WDR-Aussteiger beklagt massenhafte Zensur bei der „Tagesschau“ „Bekomme den Eindruck regelrechter Säuberung im Archiv“

Von Kai Rebmann

Ein altgedienter Journalist mit jahrzehntelanger Berufserfahrung – wir wollen ihn Freddy nennen (Name der Redaktion bekannt) – hat den jüngsten Artikel über den Telepolis-Skandal zum Anlass genommen, uns von seinen eigenen Erfahrungen zu berichten. Diese hat er laut eigenen Angaben beim WDR gesammelt. Inzwischen hat Freddy nicht nur dem ÖRR-System den Rücken gekehrt, sondern Deutschland gleich mit.

Die Beweggründe für seinen Ausstieg beschreibt der Kollege so: „Ich habe in meinen letzten Jahren beim WDR bereits Veränderungen gespürt und auch erlebt – personelle Umbesetzungen und ideologische Feinjustierungen – die nicht mit meinem Ehrgefühl und meinem journalistischen Anspruch zu vereinbaren waren. Heute könnte ich in meiner alten Heimat nicht mehr für diesen Laden arbeiten, für kaum ein Mainstream-Medium dort.“

Seine Instinkte hat Freddy aber auch in der neuen Heimat nie ganz abgelegt und sich im Sommer 2023 daran gemacht, im Tagesschau-Archiv nach alten Meldungen unter anderem zu dem Stichwort „Messer“ zu suchen. Aus reiner „journalistischer Neugier“, wie er gegenüber reitschuster.de erklärt. Und siehe da, für die Zeit bis Juli 2023 fanden sich Dutzende entsprechender Meldungen über Messerangriffe in Deutschland.

Das ging so weit, dass dem Auswanderer die Ergebnisse seiner Recherche „schon bald zu sehr Magenschmerzen bereitet haben und ich lieber wieder mehr Zeit am Strand verbrachte.“ Dieser Selbstschutz hielt ziemlich genau ein Jahr. Als sich Freddy vor wenigen Wochen dann doch wieder an den PC setzte, glaubte er, seinen Augen nicht mehr trauen zu können – fast alle Meldungen waren bei der entsprechenden Stichwort-Suche wie von Geisterhand aus dem „Tagesschau“-Archiv verschwunden.

Fragwürdige ‚Qualitätsoffensive‘ jetzt auch beim Staatsfunk?

Der Insider schickte uns eine 26-seitige Word-Dokumentation über die ehemals noch im Archiv vorhandenen Meldungen über Messerangriffe in Deutschland und dazu folgenden Hinweis: „Die Seiten 5 bis 22 decken nur den Zeitraum von Mai bis Mitte Juli 2023 ab. Gibt man heute, 17. Dezember 2024, das Stichwort ‚Messer‘ im Tagesschau-Archiv ein, erhält man folgendes Ergebnis für diesen Zeitraum:

Im Mai 2023 blieb nur eine Meldung (17. Mai 2023) übrig. Ob es daran liegt, weil in diesem einen Fall ein deutscher Polizist mutmaßlich in Notwehr auf einen Bewohner eines Flüchtlingsheims schoss, ist reine Spekulation. Komisch ist es aber schon. Im Juni 2023 findet man bloß eine Meldung zum Prozessauftakt gegen den Mörder aus Eritrea, der im Dezember 2022 zwei junge Mädchen niedergestochen hatte. Im Juli 2023 ist kein Eintrag mehr vorhanden.“

Für Freddy lässt dies nur eine Schlussfolgerung zu: „Man könnte meinen, es sei auch hier regelrecht gesäubert worden. Im Sommer 2023 hatte ich noch 40 Meldungen zum Stichwort ‚Messer‘ gefunden. Jetzt erweckt das Archiv den Eindruck, alles sei Friede, Freude, Eierkuchen. Ich befürchte, dass Telepolis nur eine von vielen Plattformen ist, die derzeit im großen Stil die Geschichte korrigieren und dies in den meisten Fällen anscheinend ganz still und heimlich geschieht.“

Und nein, der ominöse Schwund von Meldungen über offenbar unliebsam gewordene Fakten ist nicht etwa auf ein turnusmäßiges Ausmisten älterer Artikel zurückzuführen. So finden sich im „Tagesschau“-Archiv durchaus auch noch Artikel, die schon in den 2000er Jahren publiziert wurden.

Die tatsächlichen Beweggründe dieser Zensur, oder wie Telepolis es nannte: „Qualitätsoffensive“, bleiben unklar. Fest steht jedoch, dass es sich bei den sowohl in Anzahl als auch Brutalität zunehmenden Messerangriffen in Deutschland keineswegs um eine neue Entwicklung handelt. Auch wenn die „Tagesschau“ hier – bewusst oder unbewusst – offenbar einen anderen Eindruck erwecken will.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Shutterstock

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