Mehrmals habe ich auf dieser Seite berichtet, dass nach Informationen eines Insiders zu Beginn der Corona-Zeit die Kanzlerin direkt auf wichtige Medien zuging und sie aufforderte, stramm auf Linie zu berichten. Was wurde ich dafür gescholten! Natürlich wurde mir unterstellt, das sei eine Verschwörungstheorie. Und jetzt das! Wieder wird eine Verschwörungstheorie wahr. Und fast hätte ich die Bestätigung gar nicht mitbekommen. Denn sie erfolgte reichlich versteckt. Und ausgerechnet im Berliner „Tagesspiegel“, einem Verlautbarungsorgan von Rotgrün, das stramm gegen die Gegner des Zeitgeistes und Regierungskritiker hetzt (und das reichlich dumm tut, etwa, indem man mir unterstellte, Kreml-Propaganda zu betreiben – was für eine Lachnummer).
Gefunden hat die versteckte Bombe mein Kollege Ralf Hanselle vom Cicero – eine verdienstvolle Leistung eines ehrlichen Journalisten, den ich sehr schätze! Er schreibt: „Es war nur ein kleiner Absatz in einem sonst viel zu langen Artikel auf der legendären ‘Seite Drei‘ der altehrwürdigen Hauptstadtzeitung. So klein, dass er den allermeisten Lesern damals wohl gar nicht aufgefallen war. Vielleicht wollte man diesen Absatz aber auch nicht bemerken, wäre er doch Wasser auf die Mühlen all jener gewesen, denen der oft so einheitlich geschnalzten Zungenschlag in vielen deutschen Leitmedien seit längerem schon verdächtig vorgekommen war.“
Aber nun zur eigentlichen Bombe. Hanselle schildert sie wie folgt: „In einem eigentlich harmlosen Porträt des einstigen Regierungssprechers Steffen Seibert berichtete Tagesspiegel-Redakteur Georg Ismar … darüber, wie die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Vorabend wichtiger Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage ausgewählte Journalisten zusammengerufen habe, um diese auf die harte Lockdown-Schiene der Regierung einzuschwören.“
Weiter zitiert Hanselle den Kollegen vom Tagesspiegel wie folgt: „Bei diesen Zusammenkünften, so Ismar weiter, sei die Pandemiesituation stets ‘so eindringlich dargestellt [worden], dass es zum Gipfeltag in Zeitungen und Onlineportalen stand – und Druck auf die Bundesländer aufbaute‘. Einige Ministerpräsidenten wiederum sollen laut Georg Ismar – als Leiter der Hauptstadtredaktion immerhin gut unterrichteter Kenner der Szene – von diesen heimlichen Treffen zwischen Macht und Medien Wind bekommen und nun ihrerseits Vorab-Schalten mit Journalisten durchgeführt haben, um so ihre Sicht der Dinge in den öffentlichen Diskurs einzuspeisen. So wurde aus der einstmals stolzen vierten Gewalt ein festgezurrter Gulliver, der sich willfährig mal ins ‘Team Vorsicht‘, dann wieder ins ‘Team Freiheit‘ ziehen ließ.“
Man muss sich das wirklich auf der Zunge zergehen lassen! Bis heute wird als „Verschwörungsideologe“ diffamiert, wer wie ich eine zu große Nähe von Regierung und der vierten Gewalt, die sie eigentlich kontrollieren sollte – den Medien – feststellt. Dabei ist diese so groß, dass sich Journalisten wie Tagesspiegel-Redakteur Georg Ismar offenbar gar nicht mehr bewusst sind, wie problematisch diese Nähe ist – und einfach nebenbei in einem kurzen Absatz eines langen Artikels eine Bombe platzen lassen. Weil sie sich nicht mehr bewusst sind, dass es eine Bombe ist und ihnen die Nähe zu den Regierenden so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass sie sie als Selbstverständlichkeit sehen. Genau dieses Phänomen hatte ich auch in der Bundespressekonferenz hinter den Kulissen erlebt – meine atemberaubenden Erlebnisse dort werde ich in Kürze beschreiben (bisher musste ich sie auf Anraten meines Anwalts verschweigen). Noch bemerkenswerter als das unbewusste Eingeständnis des Kollegen ist die Tatsache, dass es außer dem Cicero und den „üblichen Verdächtigen“ kein großes Medium aufgreift. Was für ein Totalversagen des Journalismus!
