1,8 Millionen Besucher im Oktober Neuer Rekord – 632 Prozent Zuwachs seit Mai

Es ist unglaublich: Gerade kamen die neuesten Zahlen von Similarweb. Meine Seite hatte demnach im Oktober 1,8 Millionen Besucher und 3,2 Millionen Aufrufe. Das sind 25 Prozent mehr als im September, und sage und schreibe 632 Prozent mehr als im Mai. Fast doppelt so viele wie das „Neue Deutschland“ (0,9 Millionen) und nicht mehr viel weniger als der „Cicero“ (2,0 Millionen) – traditionelle Medien mit Redaktion und allem drum und dran und viel mehr Beiträgen pro Tag. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass dieser Erfolg weniger auf mich zurückzuführen ist, als vielmehr darauf, dass viele klassischen Medien wie etwa die Welt oder die Frankfurter Allgemeine zielgerichtet an ihrer eigentlichen Leserschaft vorbeischreiben. Sie vergraulen diese regelrecht durch ihr Anbiedern an den linksgrünen Zeitgeist.

Ich möchte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle ganz herzlich für Ihr Vertrauen und Ihr Interesse danken. Für Ihre rege Anteilnahme, für die unzähligen Zuschriften und Kommentare. Die alle zu beantworten ich zwar schon lange nicht mehr schaffe (Asche auf mein Haupt – aber sonst käme ich nicht mehr zum Schreiben), die aber ein unergründlicher Quell an Motivation sowie Themen sind und unglaublich wertvoll. Ohne all Ihre Zuschriften und Themen-Hinweise wäre die Seite so gar nicht möglich. Ohne die vielen freiwilligen Helfer. Die Texte korrigieren und redigieren. Ohne all diejenigen, die mit ihrer finanziellen Unterstützung den inzwischen doch in jederlei Hinsicht sehr aufwändigen Betrieb der Seite erst möglich machen. Für die vielen rührenden Momente. Etwa gestern, als ich ein Paket mit Honig von einem Imker bekam. Mit einem bewegenden Brief und dem Hinweis, Honig mache stark und widerstandsfähig. Oder die Mail von einem Fahrrad-Mechaniker, der mir anbot, mein Fahrrad, mit dem ich in Berlin immer unterwegs bin, auf Vordermann zu bringen.

All das ist sehr motivierend und bestärkend. Ich sehe es als Auftrag. Und auch als Verpflichtung. Unbequem und kritisch zu bleiben! Niemandem nach dem Mund zu schreiben. Mich und meine Arbeit auch künftig ständig selbst zu hinterfragen. Versuchungen wie Eitelkeit, Arroganz und Abheben zu widerstehen. Stattdessen Demut an den Tag zu legen. Mir meiner (leider vielen) Fehler und Unzulänglichkeiten bewusst zu sein. Und mich nicht unterkriegen zu lassen von Anfeindungen und unfairen Attacken. Wie gestern in der Bayerischen Staatszeitung, die Helmut Markwort, meinen alten Chef und den Gründer des Focus, attackierte, weil er eine Empfehlung für meine Seite abgegeben hat.

Helmut Markwort über reitschuster.de

Der Autor des Berichts, der auch für die Zeit und den Spiegel schreibt, greift zu dem üblichen Framing. So wird meine Seite als „umstritten“ und „rechts“ bezeichnet. Dass man sich auch als jemand, der sozialdemokratisch gefärbt ist, heute schon dieses Etikett anheften lassen muss, zeigt, wie absurd und manipulierend hier agiert wird. Und dass „umstritten“ heute zur Diffamierung genutzt wird, ist absurd. Ich würde es zugespitzt so ausdrücken: Wer als Journalist nicht „umstritten“ ist, kann kaum ein echter Journalist sein. Weiter heißt es in dem Beitrag als Vorwurf, ich würde „Corona-Verharmlosern eine Plattform bieten“. Die Kollegen merken offenbar gar nicht mehr, wie sehr sie damit selbst dokumentieren, dass sie sich vom Journalismus verabschiedet haben. Denn hier wird mir zum Vorwurf gemacht, dass ich genau das tue, was Aufgabe unseres Berufs ist: Denjenigen eine Stimme zu verleihen, die die Regierung und ihre Maßnahmen kritisieren.

