Von Christian Euler
Mit einem extremen Maß an Eindimensionalität wirbt die Politik für die Impfung von Kindern und Jugendlichen. Geradezu immun gegen wissenschaftliche Kritik zeigt sich Gesundheitsminister Jens Spahn. Sekundiert wird der gelernte Bankkaufmann von den Impfstoffherstellern, die selbst Säuglinge mit ihren so begehrten Vakzinen beglücken wollen. Pfizer/Biontech arbeitet seit März in Freiwilligenstudien an einem Vakzin, der bis Herbst oder Winter für Kindern unter zwölf Jahren verabreicht werden soll – bis hin zu sechs Monate alten Säuglingen.
„Kinder impfen gegen den Lockdown? Das ist ärztlich unethisch!“, überschreiben die Hausärzte Thomas Maibaum und Wolfgang Schneider-Rathert ihren kürzlich in der Ärztezeitung erschienenen Gastbeitrag. Schon ein Blick in die Statistik zeigt, wie recht sie haben: Im vergangenen Jahr starben in der Altersklasse der Null-bis-19-Jährigen 13 Menschen im Zusammenhang mit Corona.
Laut einer im medizinischen Fachjournal BMJ erschienenen wissenschaftlichen Untersuchung liegt das Sterberisiko gesunder Kinder nur bei eins zu 2,5 Millionen. Laut dem Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, hatten alle an Covid gestorbenen Kinder schwerste Vorerkrankungen und sind nicht „an“, sondern „mit“ Covid verstorben.
Zunehmend mehr Mediziner warnen vor der Impfung von Kindern
Dass die unheilvolle Allianz aus Politik und Impfstoffherstellern ebenso unmoralisch wie gesundheitsgefährlich ist, zeigen auch jüngste Berichte aus Israel und den USA über mögliche Verdachtsfälle nach mRNA-Impfungen. Sie offenbaren, dass bei jüngeren Impflingen wenige Tage nach der zweiten Impfdosis seltene Fällen von Myokarditis, also Entzündungen des Herzbeutels, aufgetreten waren.
Immer mehr Mediziner warnen vor der Impfung von Kindern. Zutiefst beunruhigt zeigen sich 40 britische Ärzte in einem offenen Brief an den Vorstandsvorsitzenden der britischen Regulierungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte June Raine. „Kinder brauchen keine Impfung für ihren eigenen Schutz. Wir fordern unsere Regierungen und die Aufsichtsbehörden auf, Fehler aus der Geschichte nicht zu wiederholen und die Aufrufe zur Impfung von Kindern gegen Corona zurückzuweisen. Wir dürfen nicht die Generation von Erwachsenen sein, die durch unnötige Eile und Angst die Gesundheit von Kindern riskiert.“
„Es gibt keinen Grund zur eiligen Impfung von Kindern und Jugendlichen, weil Corona für die allermeisten, auch die meisten kranken Kinder und Jugendlichen keine ernsthafte Bedrohung darstellt“, sagte Medizinprofessor David Martin gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Martin ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinder-Endokrinologie & -Diabetologie, Kinder-Onkologie & -Hämatologie, zudem Inhaber des Gerhard-Kienle-Lehrstuhls für Medizintheorie und Leiter des Instituts für Integrative Medizin der Universität Witten/Herdecke.
'Schnellstmöglich die Jugendlichen vom gesellschaftlichen Druck befreien, sich zu impfen'
Zugleich ist er Co-Autor der bereits einer Peer Review unterzogenen Studie „COVID-19 Impfung für Kinderund Jugendliche? Vierzehn Argumente für einen rationalen Weg in Deutschland.“ Die Vorstudie, die noch vor der Begutachtung durch Kollegen steht, basiert auf einer Befragung von Pädiatern aus Praxis und Forschung sowie Eltern und den pädiatrischen Fachverbänden.
Darüber hinaus wurde dafür eine Vielzahl internationaler Studien zum Thema systematisch ausgewertet und anschließend dem Peer-Review-Verfahren unterzogen. Eine der Schlussfolgerungen lautet: „Es ist trotz Zulassungsstudien unklar, ob gesunde Kinder oder Jugendliche nachhaltig von einer COVID-19-Impfung profitieren. Hingegen gibt es viele Bedenken gegen eine solche Indikationsstellung.“
„Wir müssen schnellstmöglich Jugendliche und ihre Sorgeberechtigten vom gesellschaftlichen Druck befreien, sich zu impfen “, mahnt der Experte im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Es wäre für die Jugendlichen, für die Medizin und für das Vertrauen in den Impfgedanken insgesamt eine Katastrophe, wenn sich nach einiger Zeit doch herausstellen würde, dass diese neuartigen Impfstoffe doch seltene, schwerwiegende Nebenwirkungen haben, mit denen aufgrund begrenzter Daten nicht gerechnet wurde.“
Zudem müsse man beachten, dass die Sterblichkeit von Kindern im Zusammenhang mit Corona extrem gering ist. Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie nennt vier Kinder. Diese Zahl muss in Relation gesetzt werden zu einer Durchimpfung von mehr als 15 Millionen Kindern und Jugendlichen.
'Es spricht nichts dafür, dass gefährliche Mutanten von Kindern kamen'
„Wenn wir über die Impfung von Millionen Jugendlichen sprechen, sollten wir viel mehr wissen über die sehr wenigen Jugendlichen, die an oder mit Covid gestorben sind“, meint der Mediziner. Das Risiko für Kinder und Jugendliche, an COVID-19 zu sterben, sei weit geringer als im üblichen Straßenverkehr. Auch die Risiken von Langzeitfolgen sind für ihn kein Grund für eine Impfung: „Bisher waren fast alle Kinder und Jugendliche in Deutschland nach sechs Monaten wieder gesund.“
Ebenso wenig ein Grund sind die viel beschworenen und allzu gern zur Panikmache herangezogenen Mutanten: „Es spricht nichts dafür, dass gefährliche Mutanten von Kindern kamen, und keine Daten zeigen, dass eine Impfung der Kinder davor maßgeblich schützen würde. Medizinhistorisch lässt sich bezüglich vieler Infektionskrankheiten zeigen, dass, je seelisch und körperlich gesünder Kinder, Erwachsene und Tiere leben, umso weniger Gefahr für sie und ihre Umgebung besteht.“ Kindern und Jugendlichen ihre Grundrechte auf Partizipation und Teilhabe vollumfänglich zurückzugeben sei keine Frage, die von der Impfung abhängt, betont Kinder-Endokrinologe David.
Unabdingbar ist nun ein „sorgfältiger öffentlicher Diskurs“, wie ihn das Netzwerk Evidenzbasierte Medizin vor den Entscheidungen der Behörden und der Politik verlangt. Ob Gesundheitsminister Spahn & Co. dafür ein offenes Ohr haben, erscheint nach deren jüngsten Vorstößen höchst zweifelhaft.
Bild: Shutterstock
Text: ce
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