Traue keiner Umfrage, bei der du nicht selbst vorab für das richtige „Framing“ gesorgt hast, also für die richtige Weichenstellung, könnte man in Abwandlung eines alten Zitats von Winston Churchill zu Statistiken sagen. Mit politisch passenden Umfragen, in denen geschickte Formulierungen der Fragen dezent die Marschrichtung vorgeben, wird in Deutschland massiv Stimmung geschürt. Vor allem von den öffentlich-rechtlichen Medien. Ich versuche, mit eigenen Umfragen gegenzuhalten, die ich bei dem Meinungsforschungsinstitut INSA in Auftrag gebe. Ich nehme dabei nicht für mich in Anspruch, objektiv zu sein in meinen Fragestellungen. Niemand kann völlig objektiv sein. Aber ich will die Mechanismen entlarven und vor Augen führen – etwa mit der Umfrage, die ergab, dass Bundeskanzlerin Merkel die unbeliebteste Politikerin in Deutschland ist. Dabei sollte diese Befragung nur aufzeigen, dass sie genauso irreführend sein kann wie die umgekehrte, sehr verbreitete Fragestellung – wer die beliebteste Politikerin in Deutschland ist. Daneben versuche ich durch diese Umfragen auch Stimmungsbilder im Land wiederzugeben.
Aktuell habe ich für dieses Wochenende zwei sogenannte „Thesen“ bei INSA in Auftrag gegeben. In der einen geht es um die Abwägung zwischen Gesundheit und Freiheit. In der anderen darum, wie mit Kritikern der Corona-Maßnahmen in den Medien umgegangen werden soll, die wir alle über unsere Gebühren bezahlen müssen. Auf Anregung einiger Leser will ich vorab diese Fragen hier zur Abstimmung stellen. Denn es ist sehr spannend, wie weit die Meinung meiner Leser von der in der Gesamtbevölkerung abweicht. Eines verrate ich schon vorab: Die Antwort auf eine der Fragen hat mich sehr überrascht, und ebenso die Freunde und Bekannten, denen ich das Ergebnis schon vorgelegt habe. Ich freue mich auf Ihre Teilnahme – und werde dann morgen und übermorgen die Ergebnisse von INSA veröffentlichen, die einzig und allein Sie durch Ihre Unterstützung ermöglicht haben.