Das werde ich weiter machen. Genauso wie ich im März denen eine Stimme verlieh, die damals noch als Verschwörungstheoretiker galten, weil sie vor Corona warnten. Als Gesundheitsminister Spahn es noch mit einer Grippe verglich. Und wenn sich morgen die Stimmung wieder um 180 Grad wendet, werde ich erneut denjenigen eine Plattform bieten, die gegen den Strom schwimmen. Genau so verstehe ich Journalismus. Als vierte Macht. Und genau deshalb bin ich so froh, dass ich diese Kontrollfunktion jetzt in der Bundespressekonferenz zumindest ein wenig ausüben kann. Viele Leser schrieben mir: Warum tun Sie sich das an, Sie sehen doch, Sie bekommen eh keine Antworten. Aber genau das zu dokumentieren ist Aufgabe eines Journalisten. Und wenn die Mächtigen keine Antworten geben, besagt das oft mehr als ellenlange Antworten. Wie gereizt Regierungssprecher Seibert auf meine Fragen reagiert, sehe ich nicht nur als Qualitätsbeweis – sondern auch als wichtige Entlarvung (siehe meine Geschichte „Merkels Sprecher gibt Empfehlung für reitschuster.de“).

Für mich stellt sich jetzt die Frage, wie es weiter geht mit meiner Seite. Auch mittelfristig ist die jetzige Schlagzahl für einen Einzelkämpfer kaum zu halten. Schon allein wegen des permanenten Schlafmangels. Andererseits ist das Interesse so groß, dass ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch nicht enttäuschen will. Dennoch ist manchmal weniger mehr: Insofern hoffe ich, Sie sind mir nicht böse, wenn an manchen Tagen auch mal wieder wie früher nicht so viele Artikel erscheinen. Auch ein kräftiger Motor hält einen Dauerbetrieb nicht ewig aus. Lieber geringere Zahlen als umkippen!

Umgekehrt werde ich auch weiter nach Kräften versuchen, die Seite breiter aufzustellen. Ich habe schon jetzt ein tolles Team mit Autoren, die ich fachlich wie menschlich sehr schätze. Ekaterina Quehl ist zu einem entscheidenden Rückgrat für die Seite geworden. Andere wirken im Hintergrund ebenso unermüdlich unersetzlich mit, wollen aber anonym bleiben. Ich werde versuchen, das Team noch zu erweitern, die Arbeitsteilung noch zu verbessern. Aber ich will, dass meine Seite, die als kleine Homepage begann (nachzulesen ist die Geschichte hier), ihren ganz individuellen, persönlichen Charakter behält. Und nicht zu irgend einem unpersönlichen News-Portal wird.

Ich bin jedem dankbar, der meine Seite und mich auf unserem weiteren Weg begleitet. Als Leser, als Kommentator, als Leserbriefschreiber, als Unterstützer, als konstruktiver Kritiker. Ich habe das Gefühl, dass hier etwas ganz Besonderes entstanden ist: Eine Gemeinschaft. Von Menschen mit ganz unterschiedlichen Ansichten, von links bis rechts, die vor allem eines eint: Ein kritischer Blick. Der Hang zum Hinterfragen. Auch von sich selbst. Ich bin glücklich und stolz auf das, was hier zusammen gewachsen ist.

Auf viele neue Treffen auf meiner Seite!

Und hoffentlich irgendwann auch einmal analog!

Ihr
Boris Reitschuster


Bild:REDPIXEL.PL/gualtiero boffi/Shutterstock / bearbeitet Ekaterina Quehl
Text: br

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