Von Kai Rebmann
Das Narrativ von der wirksamen und sicheren Corona-Impfung bekommt immer mehr Risse. Von einem zuverlässigen Schutz vor Ansteckung und der völligen Freiheit von Nebenwirkungen spricht schon lange niemand mehr. Nicht einmal Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der noch im Juni 2020 dringend vor dem überhasteten Einsatz von mRNA-Impfstoffen gewarnt hatte. Ähnlich überraschende Töne schlug nun auch Dr. Deborah Birx an, die sich in der Vergangenheit schon einige Meriten in der Erforschung eines Impfstoffes gegen HIV erworben hatte. Im Jahr 2014 wurde die Medizinerin von Barack Obama ins Weiße Haus berufen und amtierte später unter Präsident Donald Trump als Koordinatorin für die Bekämpfung von Covid-19 und Mitglied der Corona-Taskforce der Regierung. Kurz nach dem Amtsantritt von Joe Biden musste Birx von ihren Regierungsämtern zurücktreten, nachdem bekannt geworden war, dass sie Thanksgiving an einer Familienfeier teilgenommen hat, obwohl sie ihre Landleute zuvor dazu aufgerufen hatte, auf nicht absolut notwendige Reisen zu verzichten.
Vor wenigen Tagen hat Dr. Deborah Birx dem US-Sender Fox News nun ein Interview gegeben, in dem sie zugab, von Anfang an nicht wirklich von den gängigen Impfstoffen überzeugt gewesen zu sein. Wörtlich sagte die Ärztin: „Ich wusste, dass diese Impfstoffe nicht vor einer Infektion schützen. Und ich denke, wir haben diese Impfstoffe überbewertet, so dass die Leute dann geglaubt haben, sie würden auch nicht vor schweren Verläufen und Hospitalisierungen schützen. Aber das tun sie. Um es klar zu sagen: 50 Prozent der Menschen, die an (und mit) Omikron gestorben sind, waren schon älter und geimpft.“ Während Impfskeptiker nicht nur in Deutschland auf das Übelste diffamiert wurden, äußerte Dr. Birx im Interview mit Fox News, zumindest rückblickend, sogar Verständnis für die offensichtlich begründeten Zweifel am Impf-Narrativ. Ganz nach dem Motto: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht!
Auch Dr. Birx rät inzwischen zu Virostatika – aber nur vom richtigen Hersteller
In ihrem gerade erschienenen Buch „Silent Invasion“ lässt Birx kaum ein gutes Haar an der Corona-Politik unter Donald Trump, den sie für den aus ihrer Sicht katastrophalen Verlauf der sogenannten „Pandemie“ verantwortlich macht. Dabei war es ihr ehemaliger Chef gewesen, der die Wirkung der mRNA-Impfstoffe immer in Frage gestellt und bei der Behandlung von Corona-Patienten stattdessen Medikamente wie Ivermectin empfohlen hatte.
Umso erstaunlicher ist, wie das frühere Mitglied der Corona-Taskforce im Weißen Haus heute über die einst belächelten Virostatika denkt. Im Interview mit Fox News gab Dr. Birx zu Protokoll: „Egal ob jemand geimpft, geboostert oder nicht geimpft ist, Tests und Paxlovid sind der Schlüssel. Es wirkt und ist ein großartiges Virostatikum. Und es wird viele Leben retten, insbesondere bei den über 70-jährigen. Wenn Sie sich die Hospitalisierungen ansehen, sind es vor allem die über 70-jährigen, die in den Krankenhäusern behandelt werden.“ Paxlovid ist seit dem 25. Februar in der EU als erstes antivirales Arzneimittel zur Behandlung von Corona-Patienten erhältlich und kann auf ärztliche Verordnung über die Apotheken bezogen werden.
Wer die Äußerungen von Deborah Birx in ihrer Gänze verstehen und einordnen will, der sollte sich ins Gedächtnis rufen, dass Paxlovid ein antivirales Arzneimittel aus dem Hause Pfizer ist. Ähnlich wie auch schon bei den Impfstoffen scheint es auch bei den Virostatika so gewesen zu sein, dass die Zulassung von entsprechenden Präparaten nicht zuletzt auch davon abhing, von welchem Hersteller diese entwickelt wurden. Oder ist es nur Zufall, dass sowohl in den USA als auch in Europa einzig und allein auf die Impfung gesetzt wurde und die EMA erst grünes Licht für ein Virostatikum gegeben hat, als Pfizer ein entsprechendes Mittel am Start hatte? Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch Paxlovid, ebenso wie die Genfähren, nur über eine bedingte Zulassung verfügt.
Die Aufarbeitung der „Impf-Kampagne“ steht erst am Anfang
Äußerungen wie jene von Karl Lauterbach oder Deborah Birx rücken eine drängende Frage immer weiter in den Vordergrund: Wer hat wann was gewusst? Der Bundesgesundheitsminister hat nachweislich spätestens im Juni 2020 gewusst, dass die mRNA-Impfstoffe nicht das werden leisten können, was von ihnen behauptet wurde. Warum er dann trotzdem zu einem ihrer lautesten Befürworter geworden ist, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Deborah Birx hat eigenem Bekunden zufolge ebenfalls von Anfang an gewusst, dass „diese Impfstoffe“ zumindest keine Ansteckungen verhindern können. Ob sie nun bloß zu jenen gehört, die hinterher schon vorher alles besser gewusst haben, oder ob auch sie die Impfstoffe tatsächlich wider besseren Wissens propagiert hat, werden wir wohl ebenfalls nie erfahren.
Die gesellschaftliche Aufarbeitung der sogenannten „Impf-Kampagnen“ rund um den Globus hat gerade erst begonnen. Wer Politiker und andere Einpeitscher wie Frank-Ulrich Montgomery jetzt aber mit ihren zum größten Teil widerlegten und menschenverachtenden Aussagen über Impfskeptiker konfrontiert, sieht sich dem hanebüchenen Vorwurf ausgesetzt, dass er Feindeslisten erstelle. Ein weiterer Beleg dafür, dass den auf diesem Wege Angesprochenen offenbar die sachlichen Argumente auszugehen scheinen. Und so dürfte es wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, wann die in den vergangenen zweieinhalb Jahren getätigten Äußerungen und verhängten Maßnahmen auch Gegenstand einer umfassenden politischen und nicht zuletzt auch juristischen Aufarbeitung werden. Als letzte Instanz bleibt im Zweifel aber immer noch der Wähler. Der damalige Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) forderte, man müsse den Ungeimpften klarmachen, dass sie von nun an raus seien aus dem gesellschaftlichen Leben – nur wenige Wochen nach dieser unsäglichen Äußerung war es vielmehr Hans, der raus war aus der Staatskanzlei in Saarbrücken.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: RaffMaster / ShutterstockText: kr
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