Wie geht es weiter mit dem Euro? Kann das ganze Gelddrucken wirklich ohne negative Folgen bleiben, wie uns die Europäische Zentralbank, Politiker und Journalisten weismachen wollen? Und wie steht es mit der Inflation? Offiziell ist sie immer noch sehr gering; gefühlt dagegen hat sie bereits beunruhigende Ausmaße angenommen – wie man an der Supermarktkasse deutlich spürt. All diese Fragen habe ich Markus Krall gestellt, Bestseller-Autor sowie Mitglied und Sprecher der Geschäftsführung der Degussa Goldhandel GmbH. Leider ist die Prognose des Wirtschaftswissenschaftlers alles andere als rosig.
Die offiziellen Statistiken zur Inflation, wie sie von den Behörden vorgelegt werden, seien verzerrend, mahnt der Wirtschaftswissenschaftler Krall – weil etwa so wichtige Elemente wie die Mieten nicht in die sogenannten Warenkörbe mit einfließen. Es seien gewaltige Blasen bei Werten geschaffen worden, die aktuell große Geldmengen absorbierten – etwa in den Aktien- und Immobilienmärkten. Aber von dort werde sich die Inflation in den Alltag hineinfressen. Dieser Prozess beginne mit den Rohstoffpreisen. Man könne das aktuell schon bei Baustoffen bemerken – wo die Preise regelrecht explodiert seien: „Von dort aus findet die Inflation auch ihren Weg in die langfristigen Konsumgüter“. Schon heute könnten Autos nicht mehr ausreichend produziert werden wegen Problemen mit den Lieferketten. Auch das schüre die Inflation – zunächst gar nicht messbar, weil die Automobilpreise formell nicht ansteigen, aber die Rabatte wegfallen, was einer verdeckten Preissteigerung gleichkomme. Kralls Diagnose und Prognose: „Jetzt mündet die riesige Gelddruck-Orgie in Inflation.“
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Bild: Shutterstock
Text: br