Von Alexander Wallasch
Die erste umfangreiche Dokumentation zu Impfschäden und -nebenwirkungen kommt aus Österreich und wurde dort gerade bei Servus TV in der Sparte „Servus Reportage“ gezeigt (Mediathek). Das macht noch einmal mehr Sinn, weil im österreichischen Parlament gerade die Impfpflicht beschlossen wurde.
Der Regisseur der Dokumentation ist hier keine Überraschung: Filmemacher Bert Ehgartner ist bereits als Impfkritiker bekannt. Schon 2015 in „Die Akte Aluminium“ rief Ehgartner zum Verzicht auf bestimmte Impfungen auf. Seine dort publizierten Thesen wurden unter anderem vom Paul-Ehrlich-Institut scharf kritisiert. Ehgartner ist also Kummer gewohnt und traut sich was.
Ehgartners bei Servus TV ausgestrahltes Werk heißt „Im Stich gelassen – die Covid-Impfopfer“. Und der Sender kündigt seinen Film im Vorfeld so an:
„Bisher gibt es hunderte Beschwerden von ‚Impfgeschädigten‘, die über physische und psychische Nebenwirkungen nach ihrer Covid-Impfung klagen, die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein und es wird darüber ein Mantel des Schweigens gebreitet.“
Diese Reportage zeigt Schicksale von Impfgeschädigten und spricht mit Experten, die die aktuelle Lage einschätzen. Und viele stellen sich die Frage, wer haftet für Impfschäden? Eine klare Antwort darauf gibt weder die österreichische Ärztekammer noch die dortige Bundesregierung.
Auch für deutsche Zuschauer ist der Film interessant. Denn hierzulande ist die Impfpflicht noch lange nicht vom Tisch. Trotz vielfacher Einwände in allen Lagern beharrt der neue deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach darauf, diese Pflicht einzuführen. Seine unklare Motivation gibt Anlass für Spekulationen – auch über die Eignung dieses starrköpfigen Mannes in diesem aktuell so bedeutsamen Amt.
Ehgartners Dokumentation hat die fernsehtaugliche Länge von etwas über 45 Minuten. Es beginnt mit einer Zusammenfassung: 60 Millionen Injektionen eines Impfstoffes gegen Corona wurden 2021 in Österreich verabreicht, Sebastian Kurz kommt zu Wort: „Die Impfung ist der Game-Changer“, sie sei der „Anfang vom Ende der Pandemie“, so der damalige verantwortliche Bundeskanzler.
Jede 380ste Impfung soll in Österreich zu einer Verdachtsmeldung auf Nebenwirkungen geführt haben, heißt es weiter. Man darf gespannt sein, wie der Film hier erwartbare Impfnebenwirkungen von Impfschäden trennt.
Den österreichischen Behörden wurden über 200 Todesfälle in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung gemeldet. Noch nie wurden in kurzer Zeit so viele Menschen geimpft.
Der österreichische Epidemiologe Gerald Gartlehner kommt zu Wort. Er hat früher auch staatliche Stellen fachlich beraten. „Da wurde überhaupt nicht auf die unbestrittenen Schäden eingegangen“, kritisiert er aktuell den Umgang der Behörden mit dem Wissen um Risiken der Impfung.
Ehgartner präsentiert eine ganze Reihe erschütternder wie glaubwürdiger Impfopferfälle. Betroffene, die von ihren körperlichen Schädigungen berichten und Angehörige, die es stellvertretend für ihre Verstorbenen tun müssen.
Ein junger männlicher Patient berichtet von seiner akuten Herzmuskelentzündung: Ab der Krankenhaus-Entlassung musste er für einige Monate einen tragbaren Defibrillator tragen, der im Notfall Stromschläge auslöst, wenn nach Messung Gefahr diagnostiziert wird. Der Schaden soll laut Auskunft seiner Ärzte bis heute nicht ausgeheilt sein.
Der impfkritische Münchner Kinderarzt Martin Hirte – er hatte jüngst gegen das Verbot von Montagsspaziergängen geklagt – kommt ebenfalls in der Reportage zu Wort. Hirte erzählt von einer amerikanischen Studie, welche die Wahrscheinlichkeit einer Herzmuskelentzündung bei jungen Männern sogar bei 1:1800 festgestellt haben will.
