schon einmal auf Platz zwei war, kam meine Seite gestern auf Platz eins: Mit der von mir in Auftrag gegebenen, repräsentative Umfrage des renommierten Instituts INSA, nach der Angela Merkel die unbeliebteste Politikerin Deutschlands ist. Genauer gesagt mit dem Artikel darüber – der zeigte, dass die Art der Fragestellung, die zu diesem Ergebnis führt, genauso mit Vorsicht zu genießen ist wie die umgekehrten, die Merkel ständig riesige Beliebtheit bescheinigen. Der Text war ein (selbst-)kritisches Hinterfragen der Umfragen-Demokratie, des Framings, das dahinter steckt, und der Möglichkeiten, auf diese Weise zu manipulieren.
61.404 Mal wurde der Beitrag in den sozialen Medien geteilt. Damit ist er sogar in den Wochen-Charts auf Platz zwei:
Der Platz in der Relevanz-Rangliste ist wichtig, weil er belegt, dass das Thema die Menschen interessiert und eben auch relevant ist. Was es umso unglaublicher macht, dass kein einziges anderes Medium diese repräsentative Umfrage aufgegriffen hat. Ständig verbreiten die Nachrichtenagenturen, allen voran das Leitmedium dpa, Umfragen, die Merkel gute Werte bescheinigen. Sie laufen breit durch den Blätterwald bzw. die Internetseiten. Eine nicht weniger repräsentative Umfrage von einem renommierten Institut, die ein entgegen gesetztes Ergebnis bringt, wird dagegen tot geschwiegen. Wie es vorher schon mit der Umfrage war, die zu dem Ergebnis kam, dass eben nicht eine Mehrheit der Deutschen für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria ist (siehe hier). Beide exklusiv für meine Seite erstellten Umfragen habe ich den mehreren Nachrichtenagenturen, darunter dpa und AFP angeboten. Die Reaktion war schweigen. Die Agenturen und auch andere Medien versuchen also nicht einmal mehr den Anschein zu erwecken, Meinungspluralität zu wahren.
Die gute Nachricht: Der Spitzenplatz in der Relevanz-Rangliste zeigt, dass die großen Medien mit dieser Schweigetaktik nicht mehr durchkommen. Andere Medien hatten ja eine identische Umfrage in Auftrag gegeben, und dann wegen des „unpassenden“ Ergebnisses in der Schublade versteckt. Dank Internet und kritischen Seiten wie meiner finden andere Ansichten und Perspektiven doch ihren Weg zu den Menschen. Das Verschweigen ist deshalb ein riesiges Eigentor der Kolleginnen und Kollegen: Sie bringen sich damit selbst um ihre Glaubwürdigkeit. Und treiben die Leser kritischen, neuen Medien wie meiner Seite zu. Das ist Selbstmord aus Ideologie und vorauseilendem Bauchpinseln der Mächtigen heraus. Kurzfristig entlohnt die Staatskasse das mit Subventionen aus der Steuerkasse (siehe hier). Mittelfristig ist der Vertrauensverlust fatal. Ja suizidal.
Um ein Haar hätte ich geschrieben, dass die ganze Geschichte zeigt, wie man als Einzelner etwas bewegen kann. Doch das wäre ein grober Fehler gewesen, und eine Unhöflichkeit. Denn alleine könnte ich gar nichts bewegen. Ich kann es nur dank Ihrer Mithilfe! Weil Sie mich unterstützen! Ideell ebenso wie materiell! Die kritischen Umfragen außerhalb des Framing-Handbuchs sind nur mit Ihrer Hilfe möglich. Oft wurde ich gefragt in diesen Tagen, was sie kosten. Aus Vertraulichkeit INSA gegenüber darf ich keine Zahlen nennen. Aber so viel kann ich sagen: Die Merkel-Umfrage kostete mich etwa die Summe, die ich früher als Autor bei großen Medienportalen bzw. Zeitungen für drei bis fünf Geschichten an Honorar erhalten habe. Also ohne die Gefahr einer Überschuldung – aber auch nichts, was man unbedingt aus eigener Tasche schultern möchte. Die nächsten drei Umfragen sind bereits in Arbeit. Es geht um das Beherberbungsverbot, um das angeblich so große Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Sender (laut WDR (!) so groß wie seit Jahren nicht mehr), und noch ein anderes spannendes Thema. Die Ergebnisse zu den ersten beiden Fragen werde ich gleich am Anfang der Woche veröffentlichen. Ich bin selbst sehr gespannt.
Die kolossale Reichweite der Merkel-Umfrage zeigt, wie wichtig diese Umfragen sind, und welche Wirkung sie entfalten! Deshalb will ich weiter machen. Ideen habe ich genügend! Helfen Sie weiter mit, setzen Sie selbst einen Akzent gegen das Framing: direkt hier via Paypal oder Überweisung (IBAN DE92 1001 1001 2629 8468 32, N26 Berlin). Verwendungszweck: Meinung ohne Framing.
Bild: Drop of Light/Shutterstock
Text: br