Aber es ist kein Wunder: Zusammengeschweißt durch eine rotgrüne, woke Agenda, hält man zusammen. Auch innerhalb der Medien herrscht ein strikter Korpsgeist – wehe, jemand schwimmt gegen den Strom. Die meisten Redaktionen sind derart gleichgetaktet, dass es gar keine interne Zensur oder Anweisungen mehr braucht. Jeder weiß, was die Folgen sind, wenn er eine „falsche“ Meinung äußert. Ein einziger Bericht etwa über die AfD ohne das übliche Framing wäre in den meisten Redaktionen das sofortige Karriere-Ende und die maximale Ausgrenzung für jeden Journalisten. In vielen Redaktionen wäre bereits ein positiver Bericht über die FDP, die Union oder gar die Freien Wähler Karriere-Selbstmord.
In der Schweiz tauchte gar ein entlarvendes Geheim-Video auf, das belegt: Der Chef des Ringier-Verlags, Marc Walder, verordnete seinen Redaktionen Regierungstreue. Er machte keinen Hehl daraus, worin er die Aufgabe seiner Redaktionen sieht: darin, die Regierung zu unterstützen. Ringier ist ein in mehreren Ländern tätiges Medienunternehmen mit Sitz in der Schweiz und rund 6800 Mitarbeitern. Seit Januar 2006 berät der deutsche Altkanzler Gerhard Schröder den Konzern. In der Schweiz gibt Ringier unter anderem Blick, Blick am Abend, SonntagsBlick, blick.ch und Blick Ap. heraus. In Mitteleuropa betreibt Ringier mehrere Gemeinschaftsunternehmen in der Medienbranche mit dem deutschen Axel-Springer-Konzern. Bis 2016 gehörten in Deutschland Cicero und Monopol zu dem Schweizer Unternehmen. Es hat weltweit inhaltlichen Einfluss auf 186 Medienmarken. Die Schweizer Justiz ermittelt aktuell wegen des Verdachts, dass die Ringier-Zeitung Blick systematisch Insiderinformationen aus dem Schweizer Bundesamt für Gesundheit bekam. Das klingt nach einem Deal: Wertvolle Exklusiv-Informationen bekommt in der Regel nur, wer gefällig berichtet.
Hanselle fragt: „Brauchte es für diese Selbstabschaltung journalistischer Standards wirklich Absprachen und Kungeleien in vertrauter Runde? Oder reichte nicht in den meisten Fällen bereits eine publizistische Hybris, in deren innerer Logik sich der Journalist nicht mehr als Beobachter und Vermittler von Geschehnissen sah, sondern in der er zum Lebensretter mit erheblicher Mitverantwortung für den weiteren Verlauf der Pandemie mutierte?“
Genau das habe ich selbst erlebt mit einem Kollegen von der Süddeutschen Zeitung, Daniel Brössler. Den ich früher als Freund bezeichnet hätte. Und der dann diese Freundschaft als Einfallstor nutzte, um mit einem Kollegen ein Interview mit mir zu machen – und daraus dann einen Hetzartikel, der an finstere Zeiten erinnert (siehe den Artikel „Rufmordversuch nach Süddeutscher Art – SZ und Bundespressekonferenz gegen Reitschuster). Brössler und sein Kollege wirkten in dem Gespräch über mich geradezu besessen von der größenwahnsinnigen Vorstellung, sie würden Menschenleben retten, und ich diese gefährden, weil ich es wagte, die wunderbaren Maßnahmen der ach so guten und klugen Regierung zu gefährden. Mein erster Gedanke nach dem Gespräch war: „In ihren Augen bin ich ein Volksfeind, ein Schädling, und um den unschädlich zu machen, scheint ihnen jedes Mittel recht. So ähnlich müssen die Denkmuster in den 1930er Jahren gewesen sein.“
Umso wichtiger ist, was Hanselle als Fazit, ja Appell im Cicero schreibt: „Wie gesagt: Es wäre jetzt an der Zeit, sich endlich ehrlich zu machen und aufzuarbeiten, was uns als Journalisten während der zurückliegenden Krise tatsächlich angetrieben hat. Es geht dabei nicht nur um verlorenes Vertrauen, es geht auch und vor allem darum, zurück in eine gesunde Autonomie gegenüber den anderen Mitspielern im demokratischen Diskurs zu finden. Die nächsten Krisen warten nämlich schon oder sind längst da. Einen Journalismus mit Distanz-Nähe-Problematik können wir uns da wirklich nicht mehr leisten.“
Sein Wort in das Ohr der Kollegen. Doch die scheinen weiter auf „Mission“, beseelt von der fanatischen Idee, „Volksfeinde“ und „Schädlinge“ wie mich unschädlich zu machen und gemeinsam die Welt zu retten bzw. eine schöne, neue, rotgrün-woke Welt zu schaffen.
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Bild: photocosmos1/Shutterstock