Weitere Einzelfälle: Pflegerinnen aus Krankenhäusern und Altenheimen berichten Alarmierendes im Gefolge der Impfungen; von Patienten, die Tage nach der mRNA-Impfung tot aufgefunden wurden. Eine Krankenschwester erzählt: „Wir haben viele Patienten innerhalb kürzester Zeit verloren.“
Nun ist es wichtig und höchste Zeit, dem einzelnen tragischen Fall eine Stimme zu geben, auch stellvertretend für die vielen Geschädigten. Das ist ein Verdienst von ServusTV, hier die beschämende Angstbarriere der Altmedien zu durchbrechen.
Anschließend ist es hilfreich, diese tragischen Fälle präzise in ein Gesamtbild einzuordnen.
Erschreckend sind die Ausgrenzungserfahrungen, von den die Betroffenen berichten: Die Ärzte wissen nicht weiter. Der mutmaßlich an der Impfung Erkrankte wird so zum Störenfried an der Idee einer harmlosen Impfung gemacht.
Professor Christof Kuhbandner kommt zu Wort, er ist Wissenschaftler und hat sich mit den nüchternen Zahlen der Pandemie beschäftigt. Kuhbandner ist Kritiker der Corona-Maßnahmen. In 2020 hatte er sich vehement gegen die Maskenpflicht ausgesprochen. Kuhbandner ist Mitglied im Verein „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie, e.V.“, dem auch Prof. Sucharit Bhakdi angehört.
Die unerhörte Beobachtung von Kuhbandner, die er aus einer englischen Studie ableitet: Immer, wenn bestimmte Altersgruppen geimpft wurden, stieg die Sterberate der Ungeimpften derselben Altersgruppe an. Eigentlich ein absurder Effekt. Aber so absurd nicht, sondern schockierender Weise damit begründet, so fand der Wissenschaftler heraus, dass Erstgeimpfte in den ersten zwei Wochen den Ungeimpften zugeschlagen wurden.
Prof. Kuhbandner überprüfte, wie es in Deutschland aussieht, und stellt hier Gleiches fest. Ein identisches Muster der Übersterblichkeit ließe sich auch für die Zweit- und sogar schon für die Boosterimpfung beobachten.
Aber um wie viele Fälle geht es hier? In der Kalenderwoche 47/2021 und im Vergleich mit 2016-2019 sind das 4.788 Todesfälle mehr als üblicherweise. Also fast 700 Todesfälle im Schnitt mehr pro Tag. Kuhbandner zitiert Söders „unglücklichen Vergleich“, auch hier wäre es dann so, als würden jeden Tag zwei Flugzeuge abstürzen.
Weitere gravierende Einzelfälle kommen in der Dokumentation auf ServusTV zu Wort. Krankenhauspersonal berichtet von Schädigungen im Kollegenkreis nach Impfungen.
Der Film geht auch der Frage nach, warum Ärzte so wenig aufklären über mögliche Nebenwirkungen der Impfung. Der schon genannte österreichische Regierungsberater und Epidemiologe Gartlehner kritisiert die einseitige Impfpropaganda: Es würde in offiziellen Verlautbarungen aus dem Ministerium gar nicht eingegangen auf die unbestrittenen Schäden, die eine Corona-Impfung haben kann.
Weitere Einzelfall-Schilderungen. Auch das ist sicher ein Verdienst dieser eindringlichen Reportage, dass hier den Betroffenen eine Stimme gegeben wird. Von einer mRNA-Impfung schwer geschädigte Menschen, die bisher viel zu selten zu Wort gekommen sind. Diese Betroffenen müssen sich jetzt damit auseinandersetzen, dass der Staat sie demnächst zu einer Impfung zwingen will.
Für eine grundsätzliche Bewertung allerdings taugen solche Fälle zunächst nicht, hier muss die Wissenschaft mit nüchternen Zahlen unterstützen, so wie es ja zuvor Prof. Kuhbandner getan hatte.
Die Off-Stimme der Reportage erzählt: „Im Dezember 2021 erhalten Mediziner in ganz Österreich Post von Thomas Szekeres, dem Präsidenten der Ärztekammer.“
Im Schreiben stellt Szekeres fest, dass es für Ärzte keinen Grund gibt, Patienten von einer Covid-Impfung abzuraten. Beim Zuwiderhandeln werden entsprechende Sanktionen angedroht.
