Weihnachten 2021 spaltete ganze Familien. Genauer gesagt: Die Politik und die Medien hetzten die Menschen derart gegen eine Minderheit auf, die Ungeimpften, dass der Graben mitten durch die Gesellschaft ging. Bis hinein in ihre „Keimzelle“ – die Familie. Die den rotgrün-woken Kulturkriegern, die unsere Gesellschaft grundlegend „transformieren“, also umkrempeln wollen, ohnehin suspekt ist. Selbst in meinem Bekanntenkreis gibt es einige Fälle, in denen die gemeinsame Feier 2021 am Impfstatus scheiterte. Teilweise wechselten nächste Verwandte kein Wort mehr miteinander, so aufgehetzt waren sie. Und in vielen Fällen sind die Gräben bis heute nicht zugeschüttet.
Eine Aufarbeitung hat nicht stattgefunden. Die Täter, die diese Hetze verbreitet haben und Millionen Mitmenschen entmenschlichten, zeigen in ihrer Mehrzahl nicht nur keinerlei Selbstkritik. Schlimmer noch. Sie hetzen weiter. Gegen diejenigen, die an ihre Taten erinnern. Etwa die Initiatoren des Hashtags #Ichhabemitgemacht. Gegen die ermittelt jetzt sogar die Staatsanwaltschaft. Die Erinnerung an diejenigen, die Hass schürten, wird zum Hass umgedeutet. Was für verrückte Zeiten!
Doch an all das möchte ich heute, an Heiligabend, gar nicht denken. Ich wollte auch nicht darüber schreiben. Aber es schrieb sich quasi von selbst. Was zeigt, wie tief die Verletzung doch ist. Wie tief der Kulturschock sitzt, dass etwas passierte, was man nur aus Geschichtsbüchern kannte und was man im eigenen Leben nicht für möglich gehalten hätte. Aber jetzt, an Weihnachten, ist nicht der richtige Zeitpunkt, um daran zu denken. So nötig die Aufarbeitung auch ist, ja unerlässlich – sie sollte nicht heute und in diesen feierlichen Tagen geschehen.
Wir sollten uns Weihnachten als Moment der Ruhe nehmen, als Moment des Abschaltens. Deshalb wünsche ich Ihnen heute neben Glück, Gesundheit und Freude vor allem Ruhe: Dass Sie das schaffen, was mir, auch wegen meines Berufs, der manchmal wie ein Fluch ist, so schwer fällt – abschalten. Wer sich heute aufmerksam durch die Nachrichten quält, kommt sich nicht nur vor wie in einem Irrenhaus: Der ganze Wahnsinn des Alltags schlägt auch aufs Gemüt. Gönnen Sie sich deshalb den Luxus, den ich mir leider nicht gönnen kann: Lesen und schauen Sie einfach mal ein paar Tage keine Nachrichten. Ja, als Journalist dürfte ich Ihnen das eigentlich nicht raten, denn ich möchte ja, dass Sie auf meine Seite schauen. Aber Ihr Wohlbefinden ist wichtiger!
Und ich fürchte, wenn man sich nicht wenigstens kurzzeitig von dem ganzen Negativen in den Medien auf Distanz hält, ist das unmöglich, was Weihnachten ausmachen sollte: Ruhe, Besinnlichkeit, und auch Spiritualität. Freude über die frohe Botschaft. Und ein Besinnen auf das, was wirklich zählt im Leben: Familie, Liebe, Freunde, Freude, Glauben. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie von all dem viel haben! In diesem Sinne – frohe Weihnacht!
PS: An dieser Stelle ein ganz, ganz herzliches Dankeschön an alle, die mir ihre Weihnachtswünsche übermittelt haben. Und ganz besonders auch für die Weihnachtsgaben, die mich erreicht haben. Ihre Unterstützung ist ausgesprochen motivierend und gibt mir große Kraft. Sie ist mir Ansporn und Verpflichtung zum Weitermachen gleichzeitig.
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