Eine Ärztin meint, dass man so daran gehindert würde, Patienten über Nebenwirkungen aufzuklären. Aber gibt der Brief der Ärztekammer das tatsächlich her? Hier war ja zunächst davon die Rede, dass man nicht von der Impfung abraten soll. Ist der Hinweis auf Nebenwirkungen bereits ein Abraten? Ein aktives Abraten jedenfalls ist es nicht. Aber es muss sich für die Ärzte anfühlen wie Spazierengehen auf einer weichen Matratze.
Eine Ärztin berichtet aus ihrer Praxis von einer Vielzahl an Zunahmen von Gürtelrosen und Thrombosen, drei Patienten seien sogar vorübergehend erblindet nach Thrombosen in den Augen. Der Augenarzt hätte diese Impfnebenwirkung nicht gemeldet. Lediglich im Gespräch ihr gegenüber hätte er den Zusammenhang als solchen anerkannt.
Gerald Gartlehner ist ein zentraler Gesprächspartner für kritische Wissenschaft in dieser Reportage. Er lehrt aktuell in den USA. Und Gartlehner attestiert der österreichischen Regierung, kritische Stimmen systematisch unterdrückt zu haben. Eine ausgewogene Darstellung hätte hier gefehlt. Der Professor hofft auf ein „Durchrauschen“ der Omikron-Welle, damit sei dann die Ausgangslage deutlich verbessert und die Pandemie zu bewältigen dank umfassender „Hintergrund-Immunität“.
Eine mehrfach zu Wort kommende Krankenschwester aus Fulda erklärt zum Ende der Reportage mit einer Art Galgenhumor-Lächeln: „Ich bin weder Querdenker, noch Rechtsextremist, noch sonst irgendwas in der Richtung. Ich bin einfach Krankenschwester, Mutter und ein Mensch.“
Noch einmal spricht Prof. Kuhbandner. Er hat Wissenschaftler in weiteren Ländern kontaktiert, die anschließend die gleiche Tendenz beobachten konnten, wie er auch. Wieder die Off-Stimme der Reportage: „Jede neue Zusatzanalyse untermauert seine Resultate.“
Und an der Stelle wird dem interessierten Zuschauer auch klar, dass er hier gerade eigentlich zwei Reportagen in einer zu sehen bekommen hat: Auf der einen Seite die Stimmen der von Impf-Nebenwirkungen und -Schäden so schwer Betroffenen.
Und eine Reportage, die eine beklemmende wissenschaftliche These behandelt, die besagt, dass es möglicherweise im Zusammenhang mit mRNA-Impfungen eine wirklich alarmierende Übersterblichkeit gibt. Sollte sich hier ein kausaler Effekt bestätigen, dann stehen wir weltweit vor einem echten Desaster.
Dieser Moment wird zum echten Schwergewicht, zum Hammerschlag der Reportage auf die Trägheit der Berichterstattung der Altmedien. Hier darf die Aufmerksamkeit der kritischen Wissenschaft nicht nachlassen und die Medien müssen hier beherzter zufassen und berichten, um so eine breite Debatte um die Beobachtungen Prof. Kuhbandners und weiterer Kollegen aufzumachen.
Eine sehenswerte Reportage, die weitere Fragen aufwirft, deren Antworten in der Debatte um einen Impfzwang entscheidend sein können.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine.
Alexander Wallasch ist gebürtiger Braunschweiger. Er schrieb schon früh und regelmäßig Kolumnen für Szene-Magazine. Wallasch war 14 Jahre als Texter für eine Agentur für Automotive tätig – zuletzt u. a. als Cheftexter für ein Volkswagen-Magazin. Über „Deutscher Sohn“, den Afghanistan-Heimkehrerroman von Alexander Wallasch (mit Ingo Niermann), schrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: „Das Ergebnis ist eine streng gefügte Prosa, die das kosmopolitische Erbe der Klassik neu durchdenkt. Ein glasklarer Antihysterisierungsroman, unterwegs im deutschen Verdrängten.“
Bild: screenshot https://www.servustv.com/aktuelles/v/aa1uhra88dp5llzqs7cp/
Text: wal
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